Waldkrankenhaus Erlangen: Projekt „Aufstehen“
Im Rahmen des spendenfinanzierten Projekts „Aufstehen“ erhalten im Krieg verwundete Menschen aus der Ukraine kostenlos Prothesen – ein wichtiger Beitrag für die Wieder-Mobilisierung und mehr Lebensqualität der Betroffenen. Das Malteser Waldkrankenhaus St. Marien, das sich in der Vergangenheit schon mehrfach in der Ukraine-Hilfe engagiert hat, kommt unentgeltlich für Unterkunft und Versorgung auf, das Sanitätshaus Völk Orthopädie fertigt ehrenamtlich die Prothesen an. Anfang Juni ist der erste Kriegsverletzte in Erlangen eingetroffen. Ivan N. hat ein Jahr lang sein Heimatland verteidigt, ehe er schwer verwundet wurde. Der rechte Arm und das linke Bein sind amputiert, der linke Arm schwer verletzt, drei Finger der linken Hand amputiert. In Erlangen wird er nun eine Prothesenversorgung für Arm und Bein bekommen. Weitere Ukrainerinnen und Ukrainer, die im Krieg Gliedmaßen verloren haben, werden folgen.
RTWs aus Düsseldorf und ein Mannschaftstransportwagen aus Papenburg für die Ukraine
Am Anfang standen im März 2023 eine Anfrage um Freigabe von stillgelegten Fahrzeugen beim Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf und die Idee, die Fahrzeuge an ukrainische Organisationen weiterzugeben. Seit Kurzem kann dieser Plan des Malteser Hilfsdienstes in Düsseldorf umgesetzt werden. Ende Juni wurde nach einem feierlichen Gottesdienst bei der ukrainischen Gemeinde vor Ort und anschließender Fahrzeugsegnung der erste RTW auf die Reise in die Ukraine geschickt. Weitere Fahrzeuge werden im Lauf der nächsten Wochen folgen, berichtet Klaus Ringleb vom Stadtführungskreis des Malteser Hilfsdienstes in Düsseldorf.
Auch ein Mannschaftstransportwagen der Malteser in Papenburg fand Anfang Juli seinen Weg in die Ukraine. Er war bisher für den Katastrophenschutz im Emsland eingesetzt worden. Nach einer Instandsetzung wurde das Fahrzeug noch mit Kartons voller Schutzkleidung beladen, die im neuen Einsatzgebiet – dem ukrainischen Bezirk Tscherniwizi – ebenfalls gebraucht wird.
Die Hilfsgüter-Transporte rollen weiter
Schon am Tag des Kriegsbeginns hatte sich der erste Transport der Malteser aus Deutschland mit Hilfsgütern auf den Weg in Richtung Ukraine gemacht. Und die Transporte rollen weiter.
Besonders aktiv sind hier die Malteser aus dem Bistum Trier, die schon vor Kriegsbeginn eine langjährige Partnerschaft mit den Maltesern in der Ukraine verbunden hat. Am 26. Juni 2024 haben sie nun ihren insgesamt 119. Hilfsgütertransport seit Kriegsbeginn auf den Weg in die Ukraine gebracht. Beladen war er mit 16 Paletten Dachfolie, Matratzen, Rollatoren, Kirchenbänken und weiteren Hilfsgütern. Hervorzuheben ist auch die langjährige gemeinsame Jugendarbeit, die Trierer und ukrainische Malteser verbindet. So waren zuletzt über Pfingsten 16 ukrainische Jugendliche mit zwei Betreuern beim Pfingstlager – das leider dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen ist – und danach noch eine Woche bei verschiedenen Gliederungen und zu Besichtigungen in der Diözese, in Köln und in Straßburg.
Auch die Malteser in Kassel sind anhaltend in der Ukraine-Hilfe engagiert. Seit dem Februar 2022 haben sie mittlerweile 73 Transporte in die Ukraine sowie zwei ins benachbarte Rumänien organisiert. Zu den gespendeten Sachgütern gehören unter anderem: Kleidung, Lebensmittel, Krankenhaus- und Pflegebetten, Schulmöbel, Medizin- und Pflegehilfsmittel, Stromgeneratoren und Leichenhüllen. Auch das gesamte Inventar des Priesterseminars in Fulda wurde, nach dessen Auflösung, in die Ukraine gebracht. Aktuell sind die Malteser in Kassel als Helfende in einer Arbeitsgemeinschaft aktiv, um 15.000 gebrauchte, aber voll funktionsfähige Solarpaneele mit acht Sattelschleppern aus Kassel in drei Städte in der Westukraine transportieren zu können – ein wichtiger Beitrag für die Energieversorgung, nachdem Versorgungseinrichtungen in der Ukraine immer häufiger zum Angriffsziel geworden sind. Die Ukraine-Hilfe im Bistum Fulda führt ein halbes Dutzend Malteser Gliederungen zwischen Hanau und Kassel zusammen. Auslandsreferent Alfred Hau hält die Kontakte und koordiniert die Zusammenarbeit. Für die Zwischenlagerung von Sachspenden gibt es seit mehr als einem Jahr ein Zentrallager für den Auslandsdienst.