„Schäferhunde haben unverdienterweise oft einen schlechten Ruf“, sagt Leni S., während sie liebevoll über den Kopf von Luca streichelt. Der fünfjährige Schäferhund-Rüde liegt friedlich neben ihr auf dem Boden, während er der Stimme seines Frauchens lauscht. Vor wenigen Monaten habe sie Luca aus dem Tierschutz geholt, erzählt die 70-Jährige.
Leni S. weiß, wovon sie spricht. Luca ist bereits ihr siebter Schäferhund. Seit sieben Jahren engagiert sie sich gemeinsam mit ihren Hunden für den Malteser Besuchs- und Begleitdienst. Regelmäßig gehen sie und ihr aktueller Vierbeiner in den Paulushof in Essen und leisten den Bewohnerinnen und Bewohnern Gesellschaft. „Es macht unheimlich Spaß, wenn ich sehe, wie die Leute sich freuen“, erklärt die Essenerin die Intention für ihr ehrenamtliches Engagement. Und diese Freude beruht auf Gegenseitigkeit. Wenn Luca und sie das Haus verlassen und Richtung Seniorenzentrum gehen, verschnellert der Rüde immer schon deutlich das Tempo. „Da weiß er direkt Bescheid und kann es kaum erwarten“, lächelt Leni S..
Ihre Faszination für Schäferhunde begleitet sie bereits seit ihrer Kindheit. Schon damals war sie sich sicher: Wenn sie erwachsen ist, wird sie einen Hund haben, einen Schäferhund. Bis heute erinnert sich die Essenerin an den Tag als sie ihren ersten Schäferhund namens Sky aufnahm: „Das war am 6. April 1976.“
Luca ist der dritte Hund, mit dem sich Leni S. für den Malteser Besuchs- und Begleitdienst engagiert. Über eine Bekannte sei sie vor einigen Jahren auf den Dienst aufmerksam geworden. Nach einem Anruf bei den Maltesern sei klar gewesen: Die 70-Jährige möchte ihren Vierbeiner zum Besuchshund ausbilden lassen. Nach einem ersten Test, der zeigt, wie der Hund in Stresssituationen reagierte, folgte ein spezielles Training, dass Leni S. gemeinsam mit ihrem Hund auf die Besuche vorbereitete. „Der Besuchs- und Begleitdienst mit Hund ist ein Gewinn für alle Beteiligten“, ist sie sich sicher.
Viele Bewohner im Paulushof waren früher einmal selbst Hundebesitzer, weiß die Essenerin. Und so sei die Freude bei den meisten Bewohnerinnen und Bewohnern groß, wenn sie mit Luca durch die Tür kommt. „Eine Bewohnerin hat Mal eine ganze Weile jeden Freitag an der Tür auf uns gewartet“, erinnert sich die 70-Jährige. Die Essenerin erklärt: „Die Verbeiner schaffen es oft mit Leichtigkeit, die Senioren zu erreichen. Viel eher als wir Menschen.“ Einige Bewohnerinnen und Bewohner blühten im Umgang mit den Besuchshunden regelrecht auf. Menschen mit körperlichen oder geistigen Handicaps zeigten häufig überraschende Reaktionen: Demenzerkrankte beispielsweise, die nicht mehr sprechen und keine Mimik zeigen, öffnen sich und wollen das Tier berühren.
Leni S. und ihr Hund Luca sind ein eingespieltes Team - eine wichtige Voraussetzung, um sich für den Malteser Besuchs- und Begleitdienst mit Hund zu engagieren.
Möchten auch Sie sich gemeinsam mit ihrem Vierbeiner ehrenamtlich engagieren? Weitere Infos www.malteser.de/fassdireinherz oder Tel.: 0800-8099033.