Welcher Assistent ist der richtige?
Künstliche-Intelligenz-Assistenten gibt es mittlerweile mehrere. In aller Munde ist Chat GPT, als „Platzhirsch“ unter den chatbasierten KI-Assistenten. Allerdings macht dies Chat GPT nicht automatisch auch zum besten KI-Assistenten. Ältere Datenbestände und fehlende Referenzen machen die Kontrolle von Ergebnissen und Antworten schwierig. Hinzu kommen Datenschutz- und Sicherheitsbedenken.
Wer einen KI-Assistenten mit der ganzen Power des GPT-Sprachmodells nutzen möchte, dem legen wir Bing Copilot ans Herz. Dieser basiert auf dem gleichen Sprachmodell wie Chat GPT, hat aber mehrere Vorteile:
- Es findet eine Echtzeit-Recherche im Internet statt (man bekommt also aktuelle Ergebnisse).
- Ergebnisse werden mit Referenzen/Fußnoten versehen, sodass man die von der KI genutzten Quellen überprüfen kann.
- Man kann den Unterhaltungsstil von kreativ (KI entwickelt auch eigene Ideen) bis genau (KI hält sich an die Fakten) einstellen und je nach Thema/Recherche an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
- Bing Copilot unterliegt den Grundsätzen für eine Verantwortungsvolle KI von Microsoft.
Übrigens ist der Bing Copilot für Nutzer des Edge-Browsers automatisch integriert und somit besonders komfortabel nutzbar.
Wie „prompted“ man richtig?
Als „Prompting“ bezeichnet man das “Füttern“ einer KI mit Befehlen und Eingaben. Dabei macht man gerade zu Beginn auch kuriose Erfahrungen, denn auch eine KI kann gründlich missverstehen und zum Beispiel in eine völlig andere Richtung antworten, als man wollte oder viel zu alte oder viel zu umfangreiche Antworten liefern.
Einer KI also Eingaben zu liefern, mit der sie die richtigen Antworten liefern kann, ist eine eigene und neuartige Fähigkeit, die wir als Benutzer und Benutzerinnen erlernen können.
Bei einer Anfrage an die KI verfolgen wir als Nutzer eine spezielle Absicht. Womöglich benötigen wir eine ganz bestimmte und stichhaltige Info, vielleicht wollen wir uns aber auch inspirieren lassen und gemeinsam mit der KI Ideen generieren. Je nach Absicht müssen wir auch unsere Prompts unterschiedlich formulieren.
Genaue Prompts für genaue Antworten
Generell kann man sagen, dass man für möglichst genaue, konkrete und korrekte Antworten auch einen Prompt formulieren sollte, in dem präzise formuliert ist (hinsichtlich Format, Inhalt, Länge, Stil), wie die Antwort aussehen soll. Zudem kann man auch die Quellen, die berücksichtigt werden sollen, sehr konkret angeben und auf einer genauen Antwort bestehen.
Beispiel: Fasse mir die wesentlichen Punkte des auf der Seite www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/foerderung/mikrofoerderprogramm/ beschriebenen Förderprogramms in maximal 8 Aufzählungspunkten zusammen.
Beispiel: Generiere mir 5 Verletzten-Szenarien mit Verletzungsbild, Vitalwerten und Befinden der Patienten für eine Verkehrsunfall-Übung.
Offener Prompt für kreative Antworten
Wenn die KI kreativ werden und mir Vorschläge machen soll, ist der Prompt offener zu formulieren, damit man nicht im Vorhinein zu viele Einschränkungen macht.
Beispiel: Welche Ideen für Energizer bei einer Tagung hast du?
Beispiel: Erzähle mir einen Witz.
Prompt verfeinern/nachfragen
Wurde ein erster Prompt abgesetzt, das Ergebnis passt aber noch nicht, kann man durch Rückfragen oder Folgeprompts weiter verfeinern. Zum Beispiel indem man etwas eingrenzt oder den Rahmen erweitert.
Beispiel: Mache mir aus dem Ergebnis eine Aufzählungsliste mit den fünf wichtigsten Punkten.
Beispiel: Werde etwas kreativer und mache noch drei weitere Vorschläge.
Unterhaltung mit der KI führen
Auch wenn das im ersten Moment vielleicht etwas sonderbar erscheint: Man kann mit einer KI eine richtige Unterhaltung führen. Dazu tritt man über den Chat einfach in einen Dialog mit ihr, zu Allerweltsthemen, einer fachlichen Diskussion oder in Form eines Quiz.
Beispiel: Mache mit mir ein Quiz zu Englisch-Vokabeln im Bereich der Büroarbeit, du fragst, ich antworte. Insgesamt 10 Fragen. Bitte stelle eine Frage nach der anderen und löse immer nach meiner Antwort auf, ob ich richtig lag.
Beispiel: Was sind heute die drei wichtigsten Nachrichten in der deutschen Presse? + Folgefragen (zum Beispiel: Was ist bei 1 genau passiert?)
Probieren geht über Studieren
Bei der Nutzung von KI kann nicht viel schief gehen. Einfach ausprobieren und überraschen lassen, welche Ergebnisse die KI liefert.
Auch Prompt-Bibliotheken können eine schöne Inspiration sein, zum Beispiel die Malteser Prompt-Bibliothek oder das Copilot Lab.
Vorsicht mit vertraulichen Daten und KI-generierten Ergebnissen
Für die Nutzung von KI gilt nach wie vor: Den gesunden Menschenverstand muss man immer noch selbst beisteuern. Ergebnisse der KI sollte man stets gründlich lesen, auf Plausibilität überprüfen und nur verwenden, wenn sie wirklich passen.
Beim „Füttern“ der KI mit Prompts und Daten ist darauf zu achten, dass man Internet-KI-Assistenten niemals vertrauliche oder personenbezogene Daten preisgeben darf. Alle Malteser sollten in diesem Zusammenhang auch unsere Leitlinie zur künstlichen Intelligenz berücksichtigen.