Landkreis Germersheim. Wenn die eigenen Großeltern nicht in der Nähe wohnen oder einfach nicht verfügbar sind, können Leihgroßeltern eine sehr gute Alternative sein.
Wo früher mehrere Generationen unter einem Dach wohnten und gemeinsam den Alltag stemmten, sind inzwischen traditionelle Familienmodelle eher rückläufig und ein Miteinander der Generationen fehlt.
„Beim Leihgroßeltern-Projekt geht es darum, Menschen, die gerne Großeltern wären, mit jungen Familien zusammenzubringen, die keine Oma und Opa haben oder nur solche, die weit weg wohnen.“ erklärt Marion Karl, die das Projekt im Kreis Germersheim koordiniert und im August 2023 ins Leben gerufen hat. „Viele junge Eltern vermissen die liebevolle Unterstützung durch Großeltern im Alltag. Jemand, der den Kindern vorliest, mit ihnen auf den Spielplatz geht oder zeigt, wie man ein Fahrrad repariert. - Das Leihgroßelternprojekt schließt diese Lücke und ist eine Bereicherung für alle!“
Bisher konnten acht ehrenamtliche „Bonusomas“ im Alter zwischen 58 und 73 Jahren erfolgreich vermittelt werden. Damit die Familien und Wunschgroßeltern auch wirklich gut zusammenpassen, werden zuvor Gespräche geführt und ein Kennenlernen ermöglicht. „Jede Konstellation und Lebenssituation ist anders. Sowohl bei den Familien als auch bei den „Bonusomas.“ berichtet sie. Die Bandbreite reicht von klassischen Familienmodellen mit einem oder mehreren Kindern bis zu Alleinerziehenden. Wie oft man sich trifft, wird individuell abgesprochen und variiert von wöchentlich über vierzehntägig bis zu „gelegentlich, wenn‘s passt“.
Wer sich als Bonusoma oder -opa engagieren möchte, erhält zuvor eine Schulung und kann sich regelmäßig in Gruppentreffs oder mit der Leitung auszutauschen.
Dass Marion Karl mit ihrem Angebot voll ins Schwarze getroffen hat, zeigen die vielen Anfragen von jungen Familien, die sich direkt auf ihr Gesuch nach Leihgroßeltern bei ihr gemeldet haben. Ein Aufruf war hierzu nicht nötig.
Sie möchten gerne Bonus-Oma/Opa werden? Dann melden Sie sich bitte!
Aktuell suchen junge Familien u.a. in Hatzenbühl, Hördt, Neupotz, Lingenfeld, Niederotterbach oder Edesheim.
Kontakt und weitere Informationen bei:
Marion Karl
Projektkoordination Miteinander – Füreinander
Malteser Hilfsdienst e.V.
Luitpoldstraße 94 * 76770 Hatzenbühl
Tel.: 0151 176 174 17 (auch WhatsApp oder Signal)
E-Mail: Marion.Karl@malteser.org
Das Projekt wird vom Bundeministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.