Pirna. Zwischen "Wurst-Franz" und Eierschecke

Am 9. Oktober hat der Ambulante Malteser Hospizdienst Pirna einen kleinen Stand auf dem Pirnaer Wochenmarkt aufgebaut. Die Kolleginnen wollten mit den Menschen, die hier ihren Einkauf erledigen, ins Gespräch kommen und mit ihnen die Themen Sterben und Tod aufgreifen.

Gespannt haben sie die Passanten beobachtet und feststellen müssen, dass viele ihren Kopf senkten oder eine andere Richtung einschlugen, als sie das Thema auf dem Aufsteller gelesen hatten. Da mussten sie ihre Taktik ändern und direkt auf die Menschen zugehen. Die Reaktionen waren sehr verschieden. Manchen haben sie einen kleinen Denkanstoß mitgegeben, nachdem sie sich die leckere Eierschecke geholt hatten: „Der erste Milchbrei – die letzte Pizza Fungi“. Manche haben verwundert geschaut, andere nur still gelächelt.

Immer wieder ergaben sich interessante Gespräche mit verschiedenen Menschen. Ein Mann sagte "Das ist mir alles egal, es ist ja sowieso alles sinnlos. Mich interessiert es überhaupt nicht, was dann mit meinem Körper geschieht." Erst als sie ihn nach seinen Kindern und dem Verhältnis innerhalb der Familie fragte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck und die Stimmung des Gespräches wurde nachdenklicher.

Ein anderer Passant hatte sich schon ganz viele Gedanken um seine Beerdigung gemacht, angeregt durch seine Frau. Hier kamen seine Abwägungen zur Sprache, seine Fragen: "Was wollen meine Kinder, was will ich?" Eine große Frage: "Wo ist meine Heimat, wo will ich beerdigt werden?"

Es waren zwei intensive Stunden, die den Mitarbeiterinnen gezeigt haben, wie unterschiedlich mit den Themen Sterben, Tod und Trauer umgegangen wird. Und sie haben gemerkt, dass es wichtig ist, immer mal wieder diese Themen anzusprechen, um dort ein wenig Aufmerksamkeit hinzulenken.

Kontakt:
Carola Epperlein, Koordinatorin Ambulanter Hospizdienst Pirna
carola.epperlein@malteser.org
 


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