Malteser ziehen Bilanz: An vielen Stellen fehlen Ehrenamtliche

Foto © Malteser: Der neue Vorstand des Malteser Hilfsdienst e.V. der Diözese Limburg
Foto © Malteser: Der neue Vorstand des Malteser Hilfsdienst e.V. der Diözese Limburg, v.l.n.r.: Tim Meurer (Helfervertreter, Gliederung Rhein-Lahn), Michael Raab (Stellv. Diözesangeschäftsführer), Dompfarrer Gereon Rehberg (Diözesanseelsorger), Gregor Alexander Goetz-Knoell (Diözesangeschäftsführer), Nikolaus Graf von Plettenberg (Diözesanleiter), Patrick Tapp (Diözesanfinanzkurator), Joerg Ries (Beauftragtenvertreter, Gliederung Rhein-Lahn), Alexandra Hoene-Lindemann (Stellv. Diözesanoberin), Dr. Stephanie de Frênes (Stellv. Diözesanleiterin und Diözesanoberin), Luca Poerio (Helfervertreter, Gliederung Lahn-Dill-Keis/Wetzlar), vordere Reihe: Charlotte Müller (Helfervertreterin, Gliederung Limburg-Weilburg), Sarah Tölg (Helfervertreterin, Gliederung Limburg-Weilburg), Anna Beil (Vertreterin der Malteser Jugend, Gliederung Lahn-Dill-Kreis/Wetzlar). Nicht auf dem Foto sind die Vorstandsmitglieder Johannes Dersch (Diözesanarzt, Gliederung Main-Taunus-Keis/Kelkheim), Torsten Issinger (Helfervertreter, Gliederung Oestrich-Winkel), Dr. Karl Weber (Vertreter der Caritas).

Auf ihrer diesjährigen Delegiertenversammlung am 19. November zogen die Malteser in der Diözese Limburg eine überwiegend positive Bilanz der vergangenen zwei Jahre. So habe die Hilfsorganisation zwar im Berichtszeitraum 2020/2021 pandemiebedingt Angebote wie Besuchsdienste und Jugendgruppen in Präsenz aussetzen müssen, dafür seien aber neue Dienste wie der Mobile Einkaufswagen entstanden. Zudem waren viele Helfende in Ehren- und Hauptamt bei Covid-Testungen und Impfungen stark gefordert. Auch sei es zum Beispiel bei der Sozialpflegerischen Ausbildung oder den Jugendgruppen gelungen, auf Online-Formate umzusteigen. Was jedoch gravierend sei, da waren sich die Teilnehmenden im Pater-Richard-Henkes-Saal der Unterkirche der Pallottiner in Limburg einig, ist der Wegfall vieler ehrenamtlich Engagierter, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen ihren freiwilligen Einsatz aussetzen oder aufgeben müssen. „Die Pandemie hat viel verändert, und sie ist noch nicht vorüber, das merken wir deutlich“, fasst Gregor Goetz-Knoell, Geschäftsführer Malteser Hilfsdienst e.V. der Diözese Limburg, zusammen. Über 70 Teilnehmende aus der Diözesangeschäftsstelle sowie den elf Standorten des Malteser Hilfsdienst e.V. im Bistum Limburg waren nach Limburg gekommen, um sich auszutauschen. Ein Fazit: Pandemie hat Dienste deutlich verändert und viele Ehren- und Hauptamtliche stark gefordert - viele Ehrenamtliche haben ihr Engagement sogar ganz aufgegeben.

Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft

„Ehrenamtliche Helfer tragen dazu bei, dass Menschen, die aus welchen Gründen auch immer in Not geraten sind, aufgefangen werden und ihre Würde behalten“, sagt Nikolaus Graf von Plettenberg, Diözesanleiter der Malteser im Bistum Limburg. „Freiwilliges Engagement kann viel bewirken, manchmal sogar mehr als bezahlte Dienstleistungen. Ein ehrliches Lächeln, eine herzliche Umarmung, ein offener Blick auf das Leid des Anderen, einander die Hand reichen, Zuversicht schenken, das stärkt den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.“ Der Diözesanleiter dankte den Ehrenamtlichen, die im Rahmen der Delegiertenversammlung aus ihren Ämtern verabschiedet wurden für ihren „unermüdlichen Einsatz im Sinne des Malteser-Grundsatzes ‚Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen‘“. Gleichzeitig gratulierte er den gewählten und wiedergewählten Vertreterinnen in die verschiedenen Gremien und wünschte ihnen „viel Erfolg und Freude, ein konstruktives Miteinander und Gottes Segen“.

