Mit individueller Malteser Begleitung in die Arbeitswelt einsteigen

Ein toller Erfolg: Der 22-jährige Mukhamed hat nach der im Herbst 2020 begonnenen Aktivierungsphase im Ausbildungsförderzentrum der Malteser Werke in Mietraching den Mittelschulabschluss geschafft und einen Ausbildungsplatz zum Maschinen- und Anlagenführer unterschrieben. (Foto: AFZ/Malteser Werke)

Bad Aibling/Landkreis Rosenheim. Im Ausbildungsförderzentrum (AFZ) in Bad Aibling-Mietraching läuft derzeit die Bewerbungsphase für das kommende Schul- und Ausbildungsjahr. Jobcenterkunden mit Migrationshintergrund oder Förderbedarf im Alter von 18 bis 25 Jahren können sich um einen von neun Plätzen in der Aktivierungsphase bewerben. Erstmals können AFZ-Leiterin Angela Breit und ihr Team zusätzlich zu den vom Jobcenter Landkreis Rosenheim geförderten Maßnahmen drei Stipendien für motivierte Menschen vergeben, die mit individueller Förderung einen Mittelschulabschluss und eine assistierte Ausbildung machen möchten. Die Mittel für die Stipendien stammen von einem privaten Förderer, der vor fünf Jahren mit einer ersten Großspende die Entstehung des AFZ ermöglicht hat, um junge Menschen mit heimischen Betrieben zusammenzubringen und so dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken.

Die Teilnehmer der Aktivierungsphase wohnen in einer teilbetreuten Wohngemeinschaft und besuchen die AFZ-Klasse am Dietrich-Bonhoeffer-Bildungscampus des Diakonischen Instituts für Bildung und Soziales (DIBS), wo sie mit individueller Förderung den Mittelschulabschluss erwerben. Im Rahmen von regelmäßigen Praktikumswochen lernen sie lokale Betriebe kennen und haben dabei die Chance, diese von sich zu überzeugen und einen Ausbildungsvertrag zu erhalten. In der folgenden Assistierten Ausbildung profitieren Auszubildende wie auch Betriebe von der engen Begleitung durch die Mitarbeiter des AFZ, die in diesem Jahr zu den ersten erfolgreichen Abschlüssen geführt hat. Bewerber in Ausbildung können sich auch direkt für den Einstieg in eine Assistierte Ausbildung bewerben.

Die drei zusätzlichen Stipendien sind auch für engagierte junge Menschen geeignet, die nicht die Voraussetzungen für die Jobcenterförderung erfüllen. Die Bewerber mit und ohne Schulabschluss müssen Motivation, Ausdauer und Interesse an einer individuell geförderten Ausbildung und einer langfristigen Beschäftigung in einem heimischen Betrieb haben.

Das Konzept beruht auf den drei Säulen von Wohngemeinschaft mit sozialpädagogischer Betreuung, Ganztagsunterricht und Praktikum. Damit hat die kleine Fördereinrichtung nach Angaben der Verantwortlichen ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Für die erfolgreiche Übernahme der Teilnehmer in ein Ausbildungsverhältnis spielen die Praktika eine entscheidende Rolle. „Im Praktikum können unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Stärken präsentieren und die Unternehmen gewinnen ein umfassendes Bild des Bewerbers. Davon profitieren beide Seiten“, erklärt Breit.

Während der Hochphase der Corona-Pandemie war es sehr schwer, Praktikumsplätze zu bekommen und Betriebe kennenzulernen. Die acht Teilnehmer der diesjährigen Aktivierungsphase konnten sich fast ausschließlich schriftlich um einen Ausbildungsplatz bewerben, telefonische Auswahlgespräche sind trotz der relativ guten Deutschkenntnisse für sie schwierig. Dennoch waren die Teilnehmenden erfolgreich, zum Beispiel Mukhamed aus Russland. Der 22-Jährige konnte als erster einen Ausbildungsvertragt unterzeichnen und beginnt im September 2021 eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer.

„Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg und hoffen, dass mit der Entspannung der Corona-Situation wieder zahlreiche Betriebe für unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer öffnen und kürzere oder längere Praktika anbieten und gegebenenfalls die Vorteile einer Assistierten Ausbildung zu nutzen“, zieht Breit Bilanz.

Informationen und Kontakt im Internet unter www.malteser-werke.de/afz oder direkt bei Angela Breit unter Telefon 0160-243 90 14 oder per Mail an angela.breit@malteser.org.

Hintergrund:

Das AFZ, das von den Malteser Werken in Kooperation mit dem Diakonischen Institut für Bildung und Soziales (DIBS) im Bad Aiblinger Ortsteil Mietraching betrieben wird, fördert und fordert seit 2017 junge geflüchtete Menschen und bildungswillige Menschen mit Förderbedarf intensiv in den drei Bereichen Wohnen, Schule & Ausbildung und soziales Leben. Dies geschieht seit 2018 in enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Landkreis Rosenheim, das für junge volljährige Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund oder Förderbedarf eine einjährige Aktivierungsphase und die folgende Assistierte Ausbildung fördert.

www.malteser-werke.de/afz


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