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Die Rettungshundestaffeln der Malteser – Leben retten, mit dem Hund im Team

Zwei Ehrenamtliche mit Rettungshundem im Vordergrund, im Hintergrund ein Hubschrauber
Übung der Malteser Rettungshundestaffel Schwäbisch Gmünd mit Hubschraubereinsatz. Foto: Thomas Neuss

Der Geruchssinn von Hunden ist wirkungsvoller als jedes technische Gerät - deshalb werden die sensiblen Vierbeiner in der Rettungshundearbeit dazu eingesetzt, vermisste Personen zu finden. Gemeinsam geht die Rettungshundestaffel, die immer aus mehreren Hunde- und Hundeführerteams besteht, nach der Alarmierung auf die Suche nach der vermissten Person – in Wohngebieten, evtl. in eingestürzten Gebäuden, im Wald. Die meisten finden nachts statt.

„Die Alarmierung der Rettungshundestaffeln erfolgt von allen Polizeidienststellen über die zuständige Rettungsleitstelle“, erklärt Michael Berger, Referent Rettungshunde Diözese Rottenburg-Stuttgart und Leiter der Rettungshundestaffel Schwäbisch Gmünd. „Wenn klar ist, wie die Lage ist, stellt sich die Frage: Welche Sucharten brauchen wir? Unter Umständen fordern wir weitere Rettungshundestaffeln aus Baden-Württemberg an.“ 

Die Malteser in Baden-Württemberg arbeiten vor allem mit Flächensuchhunden. Diese suchen - vergleichbar mit der Stöbersuche bei der Jagd - frei und selbständig nach menschlicher Witterung. Für diese Suchart wird kein Geruchsträger der vermissten Person benötigt. Außerdem werden bei den Maltesern häufig die sogenannten Mantrailer eingesetzt, die darauf spezialisiert sind, den Geruch einer bestimmten Person und den Weg, den diese genommen hat, zu verfolgen. Hier wird ein Geruchsprobe und der letzte anzunehmende Sichtungspunkt der vermissten Person benötigt. Die Flächensuchhunde werden überwiegend im Wald oder auf großen Grundstücken wie zum Beispiel Pflegeheimen mit Parkanlagen eingesetzt, die Mantrailer überwiegend im urbanen Gelände.

Anspruchsvolle Ausbildung und regelmäßiges Training im Freien

Besondere Anforderungen an den Hund gibt es nicht, außer, dass sie nicht gegenüber Menschen oder anderen Hunden aggressiv sein sollten. Dennoch: Egal ob Flächen-, Trümmersuche oder Mantrailing: Alle Bereiche stellen eine hohe Herausforderung an das Team Mensch - Hund dar. Deshalb ist die Ausbildung sehr intensiv und umfangreich – nach rund zwei bis drei Jahren wird sie mit einer Prüfung abgeschlossen. Auch nach Abschluss der Prüfung gilt es, regelmäßig zu trainieren. „Bei der Rettungshundearbeit ist es wichtig, dass sich der Hund konzentriert und fokussiert - deshalb muss er stets im Training und motiviert bleiben“, so Michael Berger. „Wir nutzen den Spiel- und Futtertrieb der Hunde. Wenn sie eine Person gefunden haben, bekommen sie natürlich immer eine Belohnung. Und bei unserem Training gilt: Jeder lernt von jedem – deshalb ist die Gruppe stets durchgemischt.“

Bei Wind und Wetter trainieren die Rettungshundeteams mit ihren Hunden im Freien. Daneben zeigen sie Vorführungen mit ihren Hunden bei Veranstaltungen wie zum Beispiel bei Stadtfesten. Durch das Training und die Einsätze entsteht eine feste und vertrauensvolle Bindung zwischen Hund und Frauchen bzw. Herrchen.

Ein sinnstiftendes Ehrenamt, das vieles kombiniert

„Die Rettungshundearbeit ist spannend und herausfordernd zugleich“, so Ingrid Beck aus Schwäbisch Gmünd, die sich mit ihrem Hund Carlo in der Rettungsstaffel Schwäbisch Gmünd engagiert. „Das Ehrenamt kombiniert vieles: Sich draußen bewegen und draußen orientieren – auch mit Karte und Kompass, man trainiert Erste Hilfe, tut mit dem Hund etwas Sinnvolles und kann auf diese besondere Art helfen. Es ist zwar ein sehr zeitaufwändiges Hobby, aber es macht Spaß. Wir trainieren wie im Mannschaftssport zusammen – teils mit ganz verschiedenen Hunden und Voraussetzungen.“ Und ihr Kollege Michael Belko ergänzt: „Die Rettungshundearbeit ist schon sehr aufregend, weil man nicht weiß, was einen erwartet. Es ist wichtig, im Einsatz professionell zu agieren und die Emotionen draußen zu lassen. Sehr wichtig finde ich, dass die Einsätze in der Gruppe ausführlich nachbesprochen werden – unter anderem wie die Alarmierung funktioniert hat. Außerdem bekommen wir die nötigen Informationen rund um den Einsatz.“

 

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