„Es kann nichts schöner sein, als wenn man weiß, dass eine Nachfolge gesichert ist” - mit diesen Worten richtete sich Bernhard Sandfort zum letzten Mal als Leiter der Malteser-Ortsgliederung Herzebrock-Clarholz an die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung. Diese fand erstmals in den neuen Räumen an der Röntgenstraße in Rheda statt, die vor kurzem von den Ortsgliederungen Rheda-Wiedenbrück und Herzebrock-Clarholz bezogen worden sind.
Auf der Tagesordnung der Versammlung standen zunächst die Jahresberichte. Patrick Vielmeyer berichtete aus den Jahren 2019 bis 2021, die entscheidend durch die Corona-Pandemie geprägt waren. Zunächst gab es noch zahlreiche Veranstaltungen, die von den Maltesern begleitet wurden, so die Hapkido-Europameisterschaften, die Clarholzer Kirmes, das Schützenfest in Heerde, den Familientag bei Craemer sowie den Paul-Craemer-Lauf, den Erntedankumzug in Clarholz, und die Wallfahrten. Dazu kamen einige Katastrophenschutzübungen.
Seit März 2020 gab es aber kaum mehr Veranstaltungen und Übungen, nur der Einsatz beim Corona-Ausbruch bei Tönnies, bei der die Malteser Abstriche nahmen und bei der Datenerfassung mitarbeiteten, sind hier erwähnenswert. Reinhard Nordhorn hat die Fahrten für „Essen auf Rädern“ übernommen und insgesamt 315 Essen ausgeliefert.
Noch im Jahr vor der Pandemie hatten die Malteser 15 Ersthelfer-Grundkurse mit insgesamt 170 Teilnehmern durchgeführt, dazu ein Ersthelfer-Training mit 16 Teilnehmern. 2020 waren es noch sechs Grundkurse mit 64 TN, davon zwei in Arztpraxen, die in besonders angenehmer Erinnerung blieben. Viele der betriebsinternen Kurse mit den Berufsgenossenschaften sind ausgefallen. Bernhard Sandfort zeigte sich aber zuversichtlich: „Es geht bestimmt wieder bergauf!“
In der Corona-Zeit sei die Umsatztätigkeit fast zum Erliegen gekommen, stellte Bernhard Sandfort im Bericht über die Finanzen fest. Die Mittel reichten aber aufgrund der sparsamen Haushaltspolitik aus. Der Umzug ins Industriegebiet sei durchaus ein finanzieller Aufwand gewesen, aber es habe sich gelohnt. Sandfort freute sich besonders über einen Spendenbetrag von 4000 Euro, mit dem die Stiftung Sonnenblume die Ortsgliederung unterstützt hat.
Bei den anstehenden Wahlen wurden Aaron Saatz und Birk Berheide sowie Tomas Henkel und Gregor Ahlke (beide Stellvertreter) als Helfer-Vertreter gewählt; sie werden stimmberechtigt bei den Vorstandssitzungen teilnehmen.
Aaron Saatz erhielt seine Berufung zum Ausbilder, die stellv. Leitung Notfallversorgung übernimmt Sandra Saatz, die Leitung Notfallversorgung Patrick Vielmeyer. Stellvertretender Ortsbeauftragter ist für die nächsten vier Jahre Hubert Holthöfer und zur neuen Ortsbeauftragten wurde Sandra Saatz berufen.
„Wenn man 80 ist, sollte man das in jüngere Hände übergeben…“ meinte Bernhard Sandfort. Er freute sich, dass mit Sandra Saatz (Beckum) eine engagierte Nachfolgerin gefunden ist und überreichte ihr neben einem persönlichen Geschenk einen Präsentkorb. Sandra Saatz bringt neben ihrer Freude an der Arbeit für die Malteser auch hohe Qualifikationen mit: sie ist gelernte medizinische Fachangestellte und hat viele Jahre in der Pflege gearbeitet, ist als Rettungssanitäterin ausgebildet und leitet Ersthelfer-Kurse.
Mit seinem Abschied ließ Bernhard Sandfort seine Arbeit bei den Maltesern noch einmal Revue passieren: 1962 war er als Feldjäger der Bundeswehr in Paderborn stationiert und schon damals war er bei den Maltesern. Dort und beim Militär war er bereits in der Sanitäter-Ausbildung tätig. Der Diözesanverband fragte seinerzeit an, ob Sandfort die Gründung einer Ortsgliederung in Herzebrock, übernehmen könnte. Vor 58 Jahren, so zeigt es der Dankesbrief aus Paderborn, sei dies geschehen. Hier hat sich Bernhard Sandfort seitdem mit viel Engagement eingesetzt. Jetzt tritt er aus der ersten Reihe zurück. Sandra Saatz verband mit ihrem großen Dank an ihn auch die Einladung: „Du bist weiterhin immer gerne willkommen.“
Bevor der Personalwechsel in kleiner Runde gefeiert wurde, blickte Bernhard Sandfort auf die nähere Zukunft: „…die Ausbildung der Schulsanitäter und die Ersthelfer-Kurse für Lehrkräfte an der Herzebrocker Gesamtschule sind im Moment sehr wichtig, dort sollten wir uns wieder sehen lassen!“ Und Hubert Holthöfer ergänzte: „Die Ausbilder stehen bereits in den Startlöchern, dieser Teil unserer Arbeit ist schon Gesprächsthema auf Führungsebene.“
Zum Schluss der Veranstaltung, die unter 2G-Plus-Regeln stattfand, richtete Bernhard Sandfort einen Appell an alle, sich impfen zu lassen. Er habe selbst das Leid von Erkrankten miterlebt.
Alle runden Dienstjubiläen: 10 Jahre: Julian Wenthe, 15 Jahre: Ulla Hilse, Dörte Muckhoff und Sandra Saatz, 20 Jahre: Christina Sander, 35 Jahre: Gregor Ahlke und Thomas Berheide, 40 Jahre: Hubert Holthöfer, Andreas Nickel, Dr. Hans-Bernd Link und Hans-Ulrich Berheide, 50 Jahre: Bernhard Berhorn, Josef Toppmöller und Willi Freede, 55 Jahre: Reinhard Nordhorn und Bernhard Rickel
(Text und Bilder: Michael Wöstheinrich „Die Glocke“)