Eichstätt - Die Kinder sind längst aus dem Haus, wohnen wie auch die Enkel vielleicht weit entfernt - oder man ist verwitwet oder immer schon alleinstehend: Im Alter fehlen oft regelmäßige Sozialkontakte und die Corona-Pandemie hat diese Situation noch verschärft. Der Malteser Hilfsdienst hat deswegen das Projekt „Telefonfreundschaften“ ins Leben gerufen. Ute Loser aus Pfünz hat im Dezember an der dazu angebotenen Schulung teilgenommen - und ihre „Telefonfreundin“ bereits gefunden.
Frau Loser, wie sind Sie dazu gekommen, sich bei den Telefonfreundschaften zu engagieren?
Ute Loser: „Ich suche schon länger eine Möglichkeit, ehrenamtlich aktiv zu werden. Wegen Corona ist das momentan schwierig. Im Eichstätter Kurier las ich dann von dem geplanten Telefonbesuchsdienst der Malteser. Ich habe mich sofort angesprochen gefühlt und mich für die Schulung bei den Maltesern angemeldet - und am 28. Dezember hatte ich das erste Gespräch mit meiner Telefonfreundin.“
Was können Sie uns über Ihre Telefonfreundin erzählen?
Loser: „Das ist eine äußerst nette 93-jährige Dame. Sie ist schon lange verwitwet und hat zwei erwachsene Kinder. Ich fand sie auf Anhieb sympathisch! Sie hat immer Interessantes zu erzählen, spricht mehrere Sprachen und verblüfft mich immer wieder mit ihrer Schlagfertigkeit.“
Was sind denn so die Themen, über die Sie sich unterhalten?
Loser: „Wir reden über alles Mögliche! Zur Zeit natürlich auch über die Pandemie: Sie fragt mich nach den aktuellen Inzidenzwerten oder wir unterhalten uns allgemein über Corona-Neuigkeiten. Sie erzählt aber auch sehr gerne von ihren Kindern und dem Enkel oder davon, wo sie schon überall gewohnt hat oder im Urlaub war. Am Ende des Gesprächs erzählen wir uns meistens noch, was wir am Abend kochen wollen. Sie wünscht mir immer, dass ich gesund bleiben soll - und wir freuen uns beide schon auf das nächste Telefonat.“
Wie oft telefonieren Sie?
Loser: „Ich rufe sie einmal in der Woche an - eigentlich für eine Stunde, aber die Zeit vergeht manchmal so schnell, dass es auch mal länger werden kann. Außer der Reihe hab ich sie an Neujahr angerufen, ich finde, gerade an solchen Tagen ist es doch schön, mit jemandem zu reden."
Was gefällt Ihnen an diesem Ehrenamt - und was ist vielleicht auch manchmal schwierig?
Loser: „Ich mache gerne anderen Freude. Schwierig ist bislang noch garnichts gewesen - außer, das wir uns gerne einmal persönlich treffen würden. Wegen Corona müssen wir das noch eine Weile verschieben. Ich finde es schön, zu sehen, dass sich hier wirklich eine Freundschaft entwickelt.“
Wer mehr über die „Telefonfreundschaften“ erfahren möchte, kann sich bei Christina Derr, Projektreferentin Telefonbesuchsdienst der Malteser, melden: Telefon (08421) 9807-22 oder Telefon (0175) 6347715.