Miteinander - Füreinander gegen Einsameit im Alter

Am Mobilen Einkaufswagen der Kempener Malteser werben für das Projekt Miteinander - Füreinander (von links): Kurt Schumacher, Lothar Kemski, Irmgard Heise, Ute Wallraven-Achten, Jessica Zühlke, Frank Lange, Dr. Martin Plum und Jochen Herbst.

„Es geht um Kontakt und Gemeinschaft im Alter. Denn das ist der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden“, sagt UteWallraven-Achten. Die Malteser-Referentin für das Soziale Ehrenamt in der Diözese Aachen hat das Projekt jetzt mit den Stadtbeauftragten in der Dienststelle Kempen vorgestellt. „Miteinander - Füreinander soll den älteren Menschen Selbstständigkeit, Abwechslung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bieten.“

Mit drei für die Nutzer kostenlosen Angeboten gegen die Einsamkeit im Alter stellen die Malteser im Kreis Viersen das neue Projekt gleich auf ein breites Fundament. So startet der Hilfsdienst in Kempen mit einem Mobilen Einkaufswagen.

„Es geht nicht nur um Einkauf für den täglichen Bedarf für Rentner, sondern auch um Austausch, Treffen und gemütliches Beisammensein im Café“, beschreibt Ute Wallraven-Achten die Initiative. Das niedrigschwellige Angebot sei nicht nur für Alte und Hochaltrige im häuslichen Umfeld ein Highlight, sondern auch für die ehrenamtlichen Fahrer. Am Malteserhaus an der Verbindungsstraße 27 steht bereits ein komfortabler und seniorengerechter Siebensitzer bereit, mit dem die älteren Semester stressfrei zum Einkaufsmarkt gefahren werden.

In Grefrath warten die Malteser indes ungeduldig auf eine Rikscha, mit der Senioren einzeln oder zu zweit auf drei Rädern und mit E-Antrieb zu Bauerncafés oder anderen attraktiven Destinationen in der Umgebung gefahren werden sollen. „Wie allenthalben momentan, so gibt es auch hier Lieferengpässe“, sagt Lothar Kemski, Ortsbeauftragter bei den Grefrather Maltesern. Die Zeit bis zum Eintreffen der Fahrradkutsche nutzt die Dienststelle, die Rikschafahrer zu schulen. Sowohl Fahrer als auch Fahrgäste sind für die Freiluftausflüge und Shoppingtouren in Grefrath und Kempen versichert.

In Willich nutzen die Malteser Miteinander - Füreinander dafür, ein bewährtes Projekt „Mittagstisch“ wieder aufleben zu lassen. „Hierfür suchen wir noch Räumlichkeiten“, betont der Stadtbeauftragte Kurt Schumacher. Ziel sei, einmal wöchentlich in der City einen Senioren-Mittagstisch anzubieten und darüber Geselligkeit und Gemeinschaft zu pflegen. „Hierfür nehmen wir lediglich einen Unkostenbeitrag für das Essen.“

Die Malteser suchen ehrenamtliche Helfer

Für all diese neuen Dienste suchen die Malteser noch ehrenamtliche Helfer. „Die Initiative bringt nicht nur den Senioren Hilfe, Kontakt und Austausch, sondern gibt auch den Ehrenamtlern ein gutes Gefühl, sich sinnvoll in ein soziales Projekt einbringen zu können“, betont Jessica Zühlke. Die Projekt-Referentin bringt Miteinander - Füreinander im Kreis Viersen aufs Gleis.

Interessierte wenden sich an die Koordinatorin unter Tel. 02152 9590200 oder jessica.zuehlke@malteser.org.

Miteinander - Füreinander soll nach einer erfolgreichen Startphase auch andernorts im Kreis Viersen Fuß fassen. Die Initiative für Senioren ab 65 Jahre wird vom Bundes- ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und läuft jetzt über drei Jahre. „Danach sollen Mobiler Einkaufswagen, Rikscha-Dienst und Mittagstisch aus eigener Kraft weiterlaufen, wir denken hier langfristig“, betont Ute Wallraven-Achten. Denkbar am Niederrhein sind aus dem Miteinander-Füreinander-Katalog auch Angebote wie Hausbesuche, Ausflüge, Spiele für Bewegung und Gedächtnis, Telefonbesuchsdienst oder Netzwerkbildung.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Plum, der sich über das Kreis Viersener Pilotprojekt im Zuge eines Besuchs der Dienststelle Kempen informierte, versprach, sich auch nach anderen Fördermöglichkeiten zu erkundigen und die Initiative weiterhin positiv zu begleiten. „Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen und demografischen Wandels setzen die Malteser den Hebel genau an der richtigen Stelle an“, so der Viersener. Insbesondere im ländlichen Raum seien solche Hilfen für ältere Menschen segensreich und wichtig.

Werbung für Miteinander - Füreinander im politischen Raum will Alt-Malteser Jochen Herbst machen, der den Malteser-Standort Kempen vor 50 Jahren mit aus der Taufe gehoben hat. „Dieses Projekt passt gut zu unserem Auftrag und sollte auch im städtischen Sozialausschuss vorgestellt werden“, so der heutige Fraktionsvorsitzende der CDU im Stadtrat der Thomasstadt. Insbesondere in Pandemiezeiten sei deutlich geworden, dass viele ältere Menschen zu Hause unter Isolation und Einsamkeit leiden. „Hier besetzen wir mit unserem Angebot ein Alleinstellungsmerkmal in der Stadt.“

„Bei diesen neuen Diensten geht es uns nicht darum, zu anderen Anbietern in Konkurrenz zu treten“, betont Frank Lange. Der Kempener Stadtbeauftragte der Malteser kündigt darüber hinaus an, dass die Malteser ab 2023 ergänzend wohl auch eine Suppenküche anbieten wollen. „Vielleicht ist dieser Service für Bedürftige aber auch schon vorher notwendig“, sagt die Kempener ehrenamtliche Geschäftsführerin Irmgard Heise mit Blick auf die Ukraine-Flüchtlinge, die die Malteser aus ihrer Kleiderkammer unterstützen - nicht nur mit Kleidung, sondern auch mit Hygieneartikeln.

Miteinander - Füreinander

Das vom Bund geförderte Projekt gibt es seit 2020 bei den Maltesern deutschlandweit.

Start im Kreis Viersen ist der 01.01.2022.

 


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