Rosenheim. Jährlich fahren allein die Malteser in Bayern fast 170.000 Einsätze im Rettungsdienst und Krankentransport. Über vier Millionen Kilometer legen die Fahrzeuge und ihre Besatzung dafür zurück. Die Tendenz ist steigend und auch die Herausforderungen an den Rettungsdienst wachsen. Die Malteser haben auf die Herausforderung reagiert und aus Eigenmitteln neun Kommandowagen angeschafft und an die Einsatzleiter Rettungsdienst-Standorte übergeben, darunter auch die Malteser Rettungswache Rosenheim. „Der Kommandowagen ist ein Führungsfahrzeug für mittlere Einsatzlagen, bei denen der Einsatzleiter Rettungsdienst (ELRD) benötigt wird“, erklärt Thomas Aufinger, stellvertretender Leiter Malteser Rettungsdienst Rosenheim. Er diene dem ELRD als Dienstfahrzeug, um an die Einsatzstelle zu kommen und alle notwendigen Führungsmittel dabei zu haben.
Das neue Fahrzeug, das im Dezember übergeben wurde, wird im Januar in Betrieb genommen und steht Birgit Lotter, Leiterin Malteser Rettungsdienst Rosenheim, für Einsätze als ELRD zur Verfügung. „Der ELRD wird bei Lagen mit besonderem Koordinierungsbedarf alarmiert, wenn etwa mehr als drei Rettungswagen beteiligt sind oder die Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Polizei oder Technischem Hilfswerk koordiniert werden muss“, beschreibt Aufinger. Den ehrenamtlichen Bereitschaftsdienst für den ELRD übernimmt Lotter im Wechsel mit mehreren Kollegen der anderen Rettungsdienstorganisationen.
Nachdem das erste Fahrzeug bereits im vergangenen September an die Rettungswache Schweinfurt ausgeliefert worden war, seien nun weitere acht Fahrzeuge an die Malteser Rettungswachen in Bayern übergeben, erläutert der Fachreferent für Rettungsdienst in der Regionalgeschäftsstelle der Malteser in München, Florian Rott. Diese Fahrzeuge, die im Jahr 2023 an die ersten von 20 Standorten in Bayern, an denen die Malteser den ELRD-Dienst leisten, ausgeliefert werden, sind der Start der Serienproduktion des Kommandowagen-Projekts, das bereits 2021 mit der Konzeption, dem Bau und der Erprobung eines Testfahrzeuges begann. „Für uns ist es wichtig, dass unsere Einsatzleiterinnen und Einsatzleiter mit einem Fahrzeug auf Stand der Technik ausgestattet werden, besonders was die Sicherheitssysteme und die Warnwirkung betrifft,“ ergänzt der Leiter des Malteser Rettungsdienstes in Bayern, Josef Pemmerl, „damit sie alle sicher an der Einsatzstelle ankommen und auch wieder sicher nach Hause kommen.“ Um die Fahrzeuge entsprechend des Konzeptes und der Erfahrungen der Erprobung des Testfahrzeuges einsatzfit machen zu können, seien diverse Umbauten notwendig, so Pemmerl.
Ein weiterer Vorteil ist die einheitliche Beschaffung durch die Malteser in Bayern: „Dadurch ermöglichen wir eine einheitliche Ausstattung, sparen Kosten und verringern den Aufwand für unsere Standorte vor Ort“, so Rott. Der Fachreferent Rettungsdienst freut sich, „dass wir mit der BMW AG und der Firma Klein Kommunikationstechnik GmbH in Altdorf zwei Partner gefunden haben, die für unsere Idee ein offenes Ohr haben und uns bei der Realisierung tatkräftig unterstützen.“