Große Nachfrage nach Besuchsdienst mit Hund im Berchtesgadener Land

Wer mit seinem Hund älteren oder behinderten Menschen ganz besondere Momente schenken möchte, kann sich jetzt bei den Maltesern für diesen ehrenamtlichen Besuchsdienst schulen lassen. (Symbolfotos: Tim Tegetmeyer)

Bad Reichenhall/Berchtesgadener Land. Vor etwa vier Jahren haben die Malteser begonnen, ihren Besuchsdienst mit Hund aufzubauen – eine Erfolgsgeschichte. Die derzeit elf Teams können die Anfragen von Senioreneinrichtungen und Privatpersonen bei weitem nicht bedienen, deshalb bilden die Malteser nun ab Mitte/Ende Februar weitere elf bis 12 Teams aus Hund und Frauchen oder Herrchen für dieses Ehrenamt aus. „Sieben Ausbildungsplätze sind bereits vergeben“, freut sich der Kreisbeauftragte Josef Hinterschnaiter. Für die verbleibenden Plätze suchen die Malteser noch interessierte und engagierte Menschen mit geeigneten Hunden.

Die derzeit elf geprüften Teams der Malteser besuchen regelmäßig Menschen im SeniorenWohnen BRK Kirchberg / Bad Reichenhall und im Vivaldo Haus St. Laurentius in Piding. Bei diesen Besuchen kann es gelingen, die Lethargie und Einsamkeit zurückgezogener Menschen zu durchbrechen. Die Begegnung mit den Tieren berührt Körper, Geist und Seele der besuchten Menschen besonders tief. Wenn diese die Hunde berühren, mit ihnen Ballspielen oder auch mit den Hundeführern ins Gespräch kommen, wächst das Vertrauen der Besuchten in sich selbst und andere und sie werden angeregt, wieder mehr zu kommunizieren und sich zu bewegen.

Für diese erfüllende, aber auch anspruchsvolle Aufgabe bilden die Malteser ihre Ehrenamtlichen sorgfältig aus. Die Ausbildung umfasst etwa 70 Unterrichtsstunden in einem Zeitraum von rund sechs Monaten. Dabei werden Mensch und Hund auch mit den möglichen Schwierigkeiten konfrontiert, damit es nicht zu einer Überforderung kommt.

Die Ausbildung für die Hundeführer besteht aus acht Modulen, die in Gruppenabenden, aber teilweise auch online absolviert werden können. Zu den Themen zählen Nähe und Distanz, Kommunikation verbal und nonverbal, Demenz, Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Ein Erste-Hilfe-Kurs und die Sensibilisierung zur Prävention und Intervention sexueller Gewalt sind für alle Malteser verpflichtend.

Die Ausbildung für den Hund umfasst 40 Stunden mit abschließender Prüfung und wird in einer Hundeschule durchgeführt. Zur Prüfung müssen Mensch und Hund unter anderem Leinenführigkeit zeigen. Auf ungewohnte Bewegungsmuster fremder Personen wie Humpeln oder Schreien sowie auf merkwürdige Gegenstände oder ungewohnte Situationen wie das Versprühen von Desinfektionsmittel soll der Hund ruhig reagieren. Außerdem muss er Futter widerstehen können und auch beim Spielen den Ruf des Hundeführers reagieren.

Nach der Ausbildung sollten die Interessenten bereit sein, mindestens zwei Besuche monatlich durchzuführen. Außerdem müssen sie nach den aktuellen Vorgaben zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht gegen COVID-19 geimpft sein. „Die Ausbildung ist zeitaufwendig, aber die ausgebildeten Teams werden bei ihren Besuchen für ihren Einsatz belohnt“, verspricht Hinterschnaiter. Die Freude und Dankbarkeit der meist älteren Menschen entschädige für die eingesetzte Zeit.

Wer sich für dieses Ehrenamt im Besuchsdienst mit Hund interessiert, kann sich unter www.malteser-bgl.de weiter informieren und per E-Mail an ehrenamt.bgl@malteser.org mit den Verantwortlichen Kontakt aufnehmen.

Die Ausbildung und Ausstattung der Besuchshundeteams wird aus Spenden und Fördermitgliedschaftsbeiträgen finanziert. Wer die Arbeit der Ehrenamtlichen unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende an Malteser Hilfsdienst e.V. Berchtesgadener Land, IBAN DE34 3706 0120 1201 2136 45 tun oder sich unter https://www.malteser-bistum-muenchen.de/hauptmenue/foerdermitglied-werden.html über eine langfristige Förderung informieren.

 


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