Als die Lourdes-Pilgerleitung im März 2020 die Wallfahrt in den südfranzösischen Ort am Rande der Pyrenäen absagte, war die Hoffnung groß, 2021 wieder dorthin fahren zu können. Aber auch dieses Jahr fiel die Pilgerreise der Corona Pandemie zum Opfer. Rund 800 begeisterte Pilgerinnen und Pilger mussten ein weiteres Mal auf die vorösterliche Wallfahrt verzichten. Darunter auch immer bis zu 50 Menschen mit schweren Krankheiten oder Behinderungen, die von Ehrenamtlichen und dem Lourdes-Krankendienst des Malteserordens umsorgt und unterstützt werden. Sie alle schöpfen aus der Wallfahrt Kraft und Trost. Um dieses Jahr wenigstens ein bisschen Wallfahrts-Gefühl zu vermitteln, hat der Lourdes-Pilgerdienst zu einer digitalen Pilgerreise nach Lourdes eingeladen. Über Postkarten, die Sozialen Medien und Mundpropaganda waren alle eingeladen, ab dem traditionellen Abreisetag (Donnerstag vor Palmsonntag) über den eigens eingerichteten YouTube-Kanal „Lourdes…mal anders“ teilzuhaben und mitzumachen. Das Orga-Team der digitalen Pilgerreise rund um Malteser Bundesjugendsprecherin Sandra Dransfeld hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.
Gestartet wurde mit Grußworten des Pilgerleiters Thomas Ohm sowie dem Malteser Diözesanseelsorger Msgr. Prof. Dr. Schallenberg. Gefolgt von einem berührenden Lichtergebet-Abend mit viel Musik. Über die Sozialen Medien waren alle aufgerufen, interaktiv eigene Fürbitten zu senden. Am Sonntag erwartete die Zuschauenden die Geschichte des Palmsonntags – kreativ in Szene gesetzt von den Schulsanitätern und -sanitäterinnen der Malteser in Höxter. Dienstags stand ein gemeinsamer Singeabend über Zoom auf dem Programm – für viele der Teilnehmenden das emotionale Highlight der Woche. Zum Abschluss gab es einen Impuls aus dem Pilgerzug, der zurzeit auf einem Abstellgleis in Münster steht. Jugendteamerin Theresa hat den Sonderzug dort aufgesucht und sendet einen Gruß aus einem der Abteile.
„Uns erreichten während und auch nach der digitalen Wallfahrtswoche viele Dankes-Nachrichten. Wir haben uns riesig gefreut, dass wir der Pilgergemeinschaft gerade jetzt etwas geben konnten, um den schlimmsten Corona Blues zu überstehen. Alle, die sich eingebracht haben, sei es durch Beiträge, technische Umsetzung und Kommunikation, haben diese Woche mit wunderbaren und kreativen Inhalten gefüllt“, schildert Sandra Dransfeld die Reaktionen auf die erste digitale Lourdes-Wallfahrt. Jetzt hoffe man gemeinsam auf eine „echte“ Wallfahrt im Jahr 2022.
Wer die digitale Pilgerreise einmal nach-erleben möchte, findet die Beiträge hier: https://www.youtube.com/channel/UC1FKZoP3ZTdAK30YKcVFx8w
Auch künftig sollen auf dem Kanal Inhalte aus dem „Wallfahrts-Kosmos“ veröffentlicht werden. Man kann also schon auf weitere Videos mit Interviews und Blicken hinter die Kulissen einer Pilgerfahrt gespannt sein.