Kleines Opfer – große Hilfe!

Gruppenfoto vor der MMM Hannover
Zu Besuch bei der MMM Hannover (von links): Jürgen Kerl und Dr. Sveja Eberhard, Dr. Michael Lukas, Dr. Renate Gräfin von Keller, Kai Diering und Dr. Nina Beindorff; Bildquelle: Zander/AOK

Hannover (mhd). Auch mit kleinen Beträgen kann man Großes leisten: Genau 3759,03 Euro aus ihrer letztjährigen Restcentaktion spendete die AOK Niedersachen für die Malteser Migranten Medizin (MMM) Hannover – Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung. Vertreterinnen und Vertreter der Krankenkasse machten sich am Dienstag, 1. April 2025, ein eigenes Bild von diesem Projekt.

Die Idee ist einfach, aber hilfreich: Wenn viele Menschen nur wenige Cent ihres monatlichen Gehaltes spenden, kommt irgendwann auch ein ansehnlicher Betrag zusammen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AOK in Niedersachsen ließen sich im vergangenen Jahr von dieser Aktion überzeugen und gaben ihre „Restcents“ – also jenen Betrag, der über den letzten vollen Euro hinausgeht – in einen Spendentopf. Der wurde jetzt zu gleichen Teilen an ein ökologisches Projekt und die MMM Hannover ausgeschüttet. Jürgen Kerl, AOK-Mitarbeiter im Personalservice, hatte im Internet von diesem Hilfsprojekt erfahren und es zur Unterstützung vorgeschlagen.

Kerl war denn auch Teil der kleinen AOK-Delegation, die jetzt die MMM-Ambulanz besuchte. Dr. Sveja Eberhard, Leiterin Politik, Forschung und Presse, betonte wie wichtig es ist, dass Menschen ohne Versicherungsschutz – die es theoretisch in Deutschland aufgrund der allgemeinen Krankenversicherungspflicht nicht geben dürfte, aber in der Realität eben doch gibt - ärztliche Behandlung erhalten. Zusammen mit Dr. Nina Beindorff, Referentin für Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Claudia Zander, Referentin Marketing und Interne Kommunikation, wurden sie von der ärztlichen Leiterin der MMM Hannover, Dr. Renate Gräfin von Keller, durch die Räume der Ambulanz geführt. Im Gespräch mit dem Projektleiter der MMM, Dr. Michael Lukas, Fundraiser Kai Diering sowie Monika Nordhorn und Fabian Niculescu von der Caritas Hannover erfuhren sie einiges über die Arbeit der MMM, die medizinische Hilfe mit sozialarbeiterischer Unterstützung verbindet. Fazit des informativen Gespräches: Gut, dass es Krankenversicherungen gibt und gut, dass sich Menschen um jene kümmern, die keine haben.

In der Malteser Migranten Medizin finden Menschen ohne Krankenversicherung, darunter viele Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus, einen Arzt, der die Erstuntersuchung und Notfallversorgung bei plötzlicher Erkrankung, Verletzung oder einer Schwangerschaft übernimmt. Die Malteser helfen unter Wahrung der Anonymität. Vernetzungen und Kooperationen mit Kirchen, Verbänden und Vereinen ermöglichen weitere Hilfe. Die erste Ambulanz der MMM entstand 2001 in Berlin. Mittlerweile gibt es sie in 21 deutschen Städten. Die MMM-Ambulanz in Hannover wurde 2007 eröffnet. Hier arbeiten in der wöchentlichen Sprechstunde ehrenamtlich fünf Ärztinnen und Ärzte.


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