Weingarten. Auf ein wieder sehr intensives Jahr ihrer Auslandsaktivitäten können die Malteser zurückblicken. Nicht nur acht, mindestens einwöchige Fahrten nach Rumänien, mit Abstechern in die Ukraine, und Bosnien-Herzegowina stehen für 2024 in der Statistik. Auch die Weiterleitung von Spenden zur Unterstützung von Partnerorganisationen, wie der Caritas in der Erzdiözese Minsk-Mogilev in Belarus und des Vereins Spendahilfe für Nord-Syrien stehen zu Buche.
„Wir konnten unsere Partner im vergangenen Jahr mit 12 Tonnen Hilfsgütern und insgesamt knapp 15500 Euro unterstützen. Der Großteil der Spenden ging an unsere Partner vom rumänischen Malteser Hilfsdienst SAMR in Satu Mare und den Maltesern in Beregowo in der Ukraine. Mit 2000 Euro haben wir unsere Partnerorganisation, die Caritas in Minsk-Mogilev unterstützt. 1200 Euro konnten wir für die Unterbringung und Versorgung von Waisenkindern und Opfern des Bürgerkrieges in Nord-Syrien bereitstellen“, zieht Norbert Scheffler, hiesiger Stadtbeauftragter und Auslandsbeauftrag-ter der Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart Bilanz.
Das Hauptaugenmerk der Malteser liegt aber in der partnerschaftlichen Arbeit in Satu Mare und von dort über die ukrainische Grenze nach Beregowo. „Wir sind sehr glücklich, dass wir mit dem Stützpunkt in Satu Mare einen direkten Zugang nach Beregowo zu den dortigen Maltesern und in ein Flüchtlingscamp haben“, so Scheffler. Durch diesen direkten Draht wissen die Malteser stets aktuell, was an Hilfen notwendig ist. An erster Stelle stehen Lebensmittel aller Art, vor allem jegliche Konserven. Aber auch Inkontinenz-artikel für Kinder und Erwachsene werden dringend gebraucht. Diese werden je nach Preislage teils im Großmarkt in Satu Mare oder direkt in Beregowo eingekauft. „Über 10000 Euro konnten wir für Lebensmitteleinkäufe zur Verfügung stellen, die dringend gebraucht werden, da die Lager seit langem leer sind“, müssen Scheffler und seine Mitarbeiterin, Nicole Lichanin, deprimiert feststellen. Lichanin ergänzt weiter: „Damit die Kinder wenigstens etwas Milch haben, haben wir eine Ziege für das Flüchtlingscamp gekauft und ebenso 70 Hühner für frische Eier und dann später Fleisch. Das war der Wunsch der jetzt dort lebenden Frauen aus dem Donbas. Jetzt wünschen sie sich und der Direktor des Camps noch einen Kleintraktor, damit das riesige Agrargelände, das zum Camp gehört, bewirtschaftet und Gemüse zur Eigenversorgung angebaut werden kann. Überschuss soll durch einen Verkauf nach außen zur teilweisen Refinanzierung verwendet werden. Ein nächster Hilfsgütertransport von Weingarten aus ist für die erste Februarwoche geplant.
Dreimal im Jahr fahren die Weingartener Malteser in den Marienwallfahrtsort Medjugorje in Bosnien-Herzegowina. Dort unterstützen sie in der Ambulanz „Marijina Pomoc“ das örtliche Personal. „Zu Palmsonntag, wenn die Ambulanz zur Pilgerversorgung bei Unfällen auf den Bergen oder bei Krankheitsfällen wieder öffnet, fahren wir das erste Mal im Jahr zur Überprüfung des Materials und der Geräte und zur Lieferung der notwendi-gen medizinischen Hilfsgüter nach Medjugorje. Bis Ende Oktober ist ‚unsere‘ Ambulanz dann geöffnet. Zwei weitere Fahrten finden dann im Juni und im Herbst statt“, zieht Scheffler Bilanz. Im vergangenen Jahr wurden so knapp 6000 Patienten aus 72 Nationen der Welt versorgt.
Für all diese Unterstützungsleistungen sind die Malteser auf Spenden angewiesen, ohne die die Hilfen nicht möglich wären. Von Sachspenden bitten die Malteser abzusehen. „Effektiver sind Geldspenden. Bereits mit 20 Euro kann ein Lebensmittelpaket für eine Familie gepackt werden, welches für einen Monat reicht“, versichert Scheffler. Spenden können auf das Konto der Malteser bei der Kreissparkasse Ravensburg, DE47650501100048050610, unter dem Stichwort „Auslandshilfe“ überwiesen werden.
Malteser Spendenkonto:
Kreissparkasse Ravensburg
IBAN: DE47650501100048050610
BIC: SOLADES1RVB
Verwendungszweck: Auslandshilfen