Traunstein/Bad Reichenhall. Seit mehr als einem Jahrzehnt führen die Malteser in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land die „Glücksbringer-Aktion“ als Weihnachtshilfe für bedürftige Menschen in Osteuropa durch. Hilfspakete mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Spielzeug für Kinder werden an Weihnachten zu Menschen gebracht, die das Fest nicht unbeschwert feiern können. Auch in diesem Corona-Jahr wollen die Malteser bedürftige Familien im rumänischen Baraolt und Umgebung nicht im Stich lassen. Deshalb bittet die Hilfsorganisation auch in diesem Jahr um Lebensmittelpakete mit Spielzeug oder einem Stofftier als Geschenk für Kinder.
Aufgrund der in ganz Europa schwierigen Situation der Corona-Pandemie war es lange Zeit fraglich, ob die Weihnachtshilfe überhaupt durchgeführt werden kann. Hilfstransporte in die strukturschwache Region in Rumänien waren in diesem Jahr kaum möglich. Üblicherweise bringen die Malteser Traunstein und Berchtesgadener Land jährlich bis zu acht Mal Hilfsgüter in die Region um Baraolt. In diesem Jahr jedoch war bislang nur ein einziger Transport mit dringend notwendigen Hilfsgütern möglich. Die Verantwortlichen der beiden Kreisgliederungen sind zuversichtlich, bis 6. Januar – zum orthodoxen Weihnachtsfest – mit dem Glücksbringer-Lkw nach Rumänien starten und Weihnachtspakete nach Baraolt bringen zu können. 100-prozentig sicher ist das freilich nicht. Alles hängt von der Ende Dezember und Anfang Januar vorherrschenden Corona-Situation und den notwendigen Genehmigungen zur Durchführung des Transportes ab. Deshalb kann es auch später im Januar oder Februar werden, bis die Pakete zu den bedürftigen Empfängern gebracht werden können.
Michael Soldanski, Malteser Kreisgeschäftsführer im Berchtesgadener Land, hat die Transporte nach Rumänien schon oft selbst durchgeführt. Er hofft zusammen mit Peter Volk, Kreisgeschäftsführer in Traunstein, auch in diesem Jahr auf die großzügige Unterstützung der Bevölkerung: „Für mich ist es immer sehr berührend die leuchtenden Augen der Menschen und ihre Dankbarkeit für die Hilfe zu sehen“, berichtet Soldanski, der die Malteser Auslandshilfe in der Region leitet.
Wer die Weihnachtshilfe der Malteser unterstützen möchte, kann ein Paket mit festgelegtem Inhalt (siehe Packliste) spenden. Gebeten wird darum Lebensmittel mit langer Haltbarkeit und einem weit entfernten Mindesthaltbarkeitsdatum zu spenden. Bis Freitag, 18. Dezember, können die Pakete in den Malteser Kreisgeschäftsstellen in Traunstein-Axdorf, Axdorfer Str. 3a, oder in Bad Reichenhall, Teisendorfer Straße 8, abgegeben werden. Die Annahmestellen sind von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 17 Uhr besetzt. Von Schulen oder Kindergärten, die sich an der Hilfsaktion beteiligen wollen, werden die Pakete nach Absprache gerne abgeholt.
Die beiden Malteser Geschäftsführer hoffen auf eine ähnlich große Resonanz der Glückbringer-Aktion, wie in den vergangenen Jahren, in denen bis zu 800 Hilfspakete gespendet wurden. In diesem Jahr, in dem Rumänien besonders stark unter der Pandemie und deren Folgen zu leiden hat, ist die Hilfe der Malteser noch dringender.
Die Durchführung der Transporte erfolgt ausschließlich durch ehrenamtliche Helfer. Zur Deckung der Transportkosten freuen sich die Malteser auch über Geldspenden. Wer die Glücksbringer-Aktion auf diese Weise unterstützen möchte, kann auf das Konto des Malteser Hilfsdienstes, IBAN: DE34 3706 0120 1201 2136 45 (BIC: GENODED1PA7) – Stichwort „Glücksbringer“ spenden.
Weitere Informationen zur Malteser-Weihnachtshilfe geben die Geschäftsstellen in Traunstein, Telefon 0861–986600, oder Bad Reichenhall, Telefon 08651-7626070.
Die Packliste:
1 Plüschtier oder Spielzeug (gerne gebraucht, aber gut erhalten), 1 Duschgel, 1 Zahnbürste, 1 Zahnpasta, 1 kg Zucker, 2 kg Mehl, 1 kg Reis, 1 kg Nudeln, 1 Päckchen Salz, 1 Liter Speiseöl (keine Glasflasche), 100 g Tee, 2 Päckchen Kekse, 2 Tafeln Schokolade. Die Malteser bitten darum, kein Kriegs- oder Kampfspielzeug, keine deutschsprachige Literatur oder keine Lebensmittel mit einer Haltbarkeit von weniger als sechs Monaten einpacken. Eine weihnachtliche Verpackung ist erwünscht.
Zum Hintergrund:
In der siebenbürgischen Stadt Baraolt – etwa 25 Kilometer nördlich der Stadt Brasov gelegen ‐ leben knapp 10.000 Menschen, die vorwiegend der ungarischen Minderheit angehören. Hohe Arbeitslosigkeit und die anhaltende Strukturschwäche verursachen Armut, unter der vor allem Kinder, Kranke und Menschen mit Behinderungen leiden. Die Malteser in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land versuchen, die größte Not mit Hilfstransporten mit dringend benötigten Hilfsgütern zu milden. Dabei werden vor allem eine Behinderten-Tagesstätte und sonstige Einrichtungen unterstützt. Eng wird mit den rumänischen Maltesern vor Ort zusammengearbeitet. Mit ihnen werden die Hilfslieferungen abgestimmt.