Erste Hilfe für die Seele: Malteser Unterfranken feiern „20 Jahre Psycho-soziale Notfallversorgung“: „Danke, dass es Euch gibt!“

Die Malteser in der Diözese Würzburg feierten das 20jährige Bestehen ihrer Psychosozialen Notfallversorgung mit einem Pontifikalamt und anschließendem kleinen Festakt im Kloster Himmelspforten.
Weihbischof em. Ulrich Boom feierte ein Pontifikalamt anlässlich von „20 Jahre Psychosoziale Notfallversorgung bei den Maltesern in Unterfranken“ und dankte den ehrenamtlichen Maltesern für ihr Engagement in diesem Dienst.

Würzburg/Unterfranken. Es ist einer der stillen Dienste, dessen 20jähriges Bestehen die Malteser in der Diözese Würzburg am vergangenen Samstag in der Kapelle des Klosters Himmelspforten gefeiert haben: Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV).

Sie wird immer dann von der Integrierten Leitstelle alarmiert, wenn Menschen unter den Eindrücken von Katastrophen und Unglücken leiden und man sich „um die Seele sorgen muss“ wie Malteser Diözesanleiterin Martina Mirus es ausdrückte. Die rund 20 unterfränkischen Malteser, die sich der umfangreichen und intensiven Ausbildung zu PSNV-Kräften unterzogen haben und derzeit ehrenamtlich diesen Dienst tun – oft zusätzlich zu ihrem anderen Ehrenamt bei den Maltesern – betreiben also „Seelsorge im tiefsten Sinne“, so Mirus: Da sein, wenn die Polizei eine Todesnachricht überbringen muss. Da sein, wenn Rettungskräfte nach belastenden Einsätzen reden wollen. Da sein, wenn bei größeren Schadensereignissen auch die nicht verletzten Personen eine Anlaufstelle und Beistand brauchen. „Für diese Menschen ist die Welt nicht mehr so wie sie vorher war“ erzählte Lothar Fiedler aus seiner Erfahrung. Er ist einer der Ehrenamtlichen, der von Anfang dabei ist und seit etlichen Jahren die PSNV unterfrankenweit bei den Maltesern leitet. Und gerade bei diesen Einsätzen sei der Malteserleitsatz „...weil Nähe zählt“ so unmittelbar spürbar. Fiedler erinnerte an die Entwicklung vom „Unfallfolgedienst“ über die „Psychosoziale Akut-Hilfe“ bis hin zum bundeseinheitlichen Curriculum für die PSNV über alle Hilfsorganisationen hinweg. Er ermunterte die Anwesenden, sich ebenfalls in dem Dienst zu engagieren, der „so schwer ist, aber doch so schön, weil man so viel bewirken kann“.

 

Dies bestätigten eindrücklich Alexander Herzing (Leiter der Integrierten Leitstelle Aschaffenburg), Michael Libionka (Leitender Polizeidirektor der Polizeiinspektion Würzburg) und Ulrich Wagenhäuser (Leiter der Fachstelle Notfallseelsorge in der Diözese Würzburg): „Lasst nicht nach! Die Menschen brauchen Euch!“ und „Danke, dass es Euch gibt!“ waren die beiden Botschaften, die sich durch ihre sehr persönlichen Grußworte zogen. Diakon Wagenhäuser betonte darüber hinaus, wie wichtig es sei, bei allem Einsatz für die Menschen sich selbst nicht zu vergessen und Supervisionsangebote unbedingt wahrzunehmen. Als christlich-katholische Hilfsorganisation können die Malteser in ihrer Spiritualität darauf bauen, dass „der Herrgott den manchmal schweren Rucksack abnimmt“, so Wagenhäuser. Im dem Festakt vorangegangenen Pontifikalamt hatte Weihbischof em. Ulrich Boom genau dies den Maltesern zugerufen: „Gott lässt uns nicht allein, sondern nimmt uns an die Hand beim Weg durch das Leid“. Die Malteser seien diejenigen, die „angesichts des Leids in der Arena nicht auf den Rängen sitzenbleiben und diskutieren, sondern zupacken und helfen“. Dafür dankte Weihbischof Boom ausdrücklich allen Verantwortlichen, Führungskräften und Helfenden beim Malteser Hilfsdienst.

 

Nach dem Festakt trafen sich alle Malteser und ihre Gäste im Kreuzgang des Klosters Himmelspforten zu Gesprächen bei Kaffee und Kuchen.

 

Der nächste PSNV-Basiskurs startet bei den Maltesern im Frühjahr 2025. Interessiert können sich im Referat Notfallvorsorge, zu dem die PSNV gehört, informieren und anmelden: 0931/4505-280 oder per Email: johannes.albert@malteser.org


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