Eichstätt – Wenn die Malteser am 31. August aus dem Impfzentrum in der Eichstätter Industriestraße ziehen, wird dies von einer gehörigen Portion Wehmut begleitet sein. „Wir sind und waren gerne Teil der Impfkampagne gegen das Coronavirus – und wären es gerne auch noch geblieben“, sagt Michael Fröhlich, Verwaltungsleiter der Malteser Impfzentren. „Vor allem in der Anfangszeit fühlten wir uns in den Impfzentren als Gegenpart zur allgemeinen Verunsicherung: Wir konnten den Menschen helfen! Das hat das ganze Team Tag für Tag motiviert“, erinnert sich Fröhlich. Ab 1. September wird es nun einen Betreiberwechsel geben: Das Landratsamt Eichstätt hatte den Betrieb des Impfzentrums für die kommenden Monate europaweit neu ausgeschrieben.
In den Impfzentren Eichstätt, Lenting und Großmehring sowie durch die mobilen Teams und im Malteser-Impfbus wurden in den zurückliegenden 21 Monaten über 106 000 Impfungen verabreicht. Den Tagesrekord verzeichneten die Malteser am 22. Mai 2021 mit 1400 Impfungen, den Wochenrekord im Juni 2021 (KW 25) mit 5740 Impfungen in fünf Tagen. Insgesamt waren damit bei den Maltesern etwa 200 verschiedene Personen beschäftigt. In den Hochzeiten des Impfens sorgten je Impfzentrum 15 Mitarbeitende gleichzeitig dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger mit Impfstoff versorgt wurden. Derzeit arbeiten noch 40 Personen in den mobilen Impfteams und im Impfzentrum Eichstätt, das erst Anfang Juli vom Volksfestplatz in die Industriestraße umgezogen ist. Das Impfzentrum in Lenting war bereits im September 2021, sein Nachfolgestandort in Großmehring im März 2022 geschlossen worden. Der Blick zurück ist für die Malteser aber mehr als reine Statistik. „Es gab auch viele emotionale Momente“, erzählt Michael Fröhlich, „etwa die tiefe Freude der Hochbetagten in den Seniorenheimen, als sie in den ersten Wochen der Impfkampagne Ende 2020, Anfang 2021 von unseren Mitarbeitenden den ersehnten Schutz gegen eine Corona-Infektion erhielten“.
Christian Alberter, Diözesangeschäftsführer der Malteser, betont: „Besonders haben mich die ausgezeichnete Leistungsbereitschaft und die Flexibilität der Mitarbeitenden beeindruckt. Unsere engagierten Teams waren ausschlaggebend für unseren Erfolg.“ Denn es habe durchaus auch Schwierigkeiten gegeben – so habe der Malteser Hilfsdienst in den vergangenen 21 Monaten insgesamt sieben Mal ein Angebot für den Betrieb der Impfzentren abgeben müssen, erklärt Alberter: „Sehr zum Verdruss unserer Mitarbeitenden, denen wir im Betriebszeitraum mehrmals keine sichere zeitliche Perspektive geben konnten und die regelmäßig vor der Unsicherheit standen, wie es beruflich weitergeht“.
Was trotzdem bei allen Maltesern bleiben werde, sei der stolze Blick auf die Arbeit der vergangenen Monate, betont Christian Alberter: „Unser Ziel war es, als Dienstleister in der größten Pandemie der Neuzeit Leid zu mindern und den Schritt in die Normalität zu ermöglichen. Dies werden wir auch bestmöglich noch bis zum 31. August tun: Bis zum letzten Tag freuen wir uns auf möglichst viele Erst- und Auffrischungsimpfungen in unserem Impfzentrum und im Impfbus.“