Bad Lippspringe/Paderborn/Lourdes. Am Gründonnerstag waren Laura Müller (16) aus Bad Lippspringe, Alexandra Bechler (16) aus Paderborn und Emily Kacprzak (16) aus Schlangen wieder zurück in der Heimat. Hinter ihnen lagen eindrucksvolle Tage als Neu-Pilgerinnen: mit den Maltesern reisten sie für eine Woche per Bus in den südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes.
Die drei waren zusammen mit insgesamt 290 Pilgerinnen und Pilgern aus dem gesamten Erzbistum unterwegs – davon 100 Bus- und 190 Flugreisende. Trotz niedriger Temperaturen und einiger Regenschauer genossen sie die Tage der Gemeinschaft, der inneren Einkehr und der Vorbereitung auf das Osterfest und ihre Firmung am 14. Mai in Bad Lippspringe.
Der Wunsch, bei der Wallfahrt mit dabei zu sein, kam bei ihnen über die Firmvorbereitung und Gespräche mit Angehörigen. „Das hat neugierig gemacht. Und es war wirklich eindrucksvoll in Lourdes vor Ort zu sein!“ Besonders beeindruckt war Laura Müller von dem Passionsspiel am Palmsonntag, an dem sie als Laiendarstellerin mitwirken durfte. In nur zwei Stunden wurden die Szenen eingeübt und in der großen unterirdischen Basilika Pius X., die bis zu 27.000 Menschen Platz bietet, in pantomimischen Standbildern aufgeführt. „Ich spielte eine weinende Frau. Da konnte man sich richtig in die Geschichte und das Evangelium hineinfühlen“, sagt die junge Bad Lippspringerin.
Auch Alexandra Bechler und Emily Kacprzak nehmen einiges aus Lourdes mit: „Die Wallfahrt hat unsere Gemeinschaft gefestigt und wieder Lust und neugierig gemacht auf die Gottesdienste zuhause.“ Andenken aus Lourdes durften natürlich nicht fehlen. Ein Fläschchen Lourdes-Wasser aus der Quelle bei der Grotte, an der vor über 160 Jahren dem Mädchen Bernadette Soubirous die Muttergottes erschienen ist, gehört unbedingt dazu. Nächstes Jahr wollen sie auf jeden Fall wieder mit dabei sein, wenn sich die Pilgergruppe der Malteser auf die vorösterliche Wallfahrt der Generationen begibt.
Vor Corona pilgerten mehr als fünf Millionen Menschen jährlich nach Lourdes, dem größten europäischen Wallfahrtsort. Auf Grund der Corona-Beschränkungen gab es die letzten drei Jahre stark verminderte Pilgerzahlen. Viele Attraktionen mussten geschlossen werden, Gottesdienste wurden abgesagt oder durften nur unter strengsten Auflagen stattfinden. 2019 noch waren die Malteser aus dem Erzbistum Paderborn mit über 900 Pilgerinnen und Pilgern in Lourdes. Bis auf wenige Flugpilgerreisende fuhren die meisten damals mit einem eigens eingesetzten Sonderzug in den Marienwallfahrtsort.