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Malteser Telefonbesuchsdienst: Telefonieren statt Kaffeeplausch

Freude über den regelmäßigen Anruf des Malteser Telefonbesuchsdienstes. (Foto: Malteser)

Einmal im Monat zum Malteser Café, das leckere Stück Kuchen, die Tasse Kaffee und die netten Gespräche in der Runde von weiteren Gästen und Ehrenamtlichen – das ist für viele Paderborner Senioren eine liebgewordene Tradition. Doch die Corona-Pandemie hat auch diesem Angebot der Malteser, das sonst regelmäßig jeden ersten Samstag im St. Liborius-Forum stattfindet, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da freut es Monika Klein-Franze, Organisatorin des Malteser Cafés und Leiterin Soziales Ehrenamt bei den Maltesern in Paderborn, besonders, dass nun einige der Stammgäste die Initiative des Malteser Telefonbesuchsdienstes nutzen.  Je nach Absprache werden sie ein- oder mehrmals die Woche von einem ehrenamtlichen Helfer angerufen.

Dem Angebot kommt in der Krisensituation eine besondere Bedeutung zu. „In der Corona Krise offenbaren sich Einsamkeit und Isolation um so mehr. Viele Hilfsangebote kommen bei älteren und schwachen Menschen gar nicht an. Sie haben meist nicht die Möglichkeit, sich über soziale Medien zu informieren“, berichtet Luong Weinert-Schütte, der den Telefonbesuchsdienst der Malteser koordiniert.

Dass es gerade in einer solchen Ausnahmesituation beruhigend sein kann, eine bekannte Stimme zu hören, zeigt das Beispiel einer Dame, die es sonst gewohnt ist, mit ihrem elektrischen Rollstuhl unter Leute zu kommen. Sie leidet sehr unter der Einschränkung ihres Bewegungsradius und den Abstandsregelungen. Zwar kommt regelmäßig ein Pflegedienst, aber der kann den Kontakt zu den Verwandten und Bekannten nicht ersetzen. Besonders sorgt sie sich zudem um den erkrankten Sohn. Da ist der Anruf des Telefonbesuchsdienstes am Sonntag eine willkommene Abwechslung und Freude.

Es gibt aber auch beruhigende Rückmeldungen, so berichten die ehrenamtlichen Anrufer. Eine 95-jährige Seniorin und begeisterte Leserin erzählt von ihren Kindern, die ihr Bücher über das Internet bestellen, damit ihrer Mutter der Lesestoff nicht ausgeht. Dennoch sei sie sehr traurig, dass sie zu Ostern die Enkel nicht in den Arm nehmen konnte. 

Bemerkenswert ist, dass die reiche Lebenserfahrung vieler älterer Menschen dazu beiträgt, dass sie zum Teil sehr gefasst mit der Situation umgehen: „Sie haben bereits bittere Zeiten kennengelernt und durchlebt. Mit viel Gottvertrauen scheinen sie gelassen auf die Situation und die Corona-Pandemie zu schauen“, schildert Luong Weinert-Schütte so manches Gespräch.

Wer auch regelmäßig vom Malteser Telefonbesuchsdienst angerufen werde möchte, meldet sich unter 05251/7774616 oder schreibt eine E-Mail an monika.franze@malteser.org oder luong.weinert-schuette@malteser.org.


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