An fünf Stellen vermuteten die zuständigen Behörden am Neusser Alexianerplatz Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Etwa 6.000 Personen mussten rund um den 13. April anlässlich der Sondierung ihre Häuser verlassen, auch angrenzende Klinikgebäude sowie ein Seniorenheim wurden vorsorglich evakuiert. Ein Verdachtspunkt stellte sich als positiv heraus, die britische 5-Zentner-Bombe konnte erfolgreich entschärft werden.
„Unser Dank gilt allen beteiligten Hilfsorganisationen, der Feuerwehr Neuss sowie der Stadt Neuss und den vielen ehrenamtlichen Einsatzkräften“, so Tim Gladis, stellvertretende Stadtbeauftragter der Malteser in Neuss. Auf Wunsch der Einsatzleitung verantwortete er während des dreitägigen Einsatzes den Bereich „Evakuierung und Betreuung“ im Einsatzabschnitt 1. Somit war Gladis stets auf Rücksprache mit der Einsatzleitung für zeitweise 322 Einsatzkräfte, aufgeteilt in vier Untereinsatzabschnitte, zuständig. In der Betreuungsstelle am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium unterstützen den Großeinsatz auch Patrick Farrenschon, Leiter der Malteser Einsatzdienste im Rhein-Kreis Neuss sowie als Unterabschnittssleiter Marcus Otte, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Neusser Malteser.
Die evakuierten Patientinnen und Patienten der Augustinus-Kliniken sowie die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen und Altenheime konnten dank sehr guter Zusammenarbeit aller Beteiligten schnell wieder an ihre Wohnorte zurückkehren bzw. zurückgebracht werden. Der Neusser Ordnungsdezernent Holger Lachmann dankte Gladis stellvertretend außerordentlich für das große Engagement der Einsatzkräfte. Die Teamleistung aller haupt- und ehrenamtlichen Beteiligten macht deutlich, dass Neuss bei Einsätzen wie Evakuierungen sehr gut aufgestellt ist. Beispielhaft für das große Engagement ist Frank Tappermann. Der Neusser Malteser verschob die Familienfeier anlässlich seines Geburtstages, um ehrenamtlich die Einsatz-Küche zu unterstützen. Schließlich freuten sich die vielen Helferinnen und Helfer aus Nah und Fern auch auf eine ansprechende Verköstigung. Die drei Kärcher Feldküchen TFK250 leisteten dabei wertvolle Dienste.
Neben dem Malteser Hilfsdienst waren Johanniter Unfallhilfe, Deutsches Rotes Kreuz, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Technisches Hilfswerk und Feuerwehr im Einsatz. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst konnte den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärfen. Ein ausdrückliches Lob ging auch an die Evakuierten selbst, da es zu keinen Verzögerungen bei der Räumung kam. Neben der intensiven Medienberichterstattung stand ein Infotelefon der Stadt Neuss für die Bevölkerung bereit, eingerichtete Straßensperrungen sowie weiträumig umgeleitete Stadtwerkebusse wurden entsprechend gut angenommen. Über den Ablauf aller Maßnahmen berichteten Feuerwehr und Stadt Neuss als Hauptverantwortliche des Gesamteinsatzes über ihre Social-Media-Kanäle sowie Webseiten.
Kampfmittelbeseitigung im Neusser Augustinusviertel
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