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473 Notrufe seit Heiligabend, aber nur 34 Notfälle

Malteser Hausnotruf

Westfalen-Lippe. An Heiligabend begann für viele Senioren eine einsame Zeit. Von Weihnachten und bis Neujahr gehen beim Malteser Hausnotruf viele soziale Notrufe ein, bei denen kein medizinischer Notfall vorliegt - Signal der Einsamkeit alter Menschen.

Rund 5.900 Senioren sind in Westfalen-Lippe Kunden des Malteser Hausnotrufs. Sie drücken den Notrufknopf, wenn ihnen etwas passiert ist. Knapp 2000 Alarme gehen jährlich bei den Maltesern Westfalen-Lippe ein. „In zwei von zehn Fällen fährt ein Malteser zur Wohnung, kümmert sich vor Ort um die Menschen, beispielsweise nach Stürzen, oder die Malteser informieren die Nachbarn oder Angehörige“, berichtet Michaela Caner, Produktverantwortliche für den Malteser Hausnotruf in Westfalen-Lippe.

Seit Heiligabend gab es beim Malteser Hausnotruf Westfalen-Lippe 473 Hausnotruf-Alarme. Insbesondere zwischen dem 28. und 30. Dezember lag die Zahl mit durchschnittlich 60 Auslösungen noch einmal um die Hälfte höher als an den anderen Tagen. Der Rettungswagen musste seit Heiligabend insgesamt 34 Mal ausrücken. In 135 Fällen kümmerte sich ein Malteser des 24-stündigen Bereitschaftsdienstes sowie Nachbarn oder Verwandte um den älteren Menschen.

Bei den restlichen Auslösungen war keinerlei Hilfe erforderlich. Aber die Malteser telefonierten mit den Seniorinnen und Senioren. Unter diesen Gesprächen waren dieses Jahr besonders viele soziale Hilferufe. Zwischen dem 28. und 30. Dezember lag deren Zahl sogar vier Mal so hoch wie an den übrigen acht Tagen.

Michaela Caner: „Sehr viele Alarm-Auslösungen sind soziale Rufe oder Fehlalarme, bei denen sich dann im Gespräch mit unseren Mitarbeitern herausstellt, dass die Senioren eigentlich nur mal mit jemanden sprechen wollen. Sie begründen dann irgendwie, warum sie den roten Knopf gedrückt haben.“ Das sei etwa bei jedem fünften Alarm so. An Weihnachten und um den Jahreswechsel geschehe das besonders häufig. „Die Senioren sagen dann zum Beispiel Ich bin versehentlich an den roten Knopf gekommen. Oder:  Ich bin heute so durcheinander.“, berichtet Michaela Caner. Dies sei aber für die Malteser-Mitarbeiter gar kein Problem, man nähme sich die Zeit und führe ein beruhigendes Gespräch.

Die Einsamkeit älterer Menschen ist eines der wichtigen gesellschaftlichen Probleme in Deutschland. Die Malteser wollen die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren. Alten Menschen bieten sie mit einer Reihe ehrenamtlich getragener Dienste Unterstützung und Begleitung im Alltag an. Zusätzlich schaffen sie Engagement-Möglichkeiten, die zur Vorbeugung von Einsamkeit im Alter beitragen sollen. Denn wer selbst hilft, hat mehr Kontakt und kann gegebenenfalls später leichter selbst Hilfe annehmen. 

Informationen zum Malteser Hausnotruf unter https://www.malteser.de/hausnotruf.html und zu den Projekten gegen Einsamkeit unter https://www.malteser.de/miteinander-fuereinander.html .

(Foto: Malteser)


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