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Neu in Bielefeld: Malteser haben sozialen Hintergrunddienst aufgebaut

Malteser Alexander Pönopp vom sozialen Hintergrunddienst (links) und Jens Sander, Leiter Hausnotruf, vor dem Malteser Einsatzwagen, freuen sich über das neue Angebot für die Bielefelder Hausnotrufkunden. Foto: Anke Buttchereit

Paderborn/Bielefeld. Von den über 65-jährigen Frauen in Deutschland lebt etwa die Hälfte allein. Bei den älteren Männern ist es jeder fünfte – das sagen Studien. Immer mehr ältere Menschen haben keinen Angehörigen mehr in der Nähe. Keinen, der bei einem Unfall in den eigenen vier Wänden wieder auf die Beine hilft. Keinen, der um die Ecke wohnt und schnell vorbeikommen kann. Die Malteser wollen in diesem Fall jetzt Abhilfe schaffen: Ab sofort können sich Menschen in Bielefeld und Umgebung mit dem sozialen Hintergrunddienst besser absichern.

„Guten Tag, ich bin Herr Pönopp von den Maltesern. Ich komme jetzt in Ihre Wohnung“ – so oder so ähnlich wird sich Alexander Pönopp aus Bielefeld bemerkbar machen, bevor er eine Wohnung betritt. „Ich klopfe an und stelle mich vor. Die Tür öffne ich nur dann selbst, wenn der Mensch, der den Notrufknopf gedrückt hat, dies nicht mehr kann.“ Alexander Pönopp ist einer von insgesamt acht Helferinnen und Helfern der Malteser in Bielefeld, die seit Juli 2019 das Team des sozialen Hintergrunddienst des Malteser Hausnotrufes stellen.

Menschen, die ein Hausnotrufgerät von den Maltesern angeschlossen haben, können ab sofort diese zusätzliche Absicherung buchen. Es handelt sich um einen qualifizierten Bereitschaftsdienst für die persönliche Hilfe vor Ort.

Im Notfall schnell bei den Menschen

Für diese Aufgabe sind Alexander Pönopp und seine Kolleginnen und Kollegen bestens ausgebildet. Ein ausführlicher Erste Hilfe-Kurs sowie eine Schulung für den Bereitschaftsdienst liegen hinter dem Team. Und in Bielefeld und Umgebung kennen sie sich alle bestens aus. So sind sie im Notfall schnell bei den Menschen. Da der Hintergrunddienst rund um die Uhr arbeitet, teilt sich das Team die Bereitschaftszeiten auf. Auch der Malteser Stadtbeauftragte Benedikt Gellrich ist mit dabei: „Bei akuten Fällen verständigt schon die Hausnotruf-Zentrale den Rettungsdienst. Zeitgleich werden wir alarmiert und machen uns auf den Weg“, sagt Benedikt Gellrich. Damit die Malteser im Notfall schnell in die Wohnung kommen, haben sie stets alle Haustürschlüssel der Menschen dabei, die den Maltesern ihre Gesundheit anvertrauen. „Datenschutz steht dabei an erster Stelle. Die Schlüssel werden von uns sicher verwahrt und sind anonymisiert“, bestätigt Alexander Pönopp. Auf den Schlüsseln ist nur eine Identifikationsnummer aufgedruckt – keine Namen, keine Adressen. Erst im Notfall erfährt der Malteser von der Telefonzentrale, welcher Schlüssel zu welcher Wohnung gehört.

„Viele ältere Menschen drücken den roten Hausnotruf-Knopf, wenn sie im Bad ausgerutscht sind“, sagt Jens Sander, Leiter Hausnotruf der Malteser Dienststelle Ostwestfalen in Paderborn. „Andere klagen über Schmerzen in der Brust oder Übelkeit.“ In all diesen Fällen greift die Notfallkette: Über eine Zentrale werden die Malteser informiert und gegebenenfalls auch direkt der Rettungsdienst.

Wenn der Hausnotruf alarmiert wird, liegt aber nicht immer ein lebensbedrohlicher Unfall vor. „Wir erleben häufig, dass Menschen bei einem Nickerchen aus ihrem Sessel oder dem Bett gerutscht sind und allein nicht mehr aufstehen können“, sagt Jens Sander. In diesem Fall kommen die Malteser vorbei und helfen wieder auf die Beine – ohne, dass der Rettungsdienst alarmiert wird und womöglich die Haustür aufgebrochen werden muss.

„Indem Menschen ihren Haustürschlüssel bei uns hinterlegen, werden auch die Angehörigen ein Stück weit entlastet“, sagt Jens Sander. So können Angehörige ganz entspannt in den Urlaub fahren, ohne vorher abzuklären, wer den Haustürschlüssel in dieser Zeit verwahrt – und ohne 24 Stunden am Tag das Handy angeschaltet zu lassen.

Weitere Informationen hat Jens Sander unter 05251/15 85 50 oder unter Jens.Sander@malteser.org


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