Der Straßenkarneval in NRW ist bereits in vollem Gange. In den Karnevalshochburgen Düsseldorf, Köln und Aachen geht es ab Donnerstag so richtig los. Damit dabei die Sicherheit der Aktiven und der Zaungäste gewährleistet ist, sind neben dem Rettungsdienst und der Feuerwehr die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der vier großen Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst stark gefordert. Zum Finale der diesjährigen Karnevalssession werden von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch wieder rund 10.000 Einsatzkräfte über 1.000 kleinere und größere Veranstaltungen in Hallen, Sälen und auf den Straßen der Karnevalshochburgen in NRW im Rahmen von Sanitätswachdiensten begleiten. Darüber hinaus wird der Regelrettungsdienst vieler Städte und Kreise durch den Sonderbedarf Sanitätsdienst mit ehrenamtlichen Einsatzkräften verstärkt. 100.000 Dienststunden kamen so im vergangenen Jahr zusammen. 6.000 Menschen konnte in medizinischen Notlagen geholfen werden. Die Hilfsorganisationen werden vor Ort eng mit dem Rettungsdienst und Feuerwehren sowie den Veranstaltern und Ordnungskräften zusammenarbeiten.
Erschöpfung, Kreislaufprobleme, Unterkühlung, Verletzungen und übermäßiger Alkoholkonsum - das sind die häufigsten Ursachen für den Einsatz der Hilfsorganisationen im Straßenkarneval. Die vier Hilfsorganisationen in Nordrhein-Westfalen raten daher dazu, gut zu essen und sich warm zu kleiden.
Das freiwillige Engagement unter dem Dach der Hilfsorganisationen ist ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitsarchitektur in NRW. Für Feuerwehren und gemeinnützige Hilfsorganisationen ist dieses ehrenamtliche Engagement elementar, um ihren Auftrag in der Gesellschaft erfüllen zu können. Ohne aktives bürgerschaftliches Engagement ist der Zivil- und Katastrophenschutz undenkbar. Diese Sicherheitsarchitektur bewährt sich nicht nur im Karneval, sondern Tag für Tag.
Helau und Alaaf in NRW!
Sechs Malteser Tipps für den Straßenkarneval 2020
Der Countdown zum jecken Finale der fünften Jahreszeit in den kleinen und großen Karnevalshochburgen zwischen Bonn und Rheine, Aachen und Höxter läuft. Die Malteser haben ein paar Tipps, wie größere und kleinere Unglücke im Trubel vermieden werden können.
- Finger weg von Hochprozentigem und Drogen! Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend essen und trinken. Trinken Sie aber nicht nur alkoholische Getränke! Von den beliebten „Kurzen“ zum Aufwärmen raten die Malteser ab. Hin und wieder eine heiße Tasse Tee ist die bessere Alternative. Finger weg von Hochprozentigem und erst recht von Drogen! Und wie sonst auch gilt auch im Karneval: „Keine Kurzen für die Kurzen!“ Bei diesbezüglichen Problemen bitte unbedingt an die Sanitäter wenden!
- Tragen Sie festes Schuhwerk! Auch die karnevalistische Bekleidung sollte dem Wetter entsprechend gewählt werden. Wer glaubt, trotz nasskalter Witterung die Hüllen wie in Rio fallen lassen zu müssen, sollte zumindest nicht auf festes Schuhwerk verzichten. Gerade im Straßenkarneval sind Glasscherben trotz Glasverboten häufige Verletzungsursachen.
- Reisen Sie mit Freunden an! Besucher aus dem Umland der Karnevals-Epizentren sollten nicht allein anreisen. In einer Gruppe ist es nicht nur lustiger, sondern auch einfacher, sich zu versorgen und sicherer, wenn tatsächlich etwas passieren sollte.
- Achten Sie auch auf andere! Einheimische sowie Gäste sollten auf ihre Nachbarn achten. Alarmieren Sie bei Anzeichen von Problemen unbedingt die Sicherheits- oder Sanitätskräfte, damit Menschen, die Hilfe brauchen, versorgt werden können.
- Informieren Sie Ihre Kinder! Kinder können im Getümmel leicht verloren gehen. Wenn das passiert, sollten sich die Kinder oder deren Eltern ebenfalls an die Einsatzkräfte wenden. Über Funk werden diese versuchen, die zuständigen Stellen zu informieren, damit sich alle wiederfinden. Teilen Sie das Ihren Kindern schon vorab mit, damit erst gar keine Panik aufkommt.
- Immer mit der Ruhe! Die Malteser appellieren an die Vernunft der jungen und älteren Jecken. Trotz Spaß an der Freud und Feierstimmung ist es ganz wichtig, besonnen zu bleiben, auch wenn es schwer fällt. Das bedeutet, rücksichtsvoll miteinander umzugehen, nicht zu drängeln und zu schubsen.