Malteser schaffen Raum für Trauer

Renate Meier und Stefanie Rappl sind ausgebildete Trauerbegleiterinnen im Malteser Trauercafé in Gröbenzell (Fotos Julia Krill).

Gröbenzell. Seit November gibt es in Gröbenzell ein besonderes Projekt für trauernde Menschen. Das Malteser Trauercafé ist ein offenes Angebot für Menschen, die einen Angehörigen, Freund oder Bekannten verloren haben. In geschützter und offener Atmosphäre können sich die Teilnehmenden mit anderen Betroffenen austauschen und erhalten Hilfestellung bei der Verarbeitung ihres Verlustes. Das Malteser Trauercafé findet in Kooperation mit dem Oekumenischen Sozialdienst und der evangelischen und katholischen Kirche Gröbenzell statt.

Nach Tagen mit schweren Wolken und Dauerregen schieben sich wieder erste Sonnenstrahlen durch die Glasscheiben des hohen Wintergartens im Erdgeschoss des Oekumenischen Sozialdienstes. Hier findet heute das offene Trauercafé der Malteser statt. Renate Meier und Stefanie Rappl haben Sonnenblumen und pastellfarbene Tülltücher auf dem langen Tisch drapiert. Es ist der dritte Dienstag im Monat und die beiden Malteser Trauerbegleiterinnen warten auf Gäste.

„Einen geliebten Menschen zu verlieren, gehört mit zu den schwersten und schmerzlichsten Erfahrungen, die wir im Laufe des Lebens machen“, sagt Renate Meier, eine der beiden Malteser Trauerbegleiterinnen, die das Angebot leiten. „Trauer ist ein wichtiger individueller Prozess. Sich mit anderen Trauernden auszutauschen, kann dabei eine wertvolle Hilfe sein“, weiß Meier aus Erfahrung, denn sie beschäftigt sich seit 25 Jahren mit den Themen Trauer, Verlust und Tod. „Um nicht in der Trauer zu versinken, ist es wichtig, dass es einen Raum zum Austausch gibt, an dem das, was man ausgesprochen hat, auch lassen kann“, sagt Meier, die auch ehrenamtliche Malteser Hospizhelferin ist.

Stefanie Rappl ist die zweite Trauerbegleiterin im Malteser Trauercafé. Seit einem persönlichen Verlust hat sie sich mit Trauerarbeit beschäftigt. „Menschen auf diese Art zu begegnen, ist genau das, was ich machen möchte“, erklärt Rappl, denn „Trauernde geben sehr viel zurück und das bereichert sehr.“  Zusammen gestalten die beiden Frauen die Nachmittage im offenen Malteser Trauercafé. Außer einem kurzen Text zu Beginn gibt es keine festen Regeln für den Ablauf. „Es ist spannend, weil wir nie wissen, wer kommt und was uns erwartet“, sagt Meier, die von Anfang an bei dem Projekt der Malteser mitwirkt. 

Die Malteser laden herzlich in das offene Trauercafé ein. Der Besuch ist kostenfrei und findet am dritten Dienstag im Monat von 14:30 – 16:30 Uhr in den Räumen des Oekumenischen Sozialdienstes Gröbenzell e. V. in der Rathausstr. 5 in 82194 Gröbenzell statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

 

 

 


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