Mit Sicherheit mehr Lebensqualität im Alltag trotz Coronagefahr

Mehr Lebensqualität nicht nur für Risikopatienten und deren Kontaktpersonen will Bernadette Müller, Leiterin Ausbildung der Malteser Rosenheim-Miesbach durch eine neue Hygieneschulung ermöglichen. (Foto oben: pixabay, Foto unten: privat)

Rosenheim/Miesbach. Was viele Menschen mit Ungeduld erwartet hatten, löst in anderen eine wachsende Unsicherheit aus: Die aktuellen Lockerungen ermöglichen einen weiteren Schritt zurück in die Normalität, doch das Coronavirus bleibt eine Gefahr. Gerade Menschen, die selbst zu einer Risikogruppe gehören oder Kontakt zu Risikopatienten haben, schränken sich deshalb im Alltag sehr ein. „Das ist oft nicht in diesem Umfang nötig“, erklärt Bernadette Müller, Leiterin Ausbildung bei den Maltesern Rosenheim-Miesbach. Sie hat die zweistündige Kurzschulung „Hygiene für den Alltagsgebrauch“ entwickelt, um durch Wissen mehr Sicherheit zu vermitteln.

Haben wir in der letzten Zeit nicht schon genug zum Thema Hände waschen und desinfizieren gelernt?
Müller: Ja und nein. Einerseits gab es eine Unmenge an – teilweise auch verwirrenden – Hygieneanleitungen und -empfehlungen. Andererseits haben viele Leute trotzdem Angst und schotten sich dauerhaft ab, obwohl sie mit einer gesunden Hygiene wieder viel mehr am Leben teilhaben könnten, ohne dabei an Sicherheit einzubüßen.
Was vermitteln Sie in Ihrem neuen Kurs?
Müller: Zunächst wollen wir die Menschen sensibilisieren für den Standard, den wir heute im Gegensatz zu früheren Zeiten haben, und klären: Was ist normale Desinfektion und wer benötigt eine erweiterte Desinfektion, zum Beispiel chirurgische Desinfektion? Was ist in welcher Situation nötig und sinnvoll? Welche Infektionswege kann man unterscheiden?
Inwiefern geht es um dann um den Alltagsgebrauch?
Müller: Im zweiten Teil geht es um ganz praktische Aspekte: Wir starten mit der Handhygiene - Waschen, richtiges Desinfizieren in sechs Schritten, Pflege der Haut. Dann geht es um das Thema Mund-Nasen-Schutz, welchen viele Menschen leider nicht richtig tragen. Was muss ich beachten? Welche Unterschiede gibt es? 
Können Sie auch auf die persönliche Situation der Kursteilnehmer eingehen? 
Müller: Wir thematisieren im Kurs auch die Frage: Welche Schutzbedürftigkeit habe ich beziehungsweise haben Personen aus meinem Umfeld? Vor diesem Hintergrund soll am Ende jeder einschätzen können, welche Maßnahmen im Alltag sinnvoll sind. Und natürlich haben die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Richtet sich die Schulung also an Risikopatienten und deren Kontaktpersonen?
Müller: Grundsätzlich ist die Schulung für jeden geeignet, dennoch haben Menschen aus Risikogruppen und aus deren Umfeld am meisten Ängste. Hier wollen wir Sicherheit schaffen. Man darf auch nicht vergessen, dass durch lange und vielleicht unnötige Abschottung die eigene psychische Gesundheit oder die unserer Mitmenschen leiden kann. Um auch hier aufzuklären, ist das Thema „Psychohygiene“ auch ein Teil der Schulung.
Können Risikopatienten denn ohne Angst Ihre Schulung besuchen?
Müller: Alle Teilnehmer an Kursen der Malteser können sich bei uns sicher fühlen. Die Malteser haben deutschlandweit ein besonders strenges Hygienekonzept entwickelt, das die Vorgaben der Bundesregierung und der Berufsgenossenschaften noch übertrifft.

Die Termine der ersten beiden Schulungen:
•    Mittwoch, 24.06.2020, von 19:00 Uhr – 21:00 Uhr
•    Montag, 29.06.2020, von 18:00 – 20:00 Uhr
Kursort: Malteserhaus Rosenheim, Rathausstraße 25
Kosten: 20 Euro (Kartenzahlung möglich)
Info und Anmeldung: Mail Ausbildung.Rosenheim@malteser.org oder Telefon 08031-80957-18 
 


Zurück zu allen Meldungen