Hannover (mhd). Die Zahl der Patientinnen und Patienten in der Malteser Migranten Medizin (MMM) Hannover – Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung – hat sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Dies zeigt eine Auswertung der Jahresstatistik.
377 (Vorjahr: 373) Patientinnen und Patienten ohne Krankenversicherung suchten 2024 die Hilfe der fünf ehrenamtlichen Ärztinnen und Ärzte sowie der Hebamme in der MMM. Deren Zahl hat sich damit kaum verändert, war aber zuvor (2023 gegen 2022) um zehn Prozent gestiegen. Die Zahl der Patientenkontakte ist sogar leicht gesunken, von 1075 (2023) auf 1027. Dies liegt daran, dass Patientinnen oder Patienten ohne Krankenversicherung die MMM etwas seltener aufsuchten als im Jahr zuvor, nämlich im Durchschnitt 2,7-mal in 2024 (2023: durchschnittlich 2,8-mal). Dabei hat sich die Besuchsfrequenz von Männern und Frauen angeglichen. 2023 waren Frauen noch wesentlich häufiger in die Ambulanzstunde gekommen als Männer.
Leicht gestiegen ist erneut der relative Anteil hilfesuchender Frauen an der Gesamtzahl der Patientinnen und Patienten von 69,2 Prozent (2023) auf 71,1 Prozent. Die Statistik zeigt zudem, dass 2024 an einem Ambulanztag durchschnittlich 23 Patientinnen und Patienten in die Sprechstunde kamen, im Jahr davor 24.
Erneut stammten die meisten Patienten aus Rumänien (23 Prozent), deren Anteil sogar leicht gestiegen ist (2023: rund 21 Prozent), gefolgt von Ghana (rund 20 Prozent) und Bulgarien (9 Prozent). Die Zahl deutscher Patienten ohne Krankenversicherung in der MMM-Ambulanz blieb mit 18, beziehungsweise weniger als fünf Prozent auf niedrigem Niveau. Oft handelt es sich dabei um ehemalige Privatpatienten, die ihre Versicherungsprämien nicht mehr bezahlen können.
Das Spektrum der Erkrankungen spiegelt die ganze Bandbreite der Medizin wider, mit einem Schwerpunkt auf Schwangerschaften: Knapp 35 Prozent aller Diagnosen entfielen auf diesen Bereich. Häufig sahen die Ärzte auch Magen-, und Darmbeschwerden (20 Prozent), Herz-, Kreislauferkrankungen (16 Prozent) sowie urogenitale Beschwerden (14 Prozent).
Nach Ansicht von Dr. Renate Gräfin von Keller, der Ärztlichen Leiterin der MMM Hannover, zeigt diese Statistik die Wichtigkeit dieser medizinischen Hilfe. „Hier können wir Menschen helfen, die ohne uns nicht wüssten, wohin mit ihren Schmerzen oder bei schwerwiegenden Erkrankungen“, sagt die Internistin. „Auf diese Weise haben unsere Unterstützer und Spender schon das eine oder andere Menschenleben gerettet.“
Die MMM ist eine Einrichtung des Malteser Hilfsdienst e.V. Dort finden Menschen ohne Krankenversicherung, viele von ihnen Migranten ohne gültigen Aufenthaltsstatus, einen Arzt, der ihnen kostenlos hilft, auf Wunsch auch anonym. Die erste MMM-Ambulanz wurde 2001 in Berlin eröffnet. Inzwischen gibt es solche Sprechstunden in 21 deutschen Städten. Die MMM-Ambulanz in Hannover wurde 2007 eröffnet. Dort engagieren sich zurzeit fünf Ärztinnen und Ärzte ehrenamtlich sowie eine Hebamme. Nach Vereinbarung ist auch eine gynäkologische Untersuchung möglich. Die Kosten werden durch Spenden, einen Zuschuss von Stadt und Region Hannover sowie Eigenmittel der Malteser getragen. Sprechstunden der MMM Hannover sind dienstags von 10 bis 12 Uhr im Keller des Caritashauses, Leibnizufer 13-15, Hannover.
Weitere Informationen im Internet:
www.malteser.de/menschen-ohne-krankenversicherung
www.mmm.malteser-hannover.de
Unverändert!
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