Auszeit vom Alltag

Führungskräfte der Malteser in der Diözese Hildesheim in der Benediktinerkloster Huysburg bei Halberstadt
Auszeit in der alten Klosterkirche der Huysburg; Bildquelle: Lukas/Malteser

Huysburg (mhd). Gebet statt Geschäftigkeit, Abendlob statt Stress – ein Kloster bietet dafür den richtigen Raum. Zum zweiten Mal hatte die Malteser Pastoral Führungskräfte der Malteser in der Diözese Hildesheim zu einer Klosterauszeit eingeladen, dieses Mal ins Benediktinerkloster Huysburg bei Halberstadt. Acht Kolleginnen und Kollegen folgten dieser Einladung und tauschten unter der geistlichen Leitung von Thomas Müller vom 27. bis 29. November 2024 ihren Schreibtischstuhl mit altem Chorgestühl.


So ganz von der Arbeit lassen konnte die kleine Schar der Führungskräfte dann doch nicht, wenn auch in einem eher spirituellen Sinn: Welche Bedeutung haben die acht Spitzen des Malteserkreuzes? Verweisen Sie auf die acht Seligpreisungen Jesu oder doch eher auf die acht ritterlichen Tugenden? Und wo bleiben dabei die Kardinaltugenden? Fragen über Fragen, mit denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus unterschiedlichen Bereichen der Malteserdienste - keineswegs nur Katholiken - angeregt auseinandersetzten. Unter der erfahrenen Führung von Thomas Müller, einem geweihten Diakon, entspannen sich intensive Gespräche rund um die ethischen und christlichen Grundlagen des katholisch geprägten Hilfsdienstes.

Den unaufdringlichen – aber strikten – Rahmen dafür bildete das Chorgebet der Benediktinermönche von Kloster Huysburg. Angefangen von der Vigil um 6 Uhr morgens bis zur Komplet nach dem Abendessen luden sie fünf Mal am Tag alle Gäste ihres Bildungshauses zum Gebet in den Chor ihrer altehrwürdigen Kirche – und viele kamen. Im langsamen Rhythmus lateinischer Psalmen entschleunigte sich das Denken, beruhigte und berührte die Seelen der Beter.

Das mag auch am Hauch der Geschichte gelegen haben, der sich um jeden Stein dieses Klosters legt. Gegründet im 11. Jahrhundert war es bis zur Aufhebung Anfang des 19. Jahrhunderts von Benediktinern besiedelt und lebte in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder auf – zu Zeiten der DDR also, wie einer der Mönche bei einer Klosterführung betonte. Dieser interessante Einblick in die Geschichte und den Alltag der Mönche rundete den Aufenthalt auf der Huysburg ab. Eine gelungene Auszeit also, die wiederholt werden soll.


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