Ein turbulentes, aber doch erfolgreiches Jahr

Mit der Aktion "#fassdireinherz" möchten die Malteser auf ihre Arbeit aufmerksam machen und neue Helfer gewinnen. (Foto: Konrad Hofstätter)

Velden. Wie auch für andere Vereine und Organisationen war das Jahr 2020 für die örtlichen Malteser ein außerordentliches Jahr. In den schweren Monaten der Corona-Pandemie haben trotz der Einschränkungen die ehrenamtlichen Helfer ihr breites Aufgabenspektrum und die Leistungsfähigkeit einmal mehr unter Beweis stellen müssen. Die Hilfe für Menschen in Not ist Kern ihrer Arbeit. Davon zeugt auch der vorliegende Jahresbericht des Kreis- und Ortsbeauftragten Carl Graf von Soden-Fraunhofen.

Angefangen hatte das Jahr 2020 noch in geordneten Bahnen. Sogar einige Sanitätsdienste bei Faschingsveranstaltungen waren abzuarbeiten, bevor das Corona-Infektionsgeschehen alle öffentlichen Veranstaltungen, sozusagen auf Eis legte. Mit der Ausrufung des Katastrophenfalles am 16. März musste auch der HVO-Dienst (Helfer vor Ort) kurzfristig eingestellt werden. "Wir haben versucht, im Rahmen der Möglichkeiten und nach Maßgaben der Regierungen von Bund und Land Bayern weiterhin möglichst viele Dienste anbieten zu können. Zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Dienststelle sollten sich, nach damaligem Stand, jedoch keine Einsatzkräfte, die auch im Katastrophenschutz eingebunden sind, einem erhöhten Infektionsrisiko aussetzen", erklärte Graf Soden. Trotz der zweimonatigen Pause hatten die ehrenamtlichen Rettungssanitäter in weit über 300 Einsatzstunden fast 120 Einsätze zur Verkürzung der Hilfsfristen erbracht. Mehrmals wurde auch ein vereinseigener Rettungswagen zur Unterstützung des Rettungsdienstes, vornehmlich zu Brandabstellungen und Verkehrsunfällen von der Integrierten Leitstelle alarmiert. Zur Versorgung von Einsatzkräften der Feuerwehren war 2020 auch der Verpflegungstrupp der Veldener Malteser wieder mehrfach im Einsatz.

Mit der Aufhebung des ersten Lockdowns konnten auch wieder einige Sportveranstaltungen stattfinden, bei denen der Sanitätsdienst der Malteser gefragt war. Vereins- und Gründungsfeste waren ja bekanntlich das ganze Jahr über nicht möglich, so dass die hier schon vorgeplanten Einsätze entfielen. Trotzdem konnte im Sommer ein Aus- und Fortbildungstag der Katastrophenschutzhelfer am Standort Velden erfolgen.

Sanitätsstation steht am Krankenhaus
Nicht nur bei der Fahrzeugpflege, auch bei Arbeiten zum Erhalt der Gebäude musste auf die jeweils geltenden Infektionsbestimmungen geachtet werden. Nicht immer einfach war auch die Materialbeschaffung zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft unter Beachtung der Hygieneschutzmaßnahmen. Seit Herbst befindet sich die Sanitätsstation der Veldener Dienststelle am Krankenhaus Landshut-Achdorf. Dort steht der sonst von Veranstaltungen und vom Veldener Volksfest bekannte Anhänger der Lakumed-Betriebsmedizin als Corona-Teststation zur Verfügung.

Kurz vor Weihnachten wurden im Rahmen des am 9. Dezember wieder ausgerufenen Katastrophenfalls Malteser-Helfer zum Caritas-Altenheim nach Vilsbiburg entsandt. Die dortige Heimleitung bat das Landratsamt um Unterstützung zur Versorgung der Heimbewohner. Aufgrund vieler Personalausfälle wurde Hilfe in der Betreuung der Bewohner benötigt.
Im Rahmen des Rückblicks auf das Jahr 2020 bei den Maltesern berichtet Graf Soden auch von einer überwältigenden Unterstützungsbereitschaft seitens Firmen, Privatpersonen und Vereinen für die im September gestartete Spendenaktion zur Ersatzbeschaffung des Einsatzfahrzeuges für den Helfer vor Ort Dienstes. Nachdem bei verschiedenen Herstellern Angebote eingeholt und nach einem für die Anforderungen technisch geeigneten Fahrzeug recherchiert wurde, konnte schließlich bei BMW ein X3 in Auftrag gegeben werden. Da sich das Einsatzgebiet der Veldener Helfer großteils im ländlichen Raum befindet, waren Bodenfreiheit und Geländetauglichkeit ein ausschlaggebender Punkt für die Entscheidung. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugte die Verantwortlichen. "Obwohl das Fahrzeug bestellt ist, sind nun noch einige Kosten für zusätzliche technische Ausstattungen offen", erklärte Graf Soden.

Im Laufe des Jahres informierten sich neben den Bundestagsabgeordneten Florian Oßner und Nicole Bauer auch Bürgermeister Ludwig Greimel über die jeweils aktuellen Maßnahmen und Einsatzaufgaben der Malteser im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Im weiteren Verlauf gratulierte die Diözesanleiterin und Landesbeauftragte des Malteser-Hilfsdienstes in Bayern, Stephanie Freifrau von Freyberg, Georg Straßer zu seinem 40-jährigen Dienstjubiläum als Zugführer bei den Veldener Maltesern.
Sobald es die Corona-Situation wieder zulässt, soll auch die Breitenausbildung in Erster Hilfe und für Betriebsersthelfer wieder aufgenommen werden. Hierzu, aber besonders auch zur Bewältigung der vielfältigen Dienste der Malteser, die ehrenamtlich zum Wohl der Bevölkerung erbracht werden, sind neue Mitglieder willkommen. So haben die Malteser im Erzbistum München und Freising die Kampagne "Malteser Ehrenamt: Fass dir ein Herz" gestartet, um Interessierte für die Malteser zu begeistern. "Ein Ehrenamt macht das Leben reicher. Dazu braucht es keine Helden. Es braucht Herz. Du machst den ersten Schritt, das reicht für den Anfang. Alles weitere machen wir gemeinsam, " plädierte Graf Soden in seinen Schlussworten.

 

 


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