Wie und wann hast du den Weg zu den Maltesern und in den Katastrophenschutz gefunden?
Ich wollte nach meinem Abitur vor vier Jahren etwas mit Menschen und gleichzeitig etwas Medizinisches machen. Als ich sah, dass im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahrs (FSJ) bei den Maltesern auch der Rettungshelfer angeboten wird, habe ich mich beworben und bin nach dem FSJ einfach geblieben. Jetzt mache ich auf der Malteser-Rettungswache in Neuss Nord eine dreijährige Berufsausbildung zum Notfallsanitäter und bin ehrenamtlich in der Katstrophenschutzeinheit der Neusser Malteser aktiv.
In welchem Bereich des Katastrophenschutzes bist du aktiv und wie hast du dich dafür qualifiziert?
Ich bin meistens mit der Sanitäts- oder Betreuungsgruppe im Einsatz. Noch im Rahmen des FSJ habe ich das Katastrophenschutz-Sommercamp am Malteser Bildungszentrum Rheinland in Bonn absolviert, was mir viele Qualifikationen gebracht hat. Alle wichtigen Grundlagen des Katastrophenschutzes lernt man dort innerhalb von zwei Wochen. Außerdem bilden wir uns bei unseren Zugabenden zu verschiedenen Themen fort und unser Leiter Einsatzdienste ist sehr dahinter her, engagierte Helfer fortzubilden.
Was gefällt dir besonders gut oder warum bist du Katastrophenschützer?
Ich liebe die Gemeinschaft. Man macht nichts allein, ist immer mindestens zu zweit. Mir macht es viel Spaß und ich gehe echt darin auf. Dazu ist es einfach eine tolle Sache, sich zu engagieren und man lernt für das Leben.
Was ist besonders im Katastrophenschutz bei den Maltesern in Neuss?
Wir haben zum Beispiel eine gute Anbindung an Köln und Düsseldorf, weswegen wir auch bei interessanten Sanitätseinsätzen etwa in der Merkur Spielarena oder auch bei der Kölner Sessionseröffnung am 11.11. dabei sein können. Und in Neuss bewegt natürlich jedes Jahr besonders das Schützenfest alle Kräfte im Haupt- und Ehrenamt. Außerdem macht unser Feldkoch Stefan Veiser einfach das beste Essen in Neuss, auch unter den schwersten Bedingungen.
Was sind das für Einsätze, zu denen ihr ausrücken müsst?
Alarmiert werden wir zum Beispiel bei Bombenentschärfungen hier in Neuss aber auch im Umkreis. So war ich zum Beispiel im Einsatz, als im Frühjahr am Alexianerplatz eine britische 5-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und daraufhin rund 6.000 Personen evakuiert werden mussten. Ein besonders großer und intensiver Einsatz war für mich auch im Sommer 2021 das Jahrhunderthochwasser u.a. hier in NRW. Zu dem Zeitpunkt war ich gerade in dem Katastrophenschutz-Sommercamp, von wo aus wir direkt in den Einsatz alarmiert wurden, um im Kreis Euskirchen zu unterstützen.
Wie läuft so ein Einsatz ab?
Entweder treffen wir uns nach Alarmierung auf der Dienststelle in der Breite Straße, um die Fahrzeuge zu holen oder direkt am Einsatzort. Das wird meistens telefonisch koordiniert und funktioniert in der Regel sehr schnell. Am Einsatzort warten wir auf Anweisungen. Bei Evakuierungsmaßnahmen müssen wir zum Beispiel häufig Patienten transportieren, bei Unwetter oder anderen Katastrophenlagen einen Betreuungsplatz aufbauen oder auch die Hilfskräfte und/oder Betroffenen verpflegen.
Wie bereitet ihr euch auf die Einsätze bzw. auf den plötzlichen Katastrophenfall vor?
Alle Fahrzeuge und das Material müssen in regelmäßigen Abständen gecheckt, gewaschen und gewartet werden, um immer für den Einsatzfall bereit zu sein. Alle zwei Wochen treffen wir uns außerdem mittwochs zum Zugabend in der Dienststelle, wo wir verschiedene Themen besprechen und uns fortbilden. Außerdem üben wir regelmäßig bei kleinen und großen Einsatzübungen mit verschiedenen Szenarien.
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