Hilfsorganisationen im „Stand-by-Modus“

Das Leben in Deutschland ist geprägt von den Werten und der Sicherheit einer friedlichen, freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Gleichzeitig wird der Alltag immer wieder durch Krisen und unvorhergesehene Ereignisse erschüttert, wie etwa die Corona-Pandemie, die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr oder der Krieg in der Ukraine. Krisenhafte Ereignisse solchen Ausmaßes werfen die Frage auf nach der Rolle des Einzelnen und eines organisierten bürgerschaftlichen Engagements bei der Bewältigung. „Viele Menschen möchte gerne im Krisenfall spontan helfen, das haben wir unmittelbar nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr erlebt. Diese Bereitschaft ist wertvoll und wichtig“, bestätigt Goetz-Knoell.

„Neben den Menschen, die ihren Jahresurlaub für Spontanhilfe nutzen oder ein Sabbatical nehmen, braucht es aber vor allem professionelle Strukturen, ausgebildete Helfer, Material und Ausrüstung und ein funktionierendes Netzwerk, um langfristig helfen zu können, wo Hilfe gebraucht wird“, sagt Goetz-Knoell. Die Malteser sind jederzeit einsatzbereit, denn „wir sind als Hilfsorganisation immer auf Krisenlagen eingerichtet. Wir halten Personal, Material sowie Strukturen vor, um professionell helfen zu können. Wir befinden uns, wenn man so will, im Stand-by-Modus und können sowohl ad-hoc auf veränderte Lagen reagieren als auch langfristige Hilfe leisten.“ Der Malteser Hilfsdienst helfe dort, wo Hilfe benötigt wird, auch dort, wo es der breiten Öffentlichkeit nicht direkt auffalle, so der Geschäftsführer.

Übersicht Berufungen, Wahlen und Ehrungen

Wiederberufungen auf vier Jahre wurden:
Joerg Ries als Kreisbeauftragter der Gliederung Rhein-Lahn, Dr. Frank Schneider als Beauftragter der Gliederung Kiedrich, Peter Weiler als Beauftragter der Gliederung Wiesbaden.
Joerg Ries wurde zudem zum ehrenamtlichen Referenten für Ausbildung und Ausbildergewinnung berufen.

Neu in den Diözesanvorstand berufen für vier Jahre wurde:
Alexandra Hoene-Lindemann als Stellvertretende Diözesanoberin

Wahl des Vertreters der Beauftragten im Diözesanvorstand:
Gewählt auf vier Jahre wurde Joerg Ries, Kreisbeauftragter der Gliederung Rhein-Lahn.

Wahl der Helfervertreter im Diözesanvorstand:
Gewählt auf vier Jahre wurden Torsten Issinger (Gliederung Oestrich-Winkel), Tim Meurer (Gliederung Rhein-Lahn), Charlotte Müller (Gliederung Limburg-Weilburg), Sarah Tölg (Gliederung Limburg-Weilburg). Als Stellvertreter wurde gewählt auf vier Jahre Luca Poerio (Gliederung Lahn-Dill-Keis/Wetzlar).

Wahl der Mitglieder der Rechnungsprüfungskommission auf Diözesanebene:
Gewählt auf vier Jahre wurden Thomas Giese (Gliederung Main-Taunus-Kreis/Kelkheim), Alexander Jakob (Gliederung Lahn-Dill-Kreis/Wetzlar), Hans-Martin Winkelmann (Gliederung Frankfurt). Als Stellvertreter wurde gewählt, ebenfalls auf vier Jahre, Alexander Weiß (Gliederung Frankfurt).

