Demenziell veränderte, psychisch erkrankte oder geistig beeinträchtigte Menschen benötigen in der stationären Pflege eine erhebliche Beaufsichtigung und Betreuung. Die Malteser darum einen Lehrgang zur Qualifizierung zum/zur Betreuungsassistent*in nach § 53b an. Dozentin Sabine Schiereck-Hollmann und die ehemalige Teilnehmerin Alexandra Egelhof berichten über den Kurs und die Erfahrungen, die sie dort gemacht haben.
Sabine Schiereck-Hollmann, 61 Jahre alt, unterrichtet bei den Maltesern seit 2005. Die Qualifizierung zum/zur Betreuungsassistent*in betreut sie schon seit rund 10 Jahren. “Die Teilnehmenden erwarten neue Aktivitäten zu lernen, um ältere Menschen und demenziell veränderten Menschen bestmöglich versorgen zu können.” berichtet Schiereck-Hollmann und erklärt weiter, “Genau da setzt der Qualifizierungslehrgang auch an.” Aber auch alltägliche Aufgaben, die in den Wohneinrichtungen anfallen, werden thematisiert – zum Beispiel das Reinigen in den Einrichtungen. So unterliegt der Reinigungsprozess genauen Vorschriften des Robert Koch Institutes, welche im Lehrgang vermittelt werden. “Gerade bei täglichen Abläufen erleben die Teilnehmenden durch den Kurs häufig einen “Aha-Effekt”, erklärt die erfahrene Malteser-Dozentin.
Alexandra Egelhof ist 37 Jahre alt und arbeitet in einer Senioren-WG mit 24 Bewohnenden, sie hat den Lehrgang besucht, da ihr Arbeitgeber die Qualifizierung vorausgesetzt hat. “Nach dem Kurs war mir auch klar, dass das eine sinnvolle Auflage war. Viele Situationen auf meiner Arbeit behandele ich nun anders als vor dem Lehrgangsbesuch.” erklärt die zweifache Mutter, der vor allem die Flexibilität des Ausbildung gefallen hat. “Für mich hatte der Kurs bei den Maltesern optimale Schulungszeiten, dadurch war es mir möglich, ohne größere Anstrengungen die Betreuung meiner beiden Kinder zu gewährleisten.” Sie hat bei der Qualifizierung neue Fähigkeiten erlernt und ist in ihrer Arbeit sicherer geworden. Durch den Lehrgang ist sie motiviert, auch weitere Weiterbildungsangebote zu besuchen und hat einen Tipp an alle Quereinsteiger in diesem Bereich “Gerade als Quereinsteiger in der Betreuungsarbeit ist die Qualifizierung zum/zur Betreuungsassistent*in Gold wert, denn durch die vielen praxisnahen Rollenspiele findet man sich früher oder später bei der Betreuung von älteren Menschen wieder.”, sagt Alexandra Egelhof. Nicht zuletzt werden auch Ernährungs- und Kochtipps vermittelt.
In diesem Kurs erlernen die Teilnehmenden Grundkenntnisse über Demenzerkrankungen, Pflege und Pflegedokumentation, Hygieneanforderungen sowie Erste-Hilfe Maßnahmen. Sie vertiefen ihre Kenntnisse in Verhalten, Kommunikation und Umgangsformen mit betreuungsbedürftigen Menschen, lernen die Rechtskunde kennen und erhalten Einblicke in die Hauswirtschafts- und Ernährungslehre und Möglichkeiten zur Aktivierung von Senioren werden vorgestellt.
“Die Malteser bieten einen Lehrgang an, der es ermöglicht, die Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich der Betreuung von Menschen zu erweitern. Durch die vielen Rollenspiele und praktischen Übungen können die Teilnehmenden das Gelernte schnell in die Praxis umsetzen.” erklärt Sabine Schiereck-Hollmann.
Als Betreuungskraft nach § 53b SGB XI sind die Kursbesuchenden in der Lage, hilfe- und pflegebedürftige Menschen in ihrem Alltag zu versorgen und zu betreuen. Dadurch können sie sowohl in stationären Pflegeeinrichtungen arbeiten als auch bei einer Vielzahl an ambulanten Pflegediensten Tageseinrichtungen oder Schulen von privaten Unternehmen und gemeinnützigen Trägern. Die Malteser-Qualifizierung zum/zur Betreuungsassistent*in bietet eine fundierte Ausbildung, um den Bedarf an qualifiziertem Personal in der Versorgung von demenziell veränderten, psychisch erkrankten oder geistig beeinträchtigten Menschen zu decken.
Der Ausbildungsgang wird auch in Ihrer Nähe angeboten, Informationen zum Lehrgang finden Sie auf malteser.de/kursangebote oder per E-Mail an dgs-ausbildung.muenster@malteser.org