5. Dezember: Tag des Ehrenamts – Zusammen gegen Einsamkeit

Welche Flucht- und Zuwanderungserfahrungen ein Mensch gemacht hat, ist ihm nicht anzusehen. Daher ist es wichtig, den Integrationsprozess zu begleiten. Der Malteser Hilfsdienst e.V. hilft mit Integrationsdiensten Menschen beim Ankommen.(© Malteser/Dirk Moll)

Die Menschen in Deutschland werden immer älter und leben immer häufiger allein. Damit steigt auch die Zahl der im Alter von Einsamkeit betroffenen Menschen. Doch auch Kinder und Jugendliche oder Menschen, die aus ihrem Herkunftsland fliehen mussten, können von Einsamkeit betroffen sein. Ob alt oder jung, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Weltanschauung – einsamen Menschen ist eines gemein: sie leiden vielfach leise und allein, ihre Not bleibt häufig lange unerkannt.

Ehrenamtliche helfen – z.B. Menschen mit Demenz, Alleinstehenden und Geflüchteten

„Menschen in Not zu helfen, ist Leitgedanke der Malteser. Mit unseren überwiegend ehrenamtlich geführten Diensten möchten wir dazu beitragen, von Einsamkeit Betroffene aus ihrer Isolation zu holen“, erklärt Dr. Helen Schneider, stellvertretende Stadtbeauftragte der Malteser Wetzlar. Die Gründe für einen Rückzug können vielschichtig sein, weiß Schneider: „Mobbing in der Schule oder der Clique, ein Wohnort- oder Schulwechsel, altersbedingte eingeschränkte Mobilität oder Beeinträchtigung aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit, der Verlust der Arbeit.“ Auch das Gefühl, die Welt drehe sich immer schneller, werde immer komplexer und man selbst könne das Tempo nicht mehr mitgehen, mache Menschen mitunter Angst und führe zu einem Rückzug ins „eigene Schneckenhaus“.

  • Seniorinnen und Senioren oder Alleinlebende finden beim Malteser Hilfsdienst den Besuchs- und Begleitungsdienst, der Menschen zu Hause auf einen gemütlichen Plausch bei einer Tasse Kaffee oder Tee besucht, Kulturinteressierte ins Theater oder Konzert begleitet oder gemeinsame Spaziergänge unternimmt.
  • Der Malteser Hilfsdienst bietet Kindern und Jugendlichen mit der Malteser Jugend verschiedene Freizeitangebote und die Möglichkeit, mit Gleichaltrigen eine gute Zeit zu haben.
  • Und Menschen mit Flucht- oder Zuwanderungserfahrung können bei den Integrationsdiensten lebenspraktische Unterstützung beispielsweise bei Behördengängen, der Jobsuche oder in Fragen der Freizeitgestaltung finden.

„Wir sind offen für alle Menschen, die sich entweder ehrenamtlich einbringen möchten oder unsere Hilfe benötigen, unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit sowie nationaler oder sozialer Herkunft“, sagt Schneider.

Besuchsdienste und Integrationslotsen suchen helfende Hände

Aktuell suchen die Malteser am Standort Wetzlar ehrenamtliche Unterstützung vor allem in den Besuchs- und Integrationsdiensten, wie die stell. Stadtbeauftragte berichtet. Pandemiebedingt seien viele Menschen auf soziale Distanz gegangen oder hätten ihr Leben anders organisiert, sodass ein Ehrenamt derzeit nicht ins „Konzept“ passe. „Auf der anderen Seite hat die gesellschaftliche Herausforderung der Pandemie vielen Menschen bewusst gemacht, wie wertvoll und notwendig ehrenamtlicher Einsatz ist.“

Um Unentschlossene neugierig zu machen auf ehrenamtliches Engagement, hat der Malteser Hilfsdienst die Kampagne „Fass dir ein Herz“ gestartet. Im Internet unter  www.malteser.de/fassdireinherz finden Interessierte Informationen zu Mitmachmöglichkeiten in Wohnortnähe.

Kontakt für ehrenamtlich Interessierte im Bistum Limburg:
Malteser Hilfsdienst e.V., Stadtgeschäftsstelle Wetzlar, Dr. Helen Schneider, Tel.: 06441 9494 201, E-Mail: helen.schneider@malteser.org.


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