Wahl der Delegierten der aktiven Helferschaft für die Bundesversammlung:
Gewählt wurden auf vier Jahre Torsten Issinger (Gliederung Oestrich-Winkel), Robin Langer (Gliederung Lahn-Dill-Kreis/Wetzlar), Sarah Tölg (Gliederung Limburg-Weilburg, Noah Rothgerber (Gliederung Lahn-Dill-Kreis/Wetzlar). In das Amt der Ersatzdelegierten auf vier Jahre wurden gewählt Harald Mack (Gliederung Limburg-Weilburg), Charlotte Müller (Gliederung Limburg-Weilburg), Heinz-Georg Muth (Gliederung Limburg-Weilburg), Joerg Ries (Gliederung Rhein-Lahn).

Ausgeschieden aus ihren Ämtern sind: Monika Gräfin Magnis als Stellvertretende Diözesanoberin, Boris Falkenberg als Helfervertreter im Diözesanvorstand, Natalie Krimmel als Helfervertreterin im Diözesanvorstand.

Geehrt wurden für ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Mitgliedschaft beim Malteser Hilfsdienst e.V.: Boris Falkenberg (25 Jahre), Kreis- und Stadtbeauftragter der Gliederung Lahn-Dill-Kreis/Wetzlar; Joerg Ries (20 Jahre), Kreisbeauftragter der Gliederung Rhein-Lahn; Gabriele Kreß, Kreisbeauftragte der Gliederung Westerwaldkreis/Wallmerod (15 Jahre).

Zusammensetzung Diözesanvorstand

Diözesanvorstand Malteser Hilfsdienst e.V. Diözese Limburg:
Nikolaus Graf von Plettenberg (Diözesanleiter), Dr. Stephanie de Frênes (Stellv. Diözesanleiterin und Diözesanoberin), Gregor Alexander Goetz-Knoell (Diözesangeschäftsführer), Michael Raab (Stellv. Diözesangeschäftsführer), Alexandra Hoene-Lindemann (Stellv. Diözesanoberin), Johannes Dersch (Diözesanarzt, Gliederung Main-Taunus-Keis/Kelkheim), Dompfarrer Gereon Rehberg (Diözesanseelsorger), Patrick Tapp (Diözesanfinanzkurator), Tim Meurer (Helfervertreter), Torsten Issinger (Helfervertreter), Sarah Tölg (Helfervertreterin), Joerg Ries (Beauftragtenvertreter), Anna Beil (Vertreterin der Malteser Jugend), Dr. Karl Weber (Vertreter der Caritas).

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Malteser Hilfsdienst:
Der Malteser Hilfsdienst ist mit über einer Million Mitgliedern und Förderern einer der großen caritativen Dienstleister in Deutschland. Die katholische Hilfsorganisation ist als eingetragener Verein (e.V.) und gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) bundesweit an mehr als 700 Orten vertreten. 1953 durch den Malteserorden und den Deutschen Caritasverband gegründet, steht der christliche Dienst am Bedürftigen im Mittelpunkt der Arbeit.

Der ehrenamtlich geprägte Malteser Hilfsdienst e.V. ist entsprechend den Strukturen der katholischen Kirche in Diözesen gegliedert.

Malteser Hilfsdienst in der Diözese Limburg:
Das Angebot der Malteser in der Diözese Limburg umfasst sowohl Ausbildungen - Erste-Hilfe-Kurse, z.B. für Führerscheinanwärter*innen, Erste Hilfe bei Kindernotfällen und u.a. Aus- und Weiterbildungen mit Fokus Pflege - als auch Leistungen wie z.B. die Auslandsarbeit, Besuchs- und Begleitungsdienst (mit und ohne Hund), Demenzdienste, Fahrdienste und Krankentransport, Häuslicher Entlastungsdienst, Hausnotruf, Integrationsdienste, Malteser Jugend, Katastrophenschutz/Sanitätsdienste, Menüservice, Rettungsdienst, Schulbegleitdienst, Schulsanitätsdienste, Seniorendienste.

In der Diözese Limburg ist der Malteser Hilfsdienst e.V. vertreten an den Standorten:


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