Entsetzen über Gewalt gegen Einsatzkräfte

Losheim am See. Niemand möchte beleidigt, beschimpft und geschlagen werden – erst recht nicht, wenn man sich ehrenamtlich in seiner Freizeit für andere Menschen einsetzt. In den letzten Jahren hat die Zahl der Angriffe auf humanitäre Helfer und Rettungskräfte aber dramatisch zugenommen.

So geschehen zuletzt am vergangenen Wochenende beim Lucky Lake Festival am Losheimer See. Ehrenamtliche Sanitäter und -sanitäterinnen der Malteser wurden von einem stark alkoholisierten und unter Drogen stehenden Mann unvermittelt mit Fäusten ins Gesicht und mit einer Metallstange auf den Körper geschlagen, nachdem sie vom Sicherheitsdienst auf eine vermeintlich hilflose Person aufmerksam gemacht worden waren. Die vier attackierten Sanitäter und -sanitäterinnen der Malteser wurden leicht verletzt. „Wir sind entsetzt über das Geschehene und sind froh, dass es nicht zu noch schlimmeren Verletzungen gekommen ist“, sagt Bernd Schnabel, Landesbeauftragter der Malteser im Saarland. Eine Sanitäterin, die der Täter ebenfalls mit der Faust ins Gesicht geschlagen hatte, wurde allerdings wegen starker Kopfschmerzen im Krankenhaus vorstellig. Allen Einsatzkräften wurde im Nachgang eine psychosoziale Betreuung angeboten, um das Erlebte zu verarbeiten.

Diese Übergriffe gefährden nicht nur das Leben und die Gesundheit der Hilfskräfte, sondern beeinträchtigen auch die Fähigkeit von Hilfsorganisationen, Hilfe für diejenigen zu leisten, die sie benötigen. Auch die Malteser stehen vor der Herausforderung, genügend Engagierte für die Aufrechterhaltung ihrer ehrenamtlichen Dienste zu finden. „Der Sanitätsdienst der Malteser beim Lucky Lake Festival wurde von unseren Helferinnen und Helfern ehrenamtlich geleistet – das heißt unentgeltlich und in ihrer Freizeit. Trotzdem sind die Helfenden mit großer Fachkompetenz und mit viel Begeisterung dabei. Hilfskräfte zu motivieren, sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen zu engagieren, wird auch schwerer, wenn die Leistung von ihren Mitmenschen nicht geschätzt, ja sogar mit Gewalt bestraft wird“, führt Jan Engel, stellv. Leiter Einsatzdienste im Landkreis Merzig, aus.

Die Malteser sind zutiefst besorgt über diese Entwicklung. „Wir lehnen Gewalt gegen Einsatz- und Hilfskräfte auf schärfste ab und appellieren an einen gewaltlosen und respektvollen Umgang miteinander“, resümiert Bernd Schnabel.

 

Für weitere Informationen und O-Töne steht Ihnen gerne Jan Engel, stellv. Leiter Einsatzdienste im Landkreis Merzig, unter jan.engel@malteser.org zur Verfügung.


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