Am Wochenende ausgiebig frühstücken, shoppen gehen und danach noch zum Friseur? Für viele Menschen ist das, was für die meisten Menschen einfach zum Alltag gehört, keine Selbstverständlichkeit. Beim zweiten Malteser Wohlfühlmorgen in Gelsenkirchen hatten bedürftige und wohnungslose Menschen die Gelegenheit, die Sorgen des Alltages zu vergessen und es sich gut gehen zu lassen.
Rund 110 wohnungslose und bedürftige Menschen kamen nach über einem Jahr coronabedingter Pause zum Berufskolleg Königstraße. Schon bevor sich die Pforten der Schule um 9 Uhr offiziell öffneten, trafen die ersten Gäste ein, die das umfangreiche Angebot der Malteser in Augenschein nahmen. Neben einem reichhaltigen Frühstückbuffet wartete auf die Besucher an diesem Vormittag eine gut gefüllte Kleiderbörse und die Möglichkeit zur medizinischen Beratung. Alle Angebote konnten von den Gästen kostenlos in Anspruch genommen werden. Und auch für das Wichtigste an diesem Vormittag blieb ausreichend Zeit: persönliche Zuwendung und Wertschätzung. „Unser Wunsch ist es, dass die Angebote unseres Wohlfühlmorgens für viele Menschen zukünftig ganz selbstverständlich zum Alltag gehören. Die große Dankbarkeit unserer Gäste zeigt, dass Aspekte wie Entspannung und Abwechslung im Leben der Betroffenen kaum noch vorkommen. Genau hier setzt unser Konzept Wohlfühlmorgen an“, erklärt Alexander Zielke, verantwortlich für das Malteserprojekt. Unterstützt wurden die Malteser dabei von zahlreichen Verbänden und Unternehmen aus Gelsenkirchen.
In vielen deutschen Großstädten gibt es den Malteser Wohlfühlmorgen bereits. Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Köln und Berlin – und Gelsenkirchen – sind nur einige Standorte, an denen das Projekt erfolgreich realisiert wird. Eingeladen sind nicht nur Menschen ohne festen Wohnsitz, sondern alle, die, aufgrund welcher Umstände auch immer, am Rande der Gesellschaft leben. „Auch vor uns im Ballungsraum Ruhrgebiet macht die Armutsproblematik nicht Halt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir mit Angeboten wie dem Wohlfühlmorgen dem steigenden Bedarf begegnen“, so Zielke weiter.