Zwei Malteser Frauen an der Spitze

Die neue Kreisleitung der Malteser in Wolfratshausen: Elisabeth Vogel (links) und Gräfin Stephanie zu Ortenburg.(Fotos: Julia Krill, Malteser).

Wolfratshausen. Die Malteser Gliederung Bad Tölz/Wolfratshausen hat eine neue Kreisleitung.  Nachdem Elisabeth Vogel im September die Kreisgeschäftsführung von ihrer Vorgängerin Anke Ringel übernommen hatte, ist mit der offiziellen Ernennung von Gräfin Stephanie zu Ortenburg zur Kreisbeauftragten die neue Kreisleitung der Malteser in Wolfratshausen wieder komplett. Gräfin Ortenburg folgt Richard Schottenhaml nach, der von 2016 an Kreisbeauftragter der Malteser in Wolfratshausen war und gemeinsam mit Ringel den Umzug der Dienststelle in die neuen Räumlichkeiten ins Zentrum von Wolfratshausen am Untermarkt 17 vorangetrieben hatte und eine Neupositionierung erreichte. Die ehrenamtlichen Malteser Dienste im Tölzer Land werden von einer Kreisleitung geführt, einer Doppelspitze bestehend aus der Kreisbeauftragten und der Kreisgeschäftsführerin.

Die neue Kreisgeschäftsführerin Elisabeth Vogel hat nach vielen Berufsjahren der Verbandsarbeit, nun endlich realisieren können, ihr „Faible Netzwerken mit einer humanitären Aufgabe zu verbinden“. Als Kreisgeschäftsführerin sieht sich die studierte Juristin, die neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit für gemeinnützige Organisationen stets auch Zeit für ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete, Demenzerkrankte und Bildungsbenachteiligte fand, endlich an ihrem Berufsziel angekommen. „Als Kind wollte ich Mutter Teresa, Albert Schweitzer oder Heidi werden. Jetzt habe ich eine gute Kombination in meinen Aufgaben als Malteser Kreisgeschäftsführerin gefunden!“ Vogel, ist passionierte Bergsteigerin sowie Skifahrerin und lebt seit vier Jahren im Bayerischen Voralpenland.

 Gräfin Ortenburg lebt mit ihrer Familie in Icking. Seit ihrer Jugend hat sie sich bei vielen nationalen und internationalen Projekten der Malteser engagiert. „Den Menschen durch Nähe wieder Lebensfreude zu bringen hat meine ehrenamtliche Arbeit immer schon geprägt. Wo sollte das besser gehen als bei den Maltesern wo Nähe zählt. Einmal Malteser immer Malteser“, hat die Volkswirtin überzeugt. Nachdem sie mehrere Jahre im Projektmanagement gearbeitet hat, ist Gräfin Ortenburg heute hauptamtlich leidenschaftlich Mutter von bald fünf Kindern.

Die neue Kreisleitung hat sich einiges vorgenommen. „Wir wollen ein verlässlicher Partner an der Seite der Menschen sein, die in ihrem Alltag durch Immobilität, Einsamkeit oder Krankheit eingeschränkt sind. Wir bringen hier im Landkreis Menschen zusammen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen mit denen, die die auf Unterstützung hoffen", sagt Vogel und Gräfin Ortenburg ergänzt: „Was wir von der Corona Pandemie gelernt haben ist, dass wir uns noch mehr für Menschen einsetzen müssen, die unter den Maßnahmen und Kontaktbeschränklungen besonders gelitten haben und einsam oder anders sozial bedürftig sind.“  

Dem ambitionierten Ziel, in Wolfratshausen ein neues Café Malta zu eröffnen, in dem Menschen in der Frühphase einer Demenz stundenweise von geschulten ehrenamtlichen Malteser Demenzbetreuern liebevoll betreut werden, sind die beiden schon sehr nahe gekommen. Die Auftaktveranstaltung stieß auf reges öffentliches Interesse aus allen gesellschaftlichen Institutionen und von der Bevölkerung. Im November öffnet das Café Malta zum ersten Mal. Ehrenamtliche Helfer sind willkommen und erhalten eine Ausbildung als Demenzbegleiter. Auch der Besuchsdienst der Malteser, der seit Jahren stark nachgefragt wird, soll nach dem Willen der neuen Kreisleitung ausgebaut werden. „Wir wollen mehr Senioren in stationären Einrichtungen besuchen und deshalb intensiver mit Senioren- und Pflegeheimen kooperieren“, plant Vogel. „Dafür suchen wir dann auch wieder Frauen und Männer, die sich bei ehrenamtlich engagieren möchten.“

Auch in der Pandemie konnten Malteser Kulturdolmetschende Geflüchtete beim Ankommen in der neuen Heimat unterstützen. Aktuell werden neue Ehrenamtliche ausgebildet. Durch die Pandemie sind Erste-Hilfe-Kurse nicht wie geplant durchführbar gewesen. Gerade werden Ausbilder ausgebildet. Wer an einer solchen beruflichen Aufgabe interessiert ist – auch aushilfsweise – kann gerne vorstellig werden.


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