Ob im Menüservice, Hausnotrufdienst oder Fahrdienst und Krankentransport – in allen Bereichen hat sich der Bundesfreiwilligendienst auch bei den Maltesern der Dienststelle Ostwestfalen-Lippe (Dessauer Str. 14b, Paderborn) bewährt. Nach Einschätzung der Malteser ist der Bundesfreiwilligendienst insgesamt ein Erfolgsmodell. Manche Befürchtungen bei Einführung des Angebotes zum 1. Juli 2011 sind nicht eingetreten. Dienststellenleiterin Vera Leßmann sieht einen wichtigen Fortschritt: „Früher standen uns Zivildienstleitende nur noch neun Monate zur Verfügung, heute dauert die Tätigkeit eines Freiwilligen in der Regel ein Jahr oder länger. Diese Differenz schafft auch andere und qualifiziertere Einsatzmöglichkeiten.“ Für junge Menschen interessant ist oftmals eine Qualifikation im Rettungsdienst, die sie als Vorstufe zu einem späteren medizinischen oder pflegerischen Beruf nutzen können.
Ein weiterer Vorteil des BFD: „Der Bundesfreiwilligendienst hat das damals schon bestehende Freiwillige Soziale Jahr ergänzt. So können auch über 27-Jährige mitmachen“, sagt Vera Leßmann. Deutschlandweit haben in den vergangenen zehn Jahren 3.500 FSJler und 7.000 BFDler die sozialen Angebote der Malteser freiwillig unterstützt.
„Gerade die Älteren bringen viel Lebens- und Berufserfahrung mit und sind bei den Maltesern gerne gesehen“, sagt Vera Leßmann. Immerhin 16 Prozent aller BFD-Freiwilligen der Malteser in Deutschland sind älter als 27 Jahre. Für sie sollte es mit einem BFD unter anderem leichter werden, sich beruflich neu zu orientieren, aus der Familienzeit zurückzukehren oder sich nach Abschluss des Arbeitslebens sinnvoll zu engagieren.
„Engagierter Ruhestand“ für Werner Lober
Auch Werner Lober (63) war Freiwilliger in der Dienststelle OWL. Er kam über das Angebot des „Engagierten Ruhestands“, das die Nachfolgeunternehmen der Deutschen Bundespost, heute DHL, Postbank und Telekom, praktizieren: Sie bieten ihren älteren Mitarbeitenden einen abschlagsfreien vorgezogenen Ruhestand an, wenn sie mindestens einen einjährigen Bundesfreiwilligendienst leisten. Für die Malteser ein sinnvolles Angebot. „Wir wünschen uns, dass auch andere Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen solchen wertvollen Übergang in den Ruhestand ermöglichen“, sagt Vera Leßmann.
Eine Win-Win-Situation für Werner Lober, der im Anschluss an seinen Bundesfreiwilligendienst weiterhin auf 450-Euro-Basis bei den Maltesern geblieben ist. Der ehemalige Leiter einer Postbankfiliale wurde über eine Zeitungsanzeige auf das BFD-Angebot der Malteser in Paderborn aufmerksam. „Das Beste was mir passieren konnte“, fasst der jetzt 63-Jährige zusammen, der als Hausnotruf-Techniker für Neuanschlüsse, Service und Wartung eingesetzt ist. „Von Anfang an war ich Teil des Teams. Es macht Spaß mit den jungen BFDlern zusammen zu arbeiten. Ich lasse mich gerne von ihrer Spontanität und ihrem Elan anstecken. Und sie nehmen sicher auch was von meiner Berufs- und Lebenserfahrung mit.“ Auch der Kontakt mit den Hausnotruf-Kunden macht Freude: „Die Hausnotruf-Dienstleistung ist nur die eine Seite. Wichtig sind auch Empathie und Zuhören können und die Freude am Austausch mit den vorwiegend älteren Menschen. Das gehört für mich unbedingt dazu.“
Dienststellenleiterin Vera Leßmann ist sicher, dass das freiwillige soziale Engagement heute vor allem bei vielen jungen Menschen fest im Bewusstsein verankert ist. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht und hoffen, dass wir auch jetzt wieder Interessenten mit attraktiven Tätigkeiten für ein Engagement begeistern können“, sagt Vera Leßmann.
Interessierte können sich gerne bei Vera Leßmann unter 05251 – 1585110 melden oder unter dst.paderborn@malteser.org
Informationen gibt es auch auf der Homepage unter www.malteser-freiwilligendienste.de