Gröbenzell. Die Malteser bieten im Landkreis Fürstenfeldbruck erstmalig professionelle Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche an. Gestern fand dazu im Puchheimer Kulturzentrum PUC die Auftaktveranstaltung mit zahlreichen Gästen statt. Das Projekt ist bei den Maltesern einzigartig in der Erzdiözese München und Freising und richtet sich an Kinder und Jugendliche, die unmittelbar konfrontiert sind mit Verlusten und Ängsten durch Todesfälle oder schwere Unfälle in der Familie, im Bekannten- und Freundeskreis oder in der Schule und im Straßenverkehr. Kinder und Jugendliche können künftig von professionell geschulten Malteser Ehrenamtlichen entweder in einer Eins-zu eins-Betreuung oder in einer Trauergruppe begleitet und unterstützt werden, die traumatischen Ereignisse und das Erlebte besser zu verarbeiten.
Die Idee für das neue Angebot der Malteser entstand aus jahrelangen Erfahrungen des Kriseninterventionsteams (KIT) aus Gröbenzell. Dazu gehört auch die Einsatznachsorge nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche“, erklärt Carmen Sturz, die das Malteser Kriseninterventionsteam im Landkreis Fürstenfeldbruck seit 2016 leitet und maßgeblich für die Etablierung des neuen Angebotes Trauerbegleitung verantwortlich ist. „Wir sehen hier einen sehr großen Bedarf, denn bisher gibt es im Landkreis keine adäquaten Angebote, die sich langfristig mit der Trauer von Kindern und Jugendlichen befassen.“
Große Unterstützung bekommt das neue Angebot aus Berlin: Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler, die ihren Wahlkreis in Fürstenfeldbruck hat, übernimmt die Schirmherrschaft für den neuen Dienst der Malteser. „In den letzten Jahren durfte ich bereits die wertvolle Arbeit des Kriseninterventionsteams in Gröbenzell kennenlernen und bin seit 2018 dort auch Fördermitglied. Daher weiß ich, dass gerade Kinder, die durch den Verlust von Angehörigen große Trauer sowie einschneidende Veränderungen erleben und sich schutz- und hilflos fühlen, schnell eine Schulter zum Anlehnen benötigen“, sagt Katrin Staffler. „Ich freue mich daher sehr, dass es dank des Malteser Hilfsdienstes im Landkreis Fürstenfeldbruck nun das Angebot einer Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche gibt. Es ist mir eine Herzensangelegenheit und eine besondere Ehre, für dieses wichtige Projekt die Schirmherrschaft zu übernehmen und möchte den ehrenamtlich Tätigen an dieser Stelle meinen Dank und meine große Anerkennung aussprechen.“ Die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler betonte in ihrem Grußwort die Wichtigkeit des neuen Angebotes für Familien im Landkreis Fürstenfeldbruck. Mit bewegenden Worten sprach Diözesanoberin Pilar zu Salm, die viele Jahre ehrenamtlich als Malteser Hospizbegleiterin gearbeitet hat, über den Umgang von Kindern mit Verlust und Tod. Stimmungsvoll begleitet wurde die Auftaktveranstaltung im Puchheimer Kulturzentrum PUC von zwei Harfenistinnen.
Die Angebote der Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche sind für die Betroffenen kostenfrei und werden durch den Malteser Hilfsdienst e.V. getragen. „Wir freuen uns sehr über die großzügige Unterstützung unserer Arbeit für trauernde Kinder und Jugendliche. Auch wir wollen uns von Herzen und mit einem „Vergelts Gott!“ bedanken bei den Stiftungen, die uns finanziell fördern“, sagt Carmen Sturz. Dazu gehören die Hans Kiener Stiftung aus Fürstenfeldbruck, die Jugendsozialstiftung der Familie Dr. Rieder aus Gröbenzell, die Prof. Heinrich und Renate Müller Stiftung aus München, die Stadtstiftung Fürstenfeldbruck und die Malteser Stiftung aus München.
Interessenten, die sich über die Angebote der Trauerbegleitung informieren, ehrenamtlich engagieren oder spenden möchten, wenden sich bitte telefonisch an die Ansprechpartner Alexandra Obertreis und Thomas Braun, Malteser Hilfsdienst e.V., Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche, in der Wildmoosstraße 30 in 82194 Gröbenzell, Telefon: 08142 5968-46 oder schreiben eine E-Mail an: kindertrauer-ffb@malteser.org