Rosenheim/Landkreis. Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt und ebenso die Zahl der Menschen, die ganz oder teilweise durch ambulante Pflegedienste betreut werden. Diese sind verpflichtet, auch nachts und an den Wochenenden eine Rufbereitschaft für ihre Patienten einzurichten – eine Pflicht, die gerade bei kleinen Diensten zu personellen Engpässen führen kann. Aus diesem Grund schlossen sich bereits vor 20 Jahren mehrere Pflegedienste in Stadt und Landkreis Rosenheim zusammen und vereinbarten mit dem Malteser Hilfsdienst eine Kooperation zum Pflegenotruf.
Die Kooperation hat sich über die Jahre bewährt und Kreise gezogen, so dass inzwischen 15 gemeinnützige Pflegedienste und Sozialstationen beteiligt sind: Die Caritas Sozialstationen Rosenheim, Bad Aibling und Wasserburg, die Caritas Ambulante Hilfen für Menschen mit Behinderung, die Christlichen Sozialwerke Neubeuern/Nußdorf/Törwang, Raubling, Oberaudorf/Kiefersfelden, Brannenburg/Flintsbach, die Nachbarschaftshilfen Rosenheim und Großkarolinenfeld, die Ökumenische Sozialstation Prien, die Sozialwerke Stephanskirchen und Simssee, die Ökumenische Nachbarschaftshilfe Bad Feilnbach und die Diakonischen Dienste Rosenheim. Für diese ambulanten Pflegedienste übernehmen die Malteser mit examinierten Pflegekräften den Hintergrunddienst außerhalb der regulären Geschäftszeiten und führen im Notfall Pflegeleistungen bei den pflegebedürftigen Kunden durch.
Im Rahmen des jährlichen Treffens der Kooperationspartner, das diesmal in den Räumen der Ökumenischen Sozialstation in Prien stattfand, berichtete Markus Schwaiger, Leiter Soziale Dienste der Malteser Rosenheim, für das Jahr 2019 von rund 170 Einsätzen, also durchschnittlich drei Einsätzen pro Woche. Bei vier der 15 Dienste sei kein Einsatz nötig gewesen.
Beate Bolz, Geschäftsführerin der Ökumenische Sozialstation Prien, die turnusgemäß zwei Jahre lang die Leitung der Pflegenotrufpartner innehat, betont: „Wir alle sind sehr froh über diese Koooperation, weil sich unser eigenes examiniertes Personal auf die regelmäßige Pflege unserer Patienten konzentrieren kann und nicht zusätzlich durch Rufbereitschaften in der Nacht und am Wochenende belastet wird.“
Schwaiger dankte den Vertreterinnen der Pflegedienste für das Vertrauen und die langjährige gute Zusammenarbeit, die wieder um ein Jahr verlängert wurde. Als Zeichen des Dankes und als Symbol für die gemeinsame Aufgabe, den Kunden Hilfe und Schutz zu bieten, überreichte er jeweils einen Regenschirm.