Schulbegleiter im RTK / Rheingau gesucht

Foto © Malteser/Katharina Eckhardt - Das Ziel der Malteser-Schulbegleitung ist es, Kinder und Jugendliche mit (drohender) seelischer, geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung in Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten zu unterstützen, damit sie den dort gestellten Anforderungen möglichst selbstständig begegnen und Teil der Gemeinschaft sein können.

Auch im Rheingau-Taunus-Kreis steigt der Bedarf an Schulbegleitern stetig. Deshalb suchen die Malteser aktuell Fachkräfte für die Standorte Aarbergen-Kettenbach, Bad Schwalbach, Eltville, Geisenheim, Taunusstein, Idstein, Kiedrich, Rüdesheim.

„In den letzten Monaten haben wir erlebt, wie wichtig soziale Kontakte auch in Corona-Zeiten sind und gelernt, wie wir für Kinder, Jugendliche und ihre Familien pragmatische Lösungen anbieten können“, sagt Nicole von der Gathen, Koordinatorin des Malteser Schulbegleitdienstes im Rheingau-Taunus-Kreis. Es gehe darum, gerade jetzt Inklusion und Teilhabe an Bildung und sozialem Leben zu ermöglichen – immer im Rahmen der örtlichen Gegebenheiten und in ständigem Austausch mit Schulen, Eltern und Kostenträgern.

„Es wird immer wieder betont, wie wichtig der Präsenzunterricht für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist – dies gilt in gleichem Maße und vielleicht sogar noch mehr für junge Menschen mit seelischer, geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung. Wir als Malteser versuchen unter den gegebenen Umständen unseren Beitrag dazu zu leisten“, so von der Gathen.

Bedarf im RTK steigt – Schulbegleiter dringend gesucht

Seit 2019 bieten die Malteser eine Begleitung von beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen im Rheingau-Taunus-Kreis (RTK) an, 24 Begleitungen sind es aktuell, beinahe zehn weitere Familien im Kreis warten auf Unterstützung – zunächst müssen jedoch entsprechende Fachkräfte gefunden werden. „Es sind vor allem Grundschulkinder, die wir derzeit im Rheingau, Untertaunus und Umgebung begleiten“, sagt die Koordinatorin. Es gibt aber auch Jugendliche an weiterführenden Schulen, wie zum Beispiel Gymnasien, die ihren Schulalltag mit Hilfe einer Teilhabeassistenz meistern. Die Koordinatorin des Malteser Schulbegleitdienstes ergänzt: „Es sind vor allem psychische Beeinträchtigungen wie ADHS-Symptomatiken oder auch seelische Beeinträchtigungen, unter anderem autistische, die eine Begleitung notwendig machen. Und der Bedarf steigt stetig, so dass wir an verschiedenen Standorten im Rheingau-Taunus-Kreis qualifizierte und empathische Schulbegleiter suchen.“

Schulbegleiter werden von Lehrern und Mitschülern akzeptiert

Unter dem Motto „mittendrin, gemeinsam lernen – gemeinsam stark“ möchten die Malteser Diskriminierung und soziale Ausgrenzung verhindern und stehen sowohl betroffenen Familien wie auch Schulen mit Rat und Tat zur Seite. Dabei seien ihre Erfahrungen mit den Lehrkörpern wie auch den Mitschülerinnen und Mitschülern rundweg positiv: „Unsere Teilhabeassistenten werden gut ins Team des Lehrerkollegiums eingebunden, sind in der Regel bei Schulkonferenzen dabei, wenn es um die von ihnen begleiteten Kinder geht und erfahren auch von den Eltern der begleiteten Kinder sehr viel positive Rückmeldung“, freut sich von der Gathen über die breite Akzeptanz, die Schulbegleiter erfahren. „Schulbegleiter werden als wichtige Schnittstelle in der Kommunikation zwischen Kindern, Eltern und Schule einbezogen und in ihrer Arbeit unterstützt.“

Hilfe im schulischen Alltag wo Hilfe gebraucht wird

Schulbegleiter, oder auch Teilhabeassistenten, begleiten junge Menschen, die zum Beispiel im Unterricht aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen auf Handreichungen angewiesen sind, sich wegen seelischer Beeinträchtigungen schwer tun mit sozialen Kontakten oder durch geistige Beeinträchtigung zusätzliche Animationen bei der Umsetzung von Aufgaben benötigen. „Ihre Aufgaben liegen in der Unterstützung des jeweiligen Kindes oder des Jugendlichen – sie mischen sich nicht in den Unterricht ein“, betont von der Gathen. „Ziel ist ein spannungsfreies Lernen für alle Beteiligten.“ Es sei immer der Lehrkörper, der im Klassenzimmer oder auf dem Schulhof „den Hut auf“ habe. Die begleiteten Kinder und Jugendlichen sollen so selbstständig wie möglich agieren können und erfahren nur so viel Hilfe, wie sie wirklich brauchen.

Pädagogisch erfahrene Menschen oder Fachkräfte können sich bewerben

„Zunächst kommen Eltern, die bereits eine Teilhabeassistenz beantragt und bewilligt bekommen haben oder die Kostenträger selbst auf uns zu – je nachdem, welcher Art die Beeinträchtigung ist. Wir suchen dann die für das jeweilige Kind oder den Jugendlichen passende Teilhabeassistenz“, beschreibt von der Gathen den Weg vom Erstkontakt bis ins Klassenzimmer. Etwa 15 Stunden an vier, manchmal auch fünf Tagen muss eine Teilhabeassistenz pro Woche Zeit haben für die Begleitung - wobei sich Kind und Schulbegleiter erst vor Ort treffen, die Fahrt zur Schule und wieder zurück gehört nicht zu den Aufgaben. „Jede Teilhabeassistenz ist nur für ein einziges Kind verantwortlich“, erklärt von der Gathen. „Dennoch ist die Aufgabe anspruchsvoll, so dass wir als Malteser immer als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und viel Wert auf Fortbildungen legen, die wir zahlreich anbieten.“ Krisenintervention und Mediation bei Schülerkonflikten, Abgrenzung - Professionelle Nähe und Distanz im Schulbegleitdienst -, positive Kommunikation, Umgang mit Depressionen bei Kindern, das sind nur einige Inhalte, die bei den Maltesern im Schulbegleitdienst regelmäßig geschult werden.

Der Malteser Schulbegleitdienst in Hessen und Rheinland-Pfalz

Über 400 Malteser Schulbegleiter unterstützen in Hessen und Rheinland-Pfalz Kinder und Jugendliche mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in Kindergärten und -krippen, in Horten und Schulen. Diese Helfer ermöglichen den Besuch und die tatsächliche Teilhabe in der entsprechenden Einrichtung – mit dem Anspruch der Chancengleichheit für alle. Sie sind dabei die stillen Helfer im Hintergrund, die Betroffenen bei Bedarf zur Hand gehen. Bei der individuellen Einzelbetreuung in der Einrichtung stehen die Entwicklung der Selbstständigkeit und die Integration in die Gruppe bzw. in die Klasse im Vordergrund.

Weitere Informationen zum Malteser Schulbegleitdienst erhalten Interessierte im Internet:  www.malteser-schulbegleitdienst.de. Interessierte Schulbegleiter und Eltern wenden Sie sich bitte direkt an Nicole von der Gathen, Koordinatorin Schulbegleitdienst im Rheingau-Taunus-Kreis, Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH,
Telefon 06723 - 68 1416.


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