Freiwilligendienste - Abenteuer 'dahoam'

Lina (links) und Fiona können den abwechslungsreichen Freiwilligendienst bei den Rosenheimer Maltesern sehr empfehlen. Wegen ihres Dienstes sind die beiden bereits komplett geimpft. (Fotos: Margit Schmitz/Malteser Rosenheim)
Lina und Fiona haben sich im FSJ kennengelernt und Freundschaft geschlossen.

Rosenheim. Noch immer macht Corona vielen jungen Leuten einen Strich durch die Rechnung: Auslandsaufenthalte nach dem Schulabschluss sind auch für diesen Herbst kaum planbar. Eine „neue Welt“ können junge Leute allerdings auch in Deutschland erleben: Im Rahmen eines Freiwilligendienstes bei den Maltesern begegnen sie Menschen und Situationen, mit denen die meisten zuvor noch nie in Berührung gekommen sind. Für dieses Abenteuer im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes oder Freiwilligen Sozialen Jahres bietet die Dienststelle in Rosenheim mehrere freie Stellen im Krankentransport/Rettungsdienst sowie im Fahrdienst an. Eine umfangreiche Ausbildung und Einarbeitung bereiten die jungen Menschen auf den Einsatz vor.

Wer als junger Mensch jetzt die Schule beendet, auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz wartet oder einfach ein Jahr praktische Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln möchte, kann auf diese Weise viele wertvolle Erfahrungen sammeln und sich gleichzeitig für andere Menschen einsetzen.

Im Fahrdienst werden vorwiegend Menschen mit Behinderung, Senioren und Patienten zur Schule, Tages- oder Förderstätte, in die Arztpraxis, zur Reha oder anderen Einrichtungen befördert. Bei dieser verantwortungsvollen Tätigkeit lernen die Helfer im Bundesfreiwilligendienst die unterschiedlichsten Menschen kennen. Im Rettungsdienst/Krankentransport absolvieren die Freiwilligen in der Regel eine Ausbildung zum Rettungssanitäter und unterstützen dann das hauptamtliche Team bei Einsätzen und deren Vor- und Nachbereitung.

Während das Freiwillige Soziale Jahr jungen Menschen bis einschließlich 26 Jahren vorbehalten ist, steht der Bundesfreiwilligendienst auch Menschen in anderen Lebensphasen offen und kann ab 27 Jahren nach Absprache auch in Teilzeit geleistet werden. Für einen Einsatz bei den Maltesern müssen die Interessenten mindestens 19 Jahre alt sein und den PKW-Führerschein (Klasse B) sowie ein Jahr Fahrpraxis (ohne Begleitetes Fahren) haben. Darüber hinaus sollten die künftigen ‚Bufdis‘ Freude am Umgang mit Menschen, Flexibilität und Teamfähigkeit mitbringen. Die Helfer bekommen Taschengeld und Verpflegungszuschuss in Höhe von insgesamt 500 Euro monatlich, Sozialversicherung und interessante Seminare geboten. Das Kindergeld wird während dieser Zeit weitergezahlt. Der Dienst dauert in der Regel ein Jahr, kann aber unter Umständen verkürzt oder verlängert werden. Ein Freiwilligendienst wird meistens als Wartezeit bei der Studienplatzvergabe angerechnet und als Vorpraktikum für Ausbildung oder Studium im sozialen Bereich anerkannt.

„Unsere Freiwilligen entwickeln sich in dieser Zeit in ihrer Persönlichkeit enorm weiter und möchten die Erfahrungen meist nicht missen“, erklärt Katharina Kallrath, stellvertretende Kreisgeschäftsführerin der Malteser Rosenheim-Miesbach und Ansprechpartnerin für Interessenten. Viele Freiwillige seien auch nach dem Ende ihrer Dienstzeit weiterhin ehren- oder nebenamtlich für die Malteser aktiv.

Weitere Informationen gibt es unter Telefon 08031 – 809 57-19 oder unter www.malteser-freiwilligendienste.de (zum Anzeigen der freien Stellen bitte nicht mit dem Ortsnamen "Rosenheim" sondern mit der Postleitzahl 83022 suchen).

 

Beispiele:

Fiona (18 Jahre) aus Oberaudorf:

Seit September 2020 absolviert Fiona ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankentransport und Rettungsdienst der Rosenheimer Malteser. Eigentlich hatte sie andere Pläne und wollte nach dem Abitur unter anderem ein Krankenhauspraktikum in Afrika machen. Doch wegen Corona musste sie umdisponieren. Eine Freundin empfahl ihr das FSJ bei den Maltesern. Nach einem Vorstellungsgespräch mit Führung durch die Rettungswache sagte Fiona zu. Hauptsächlich ist sie im Krankentransport eingesetzt, aber im Rahmen des Dienstes macht sie auch eine Ausbildung als Rettungssanitäterin, mit mehrwöchigen Praktika in der Rettungswache und im Krankenhaus. „Ich mag die Abwechslung zwischen Krankentransport und Rettungsdienst“, sagt Fiona. „Im Krankentransport werde ich als Fahrerin gebraucht und mache mehr selbst.“ Der Rettungsdienst sei spannender, aber als Dritte könne sie dort nur kleine Aufgaben wie Blutdruckmessen übernehmen. Dass die FSJ-Begleitseminare mit Teilnehmenden aus ganz Deutschland derzeit nur online stattfinden können, sei zwar schade, aber Fiona fand sie trotzdem sehr interessant und gut gemacht. Ihr Fazit nach über einem halben Jahr FSJ: „Ich finde, dass das Jahr auch zur Persönlichkeitsbildung dient. Ich bin selbstbewusster geworden.“ Manchmal werde man auch ‚ins kalte Wasser geworfen‘, aber das sei nicht schlecht und man lerne dazu.

 Beispiel Lina (20 Jahre), Stephanskirchen:

Lina wollte nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr in Peru absolvieren. Wegen Corona suchte sie im Internet nach einer Alternative in Deutschland und stieß auf die Malteser in Rosenheim. Seit Herbst 2020 ist sie im Krankentransport und teilweise im Impfzentrum eingesetzt. Ihr gefällt die Arbeit und sie schätzt die Atmosphäre. „Mir gefällt das Gesamtpaket und dass die Rettungswache nicht so groß ist und ich würde das FSJ hier uneingeschränkt weiterempfehlen“, sagt sie. Die Erfahrungen bestätigen sie darin, ihren weiteren beruflichen Weg im Gesundheitswesen zu suchen, vielleicht mit einem Studium der Gesundheitsinformatik.

Weitere Informationen zu den Aktivitäten der Malteser Rosenheim


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