RETTUNGSDIENST | Traumamanagement in der Notfallversorgung

Foto: Malteser
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Alle 80 Sekunden wird ein Verkehrsteilnehmer in Deutschland verletzt. Alle 8 Minuten sogar schwer. Alle 2,5 Stunden ein Verkehrstoter. Es dauert nur Sekunden… eine kleine Unaufmerksamkeit, ein Blick aufs Handy… ein Knall – Blech verbiegt sich, Glas splittert… Ein Verkehrsunfall hat sich ereignet. Verkehrs-, Arbeits- und Freizeitunfälle fordern die Rettungsdienste in Deutschland gerade in der Sommerzeit immer mehr. Genau um diese Szenarien drehte sich am 08. Juli 2017 eine ganztägige Rettungsdienst-Fortbildung der Malteser in Uhingen. 12 ehren- und hauptamtliche Rettungskräfte starteten um 8:00 Uhr zum Thementag. Nach einer kurzen Einführung von Fortbildungsleiter Marc Feuerbach in den Ablauf des Tages, wurden kleine Gruppen gebildet. Jede Gruppe bekam ein Hilfsmittel der Traumaversorgung an die Hand, welches in der kommenden Stunde besprochen und als Kurzreferat ausgearbeitet werden sollte. Alle Gruppen bearbeiteten in der vorgegebenen Zeit präzise Indikation, Kontraindikation, Personaleinsatz sowie Vor- und Nachteile und stellten diese im Anschluss dem gesamten Auditorium vor. Hier wurde besondere Sorgfalt auf das praktische Vorstellen der Hilfsmittel sowie der benötigten Technik gelegt. Anschließend wurden Spineboard, KED-System, Schaufeltrage und Vakuummatratze von jeder Gruppe in der Anwendung geübt. Hier entstanden Ansätze zur Verbesserung von bereits erlernten Techniken und Handlungsempfehlungen sowie Optimierung der Beladung des Rettungswagens, welche diskutiert wurden. Nach einer kurzen Mittagspause sollte das Erlernte in der Praxis, in sogenannten Fallbeispielen, angewandt werden. Hierfür wurden von Marcus Jolly, Rettungsassistent und passioniert in der realistischen Unfalldarstellung tätig, spritzende Amputationsverletzungen, Schürfwunden und Prellmarken an den Kollegen geschminkt. Es wurden entsprechende Fallbeispiele initiiert, welche von den frei zusammengestellten Rettungsteams abgearbeitet werden mussten. Diese wurden vom restlichen Auditorium interessiert aber auch kritisch beäugt. Speziell auf das sogenannte C-ABCDE-Schema (Compression – Airway, Breathing, Circulation, Disability, Exposure/Environment) sowie die daran anschließende SAMPLER-Anamnese (signs and symptoms, allergies, medications, past medical history, last oral intake, events prior to illness/injury, risk factors) wurde in der Bearbeitung der Fälle und in der Nachbesprechung großer Wert gelegt. In einer kurzen Abschlussrunde ließ der Fortbildungsleiter den Tag Revue passieren. Im persönlichen Fazit wurden nochmals die individuellen Ergebnisse sowie Schwerpunkte aufgenommen. Auch in Zukunft soll das Traumamanagement und weitere Schwerpunktthemen in Fortbildungstagen sukzessive trainiert werden - da waren sich alle einig.


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