Angehörige von Demenzerkrankten treffen sich zum Austausch

Foto © Malteser/Michael Englert: Der Austausch mit Menschen, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden wie man selbst, kann heilsam sein.
Foto © Malteser/Michael Englert: Der Austausch mit Menschen, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden wie man selbst, kann heilsam sein.

Der Malteser Hilfsdienst e.V. bietet Angehörigen von Demenzerkrankten ab Oktober eine monatlich stattfindende Gesprächsrunde zum Erfahrungsaustausch. Ziel des regelmäßigen Austauschs soll neben der Erfahrung „Ich bin nicht allein“ vor allem sein, dass sich Angehörige gegenseitig Tipps geben und miteinander vernetzen können. Die Treffen finden jeweils am ersten Donnerstag im Monat in den Räumen der Malteser statt. Für das erste Treffen am Donnerstag, den 6. Oktober 2022 von 10 bis 12 Uhr, bei den Maltesern in der Frankfurter Straße 9 im Herzen Limburgs sind noch Plätze frei. Die Plätze sind begrenzt, Anmeldungen sind ab sofort möglich.

„Wir möchten Angehörigen, vor allem Partnern von Demenzerkrankten, die Möglichkeit geben, in einem geschützten Rahmen Erfahrungen rund um das Thema Demenz auszutauschen. Es fällt vielen schwer, über das mitunter herausfordernde Zusammenleben mit einem Erkrankten offen zu sprechen. Das vertrauensvolle Gespräch mit anderen Betroffenen kann heilsam sein, neue Perspektive und ein Gefühl von Gemeinschaft geben“, erklärt Dorothée Novian, Koordinatorin der Demenzdienste beim Malteser Hilfsdienst in Limburg.

Auch Angehörige von Menschen mit einer Demenzerkrankung können sich überfordert, unverstanden und einsam fühlen. Das erfährt Novian immer wieder in den zahlreichen Beratungsgesprächen, die sie mit Angehörigen führt. „Oftmals ziehen sich Freunde und Bekannte zurück, weil sie nicht wissen, wie sie mit der Erkrankung umgehen sollen. Oder es ist ihnen peinlich, wenn ein erkrankter Mensch sich anders verhält, als es gesellschaftlich akzeptiert erscheint.“

Auch die zeitintensive Betreuung und Pflege eines Menschen mit Demenz führe dazu, dass die pflegenden Angehörigen – in der Regel sei das die Partnerin oder der Partner – ihre sozialen Kontakte vernachlässigten, so die Koordinatorin der Malteser-Demenzdienste in Limburg. „Was sich Angehörige wünschen, ist ein Austausch mit Gleichgesinnten – mit Menschen, denen man nicht erst erklären muss, was Demenz ist und wie anstrengend das Zusammenleben mit einem Erkrankten sein kann. Diesem Wunsch möchten wir als Malteser nachkommen“, sagt Dorothée Novian.

Soziale Kontakte sind der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden

Soziale Isolation und Einsamkeit alter Menschen ist heute und in absehbarer Zukunft eines der relevantesten gesellschaftlichen Probleme in Deutschland. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projekts „Miteinander-Füreinander“ will der Malteser Hilfsdienst aufklären und die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren. „Alten und hochaltrigen Menschen bieten wir über ehrenamtlich getragene Diensten Unterstützung und Begleitung im Alltag an. Zusätzlich schaffen wir Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren und tragen so zur Vorbeugung von Einsamkeit im Alter bei“, sagt Lisa-Marie Böcker, Projektkoordinatorin Miteinander – Füreinander in Limburg. Denn wer selbst hilft, habe mehr Kontakt zu anderen und könne gegebenenfalls später leichter Hilfe annehmen, so Böcker.

Kontakt für Interessierte: Die Teilnahme An der Austauschrunde für Angehörige von Demenzerkrankten ist kostenfrei. Das erste Treffen findet statt am 06.10.2022, 10.00 – 12.00 Uhr, in den Räumen des Malteser Hilfsdienst e.V. (Erdgeschoss), Frankfurter Straße 9, 65549 Limburg. Kontakt für Interessierte und zur Anmeldung: Lisa-Marie Böcker, Projektkoordinatorin „Miteinander – Füreinander, Malteser Hilfsdienst e.V. Telefon: 06431 9488 540, E-Mail: lisa-marie.boecker@malteser.org. Weitere Informationen: www.malteser-limburg.de/miteinander-fuereinander.

 


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