Internationaler Tag der Muttersprache

Foto MHD: In Erstorientierungskursen der Malteser können Teilnehmende auch erste Deutschkenntnisse erwerben

NRW. Wenn am Freitag, dem 21. Februar, wieder der Internationale Tag der Muttersprache begangen wird, soll das Augenmerk der Gesellschaft einmal mehr auf die Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt sowie auf Mehrsprachigkeit gerichtet werden. Auch im Hinblick auf das große Thema Integration spielen Sprache und Verständigung eine entscheidende Rolle. Bei aller kulturellen Identität stellt Mehrsprachigkeit doch vor allem einen ausschlaggebenden Schlüssel im Hinblick auf gegenseitiges Verständnis und Respekt dar.

Deutschkenntnisse erleichtern Integration

Nachdem Deutschkenntnissen hierzulande eine grundlegende Bedeutung für eine erfolgreiche Eingliederung zugemessen wird, engagieren sich auch die Malteser NRW im Bereich der Arbeit mit geflüchteten Menschen im Zuge sogenannter Erstorientierungskurse (EOK). Diese verfolgen das Ziel, Schutzsuchenden und Zugewanderten die Orientierung und Integration in der Bundesrepublik zu erleichtern. Neben einem praxisbasierten Überblick über das Leben in Deutschland, werden hier vor allem niedrigschwellig auch erste Deutschkenntnisse vermittelt. So erlernen EOK-Teilnehmende auch auf Deutsch kommunizieren zu können. Auf diese Weise wird die Auseinandersetzung mit landestypischen kulturellen Gepflogenheiten und politischen Werten, die eine tragende Rolle für das Zusammenleben spielen, erleichtert.

Malteser betreiben landesweit zwölf Erstorientierungskurse

In NRW bieten die Malteser insgesamt zwölf Erstorientierungskurse, u.a. in Essen, Bochum, Düren, Wickede oder Mülheim an der Ruhr an. Ein Großteil davon findet in Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) statt, wo die Menschen sich freiwillig anmelden und teilnehmen können. Weitere EOK werden durch die Hilfsorganisation in kommunalen Einrichtungen offeriert. Mit qualifizierten Dozenten erhalten die Kursteilnehmerinnen und Teilnehmer dort kostenlose Lerneinheiten. „Das, was wir auf sehr niedrigschwelligem Niveau anbieten, ist im Gegensatz zu den eher leistungsorientierten Integrationskursen, die alle besuchen müssen, die hierbleiben dürfen, nicht vorrangig leistungsorientiert. Dennoch helfen unsere EOK vielen Menschen dabei, sich überhaupt erst mal mit deutscher Sprache und Sitten zu befassen“, sagt Dr. Arnd Hoffmann, zuständiger Koordinator in der Malteser Regional- und Landesgeschäftsstelle NRW.

Es geht darum, einen Anfang zu machen

Die Muttersprache müsse ja niemand abgeben, denn es gehe schließlich einzig darum, dahingehend einen Anfang zu setzen, mit dem Erlernen der deutschen Sprache einen Schritt in Richtung bessere Integration zu machen, ergänzt der promovierte Historiker und Philosoph. So habe bereits Goethe formuliert, „Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen“, erinnert sich Hoffmann. In diesem Sinne motiviert der Internationale Tag der Muttersprache doch gleich umso mehr, sich auch in weiteren Sprachen ausdrücken zu können. Infos zu EOK unter: erstorientierungskurse.nrw@malteser.org


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