Wie ein deutscher Schlager Leben retten kann

Foto Boland/MHD: Jutta Palm (Erste-Hilfe-Ausbildungsreferentin NRW) weiß, wie gut sich der richtige Drück-Rhythmus mithilfe von Songs wie "Atemlos" einprägen lässt. In ihren Erste-Hilfe-Kursen raten die Malteser daher dazu, sich als Gedächtnisstütze den Takt geeigneter Lieder für nötige Reanimationen zu merken.

Köln. Oft werden fetzige Schlager nicht nur schnell zu Evergreens und sind ein fester Bestandteil der Musikkultur, sondern auch in anderen Lebensbereichen ausgesprochen nützlich. Anlässlich des Tags des Deutschen Schlagers am heutigen 18. Januar zeigen sich die Malteser NRW besonders froh über die häufig bei Jung und Alt gleichermaßen beliebte und von Sängerin Helene Fischer interpretierte Hit-Komposition “Atemlos durch die Nacht“. Grund: Die Verwendbarkeit des Erfolgstitels im Rahmen der Erste-Hilfe-Kurse ist nahezu genial.

Richtiges Tempo

Mit seinen temporeichen Beats passt der im Jahre 2013 erstmals veröffentlichte Song wunderbar in die Reihe all jener Titel, die man sich bei der Herzdruckmassage im Rahmen der Laienreanimation merken sollte. Jederzeit kann nämlich jeder Mensch in die Situation geraten, einen anderen bei plötzlich eintretendem Herzstillstand wiederbeleben zu müssen.

„Erste Hilfe und insbesondere Laienreanimation gehen jeden an“, sagt Erste-Hilfe-Ausbildungsreferentin Jutta Palm von den Maltesern NRW. „Es ist nach meinem Dafürhalten ein gesellschaftlicher Auftrag und eine Verpflichtung, dass man wachsam ist und helfen kann“, fügt die Expertin hinzu.

Wichtige Handgriffe kennen

Die wichtigen Handgriffe, die anderen im Fall der Fälle das Leben retten können, zu kennen, sei ein absolutes Muss. Immer wieder höre man gerade von Menschen reiferen Alters, dass diese ihren letzten Erste-Hilfe-Kurs vor dem Ablegen der Führerscheinprüfung absolviert hätten. „Hier sollte gerade im Hinblick auf mögliche künftige Krisen oder Bedrohungslagen dringend aufgefrischt werden“, rät Palm. Doch auch junge Leute, Senioren, Schulkinder oder sogar Kindergartenkids sollten wissen, was erforderlich ist, um im Ernstfall Leben zu retten.

Wissen, wie man drücken muss

„Wichtig bei der Herzdruckmassage ist vor allem die Kenntnis darüber, wie man richtig drückt“, weiß Jutta Palm. Kompressionen müssen an der richtigen Stelle platziert werden, in der Geschwindigkeit angemessen sein sowie mit fünf bis sechs Zentimetern auch tief genug in den Brustkorb gehen. Außerdem sei erforderlich, dass während des Drückens auch immer wieder ausreichend entlastet werde, damit sich das Herz der lebensbedrohten Person auch richtig ausdehnen könne.

Musiktitel für Rhythmus im Kopf haben

„Sicherheit beim richtigen Rhythmus während des Drückens kann einem da ganz wunderbar ein Song wie “Atemlos“ geben“ und das ist ein Segen“, sagt die Malteserin. Diese Kenntnis werde auch immer wieder in den Erste-Hilfe-Kursen vermittelt, weil man sich so ganz leicht merken könne, in welchem Tempo man drücken muss. Wer passend zum Takt drücke, liege hier schon mal richtig. Wem der Sinn beim Reanimieren jedoch weniger nach Fischer steht, der kann sich bei der Herzdruckmassage aber durchaus auch an Karel Gotts „Biene Maja“, “Stayin`alive“ von den Bee Gees oder “Highway to Hell“ von AC/DC halten und sich einen der Titel vorsummen. Denn eins ist sicher: Nur nichts tun ist im Ernstfall falsch. Infos unter: www.malteser-kurse.de


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