Auftakt zum Begegnungscafé für Frauen in der Notunterkunft Lage-Hörste

Die Initiatorinnen der Aktiv-Gruppe-Hörste mit Malteser Betreuerinnen: Lacramiora Duma (Leiterin der Malteser Kinderstube in der Notunterkunft), Yuliya Pauls (Malteser Betreuerin), Sigrid Pöppelmann-Terwey, Gudrun Kopp, Eka Toliashvili (Malteser Betreuerin), Gudrun Schultz, Claudia Pfitzner und Britta Hoffarth. (Foto: Malteser/Anke Buttchereit)

Es ist Samstag, 15 Uhr in der Notunterkunft Lage-Hörste. Die Tische sind liebevoll gedeckt. Kaffee, Tee, Kuchen und Kekse stehen bereit. Und die ersten Gäste lassen nicht lange auf sich warten. Acht Frauen, drei aus der Türkei und fünf aus Syrien sind der Einladung gefolgt. Ihre 11 Kinder sind mit dabei und werden von Malteser Betreuerinnen in Empfang genommen, die Spiele, Malen und Vorlesen anbieten.

„Wir haben so gehofft, dass unser Angebot für ein Frauen-Begegnungscafé gut angenommen wird“, sagt Gudrun Kopp von der Aktiv-Gruppe-Hörste und freut sich mit ihren vier Mitstreiterinnen über den gelungenen Auftakt. Die Idee dazu entstand im Austausch mit Johanna Neugebauer, Umfeldmanagerin der Malteser in der Notunterkunft. Schon seit einiger Zeit helfen Mitglieder der Aktiv-Gruppe ehrenamtlich in der Kleiderkammer und bieten Freizeitaktivitäten für die Bewohnerinnen und Bewohner an, um die Integration und den Austausch mit der Dorfgemeinschaft zu fördern. Erst kürzlich ist der neu gegründete Verein für sein Engagement mit dem ersten Platz des Heimatpreises des Kreises Lippe ausgezeichnet worden.

Auch das Frauen-Begegnungscafé steht ganz im Zeichen der Integration. Sprachliche Hürden scheinen nur am Anfang ein Problem. Mit der Übersetzungs-App, Händen und Füßen und ganz viel herzlichem Lachen gelingt die Verständigung der deutschen, türkischen und syrischen Frauen. Es wird über die Kinder, typische Heimatgerichte, das Leben in der Unterkunft und vieles mehr gesprochen.

Bei Sabiha kommen Erinnerungen an die großen Familientafeln und -feste auf: „Wenn ich endlich mal wieder eine Wohnung oder ein Haus habe, dann lade ich euch auch alle zum Feiern und Essen ein.“ Auch Songül vermisst es, für die Familie selber zu kochen und Lieblingsgerichte aufzutischen und sagt: „Wir sind sehr dankbar für alles hier. Das Frauencafé ist eine so schöne Abwechslung vom Alltag in der Notunterkunft.“ Nach knapp zwei Stunden verabschieden sich die Frauen voneinander. „Auf Wiedersehen“ hört man in Deutsch, Türkisch und Arabisch; es gibt herzliche Umarmungen und bei allen besteht der Wunsch, sich beim nächsten Frauen-Begegnungscafé wiederzusehen.

Die Aktiv-Gruppe-Hörste freut sich über so viel Zuspruch. Geplant ist es, nach Wiedereröffnung des Haus-des-Gastes, das Frauen-Begegnungscafé von der Notunterkunft dorthin zu verlegen. „Wir planen auch Kochevents zu veranstalten, wo wir jeweils ein deutsches und ein Gericht aus der Heimat der geflüchteten Frauen zubereiten wollen“, sagt Gudrun Kopp. Auch einfache Gesellschaftsspiele wolle man anbieten. „Eine tolle Initiative“, sagt Malteser Umfeldmanagerin Neugebauer, „es ist so wichtig für unsere Bewohner und Bewohnerinnen auch das Leben und Menschen außerhalb der Notunterkunft kennenzulernen.“ Die Bezirksregierung Detmold betreibt die Notunterkunft in Lage-Hörste. In ihrem Auftrag kümmern sich die Malteser um die Bewohner. Malteser Umfeldmanagerin Johanna Neugebauer ist die Ansprechpartnerin vor Ort für Initiativen, Begegnungsangebote und Sachspenden.


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