Rosenheim/Landkreis. Nach dem Lockdown beginnt nun eine gewisse Normalisierung, die es erlaubt, Pläne für den Herbst zu machen. Ab August oder später können Interessierte wieder einen Bundesfreiwilligendienst beziehungsweise ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Rosenheimer Maltesern beginnen. Mögliche Einsatzbereiche sind der Fahrdienst für Menschen mit Behinderung und Betreuungsbedarf sowie der Rettungsdienst/Krankentransport. Wer als junger Mensch jetzt die Schule beendet, auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz wartet oder einfach ein Jahr praktische Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln möchte, kann sich auf diese Weise sinnvoll betätigen und wertvolle Erfahrungen machen. Der Bundesfreiwilligendienst steht darüber hinaus ohne Altersbegrenzung auch Menschen in anderen Lebensphasen offen und kann ab 27 Jahren auf Wunsch auch in Teilzeit geleistet werden.
Die Interessenten müssen mindestens 18 Jahre alt sein und den PKW-Führerschein (Klasse B) haben, teilweise ist ein Jahr Fahrpraxis (ohne Begleitetes Fahren) erforderlich. Darüber hinaus sollten die künftigen ‚Bufdis‘ Freude am Umgang mit Menschen, Flexibilität und Teamfähigkeit mitbringen. Die Helfer bekommen Taschengeld und Verpflegungszuschuss in Höhe von insgesamt 500 Euro monatlich, Sozialversicherung und interessante Seminare geboten. Das Kindergeld wird während dieser Zeit weitergezahlt. Der Dienst dauert in der Regel ein Jahr, kann aber nach Absprache auch verkürzt werden. Ein Freiwilligendienst wird meistens als Wartezeit bei der Studienplatzvergabe angerechnet und bei einer Bewerbung für Ausbildung oder Studium im sozialen Bereich oft als Vorpraktikum anerkannt.
In allen Diensten können Freiwillige einen guten Einblick in den abwechslungsreichen Alltag in einer Hilfsorganisation bekommen und nach der Schulung und Einarbeitung einen wichtigen Beitrag leisten. Im Fahrdienst werden vorwiegend Menschen mit Behinderung, Senioren und Patienten zur Schule, Tages- oder Förderstätte, in die Arztpraxis, zur Reha oder anderen Einrichtungen befördert. Bei dieser verantwortungsvollen Tätigkeit lernen die Helfer im Bundesfreiwilligendienst die unterschiedlichsten Menschen kennen. Im Rettungsdienst/Krankentransport absolvieren die Freiwilligen eine Ausbildung zum Rettungssanitäter und unterstützen dann das hauptamtliche Team bei Einsätzen und deren Vor- und Nachbereitung.
„Unsere Bufdis entwickeln sich in diesen Monaten in ihrer Persönlichkeit weiter und möchten diese Zeit meist nicht missen“, erklärt Christian Scheufen, Kreisgeschäftsführer der Malteser Rosenheim-Miesbach. Viele seien auch nach dem Ende ihrer Dienstzeit weiterhin ehren- oder nebenamtlich für die Malteser aktiv.
Weitere Informationen gibt es bei Katharina Kallrath unter Telefon 08031 – 809 57-19 oder unter www.malteser-freiwilligendienste.de. Nach Absprache gibt es für Interessenten auch die Möglichkeit, in den gewünschten Bereich „hineinzuschnuppern“.
Beispiel Lauris, 20 Jahre:
Der junge Mann aus dem Landkreis Rosenheim hat sein Freiwilliges Soziales Jahr im Malteser Fahrdienst Mitte Januar begonnen. Meistens befördert er im Individualfahrdienst alte oder behinderte Menschen zum Arzt, zur Therapie oder ähnlichen Zielen. Ab und zu ist er auch im Linienfahrdienst eingesetzt und bringt Kinder und Jugendliche mit Behinderung in die Schule oder Fördereinrichtung und wieder nach Hause. Der gelernte Einzelhandelskaufmann möchte sich beruflich neu orientieren und auf diese Weise testen, ob die „soziale Schiene“ für ihn geeignet ist. Bereits nach kurzer Zeit stellte er fest: „Der Dienst hier ist super, sehr interessant und man lernt viel – auch zu den Lebensumständen der Fahrgäste.“