„Unsere Weihnachtsfeier 2023 wollen wir in den neuen Räumlichkeiten ausrichten“, sagen Holger Freitag, ehrenamtlicher Geschäftsführer und Andreas Berlage, Ortsbeauftragter von den Maltesern in Borchen. Lange waren die Borchener Malteser auf der Suche nach neuen größeren Räumlichkeiten. Die jetzige Unterkunft in dem ehemaligen Feuerwehrgerätehaus platzt aus allen Nähten. Eine Garage für die Fahrzeuge der Malteser Gliederung wird ebenfalls dringend benötigt. Als sich dann die Gelegenheit zum Erwerb des Nachbargrundstückes an der Wehrstraße ergab, war das ein großer Glücksfall. Im Sommer 2021 starteten die Abrissarbeiten der dortigen Altimmobilie.
Die geplante Erweiterung sieht nun zwei Garagen für den mittlerweile vier Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark sowie einen neuen Ausbildungsraum vor, der ebenerdig für alle Dienste genutzt werden kann. „Darüber freuen wir uns am meisten: die geplanten Räumlichkeiten sind durchgängig barrierefrei und dann auch für Rollstuhl- oder Rollator-Nutzer kein Problem mehr. Das ist vor allem für unsere Seniorenarbeit wichtig“, ergänzt Andreas Berlage. Die Pläne wurden zusammen mit dem Architekturbüro Brockmeyer und Rüting GbR aus Bad Lippspringe erarbeitet. Als Grundlage diente der Entwurf von Fadi Wehba. Der syrische Architekt kam 2015 als Flüchtling nach Deutschland und fand in Borchen eine neue Heimat. Über die Notunterkunft in Alfen, die die Malteser im Auftrag der Gemeinde betrieben, kam er mit den Ehrenamtlichen der Borchener Malteser in Kontakt. Mittlerweile gehört er zu dem festen Stamm der rund 50 aktiven Helferinnen und Helfern, die sich in Borchen in den verschiedenen Diensten engagieren. „Eine Integrationsgeschichte, auf die wir gemeinsam mit Fadi Wehba sehr stolz sein können“, beschreibt es Andreas Berlage.
Marion Freiin von Graes, stellvertretende Diözesanleiterin der Malteser in der Erzdiözese Paderborn, Siegfried Krix, Diözesan- und Bezirksgeschäftsführer und Lars Wilger, stellvertretender Diözesangeschäftsführer ließen es sich nicht nehmen, beim heutigen ersten Spatenstich dabei zu sein. Die Diözesangeschäftsstelle in Paderborn unterstützt Malteser-Standorte bei ihren Bauprojekten mit intensiver Vorbereitung und Beratung sowie durch die Expertise von Immobilien Projektkoordinator Maik Limmer, der stets eng im Austausch mit den jeweiligen Bauunternehmen und Architekten ist. Stellvertretend für die gesamte Diözesanleitung dankte Marion von Graes den Maltesern aus Borchen, dass sie das Projekt so hartnäckig und engagiert vorangetrieben haben.
Wie es bei den Maltesern als katholische Hilfsorganisation Tradition ist, erteilte Pastor Dr. Thomas Witt, Leiter des Pastoralen Raumes Elsen-Wewer-Borchen und Mitglied des Diözesanvorstandes, dem Projekt Gottes Segen und wünschte allen Beteiligten gutes Gelingen.
Dem heutigen Spatenstich folgt die Errichtung des Ständerwerkes sowie die Verkleidung bis Ende Januar. Dann geht es an den Innenausbau. Für die Bauarbeiten bis hin zur Fertigstellung haben die Malteser einen Generalunternehmer engagiert. Die Fa. Wegener aus Lichtenau-Henglarn kümmert sich bis zur Schlüsselübergabe um sämtliche Gewerke und entlastet damit die ehrenamtliche Malteser Ortsleitung. So können sich Andreas Berlage und Holger Freitag mit ihren Helferinnen und Helfern weiterhin auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.
Die Borchener Malteser wachsen seit Jahren und sind in den klassischen Diensten Jugend, Besuchsdienst, Katastrophenschutz, Sanitätsdienst und sehr stark in der Erste Hilfe-Ausbildung tätig. Jährlich führen sie rund 60 Kurse mit bis zu 1.000 Teilnehmenden durch. Nicht zu vergessen, die Corona-Testungen, die die Malteser in Kooperation mit der St. Laurentius Apotheke durchgeführt haben. Ein ganz besonderer Dienst ist die ehrenamtliche Nachhilfe. Bei diesem Projekt helfen die Borchener Malteser Kindern, die aus schwierigen Familienverhältnissen kommen und schulischer Unterstützung bedürfen. „Die Malteser sind aus Borchen nicht mehr wegzudenken. Wenn man sie braucht, sind sie da - zum Wohle der gesamten Bürgerschaft“, sagt auch Bürgermeister Uwe Gockel und verweist auf die vielen gemeinsamen Projekte, wie die Notunterkunft in Alfen, die Corona-Bürgertestungen und die Sanitätsdienste bei den verschiedensten Veranstaltungen.
Bei allen Aktivitäten sind die Malteser auf Engagement und Hilfe angewiesen. Wer sich ehrenamtlich einsetzen oder die Projekte mit einer Spende unterstützen möchte, wendet sich an Holger Freitag: „Für den Neubau planen wir eine Spender-Wand, wo wir allen Förderern einen Platz widmen wollen.“