Stuttgart. Der in Winnenden beheimatete Malteser Landesbeauftragte für Baden-Württemberg und Göppinger Kreisbeauftragte, Edmund Baur, wurde für seine besonderen Verdienste und seinen herausragenden Einsatz für den Bevölkerungsschutz ausgezeichnet. Er gehört zu den 20 Geehrten, denen der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl am vergangenen Samstag das Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen verliehen hat. Als Landesbeauftragter nimmt Baur die Fachvertretung gegenüber den Landesbehörden beispielsweise in Fragen des Katastrophenschutzes und Rettungsdienstes, der Jugendarbeit und Erste-Hilfe-Ausbildung wahr und repräsentiert die Malteser Diözesanverbände in Kirche und Gesellschaft.
Der ehemalige Vizepräsident des Malteser Bundesverbandes ist seit 1960 Mitglied im Malteser Hilfsdienst. „Mein Wunsch ist der, dass die Malteser dazu beitragen können, diese Welt ein klein wenig zu verändern – damit sie besser wird“, so Baur über die Motivation für sein fast 60jähriges Engagement bei den Maltesern. Dem Erste-Hilfe-Kurs als junger Pfadfinder folgte die Ausbildung zum Sanitäter bei den Maltesern. Ausbilderlehrgang, Gruppenführer, Zug-, dann Bereitschaftsführer, seit 1971 Kreisbeauftragter der Malteser in Göppingen, von 2004 bis 2016 Vizepräsident, seit 2016 Malteser Landesbeauftragter in Baden-Württemberg, Bundesbeauftragter für besondere Aufgaben und Leiter der Malteser Garde. Im Jahr 2013 wurde er für sein beispielloses Engagement vom Großmeister des Malteserordens persönlich mit dem sehr selten verliehenen Kommandeurkreuz „pro merito melitensi“ ausgezeichnet.
Auch Michael Norgauer, der Malteser Stadtbeauftragte von Konstanz, wurde neben Baur und weiteren 18 Personen mit dem Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen ausgezeichnet. Seit 1980 ist Norgauer beim Malteser Hilfsdienst. Begonnen hat er als Jugendlicher nach einem Erste-Hilfe Kurs, wurde dann im Katastrophenschutz als Gruppenführer, Zugführer und Verbandsführer tätig und übernahm später die Leitung dieses Referats in Konstanz. Seit 2012 steht er der Konstanzer Gliederung als Stadtbeauftragter vor. Bei vielen großen Einsätzen war und ist Norgauer in der Einsatzleitung tätig, seine Kompetenz wird auch über die Grenzen der Malteser hinaus bereichsübergreifend geschätzt, so gehört er auch dem Führungsstab im Landkreis Konstanz als Fachberater an.
„… Die heutigen Preisträgerinnen und Preisträger haben sich an ganz verschiedenen Stellen und mit verschiedenen Aufgaben, aber immer in besonderer Weise um den Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg verdient gemacht. Für sie ist es selbstverständlich, sich für andere Menschen einzusetzen. Sie bringen sich dort ein, wo Hilfe gebraucht wird. Sie schauen nicht weg, sondern hin. Die Geehrten gehen mit gutem Beispiel voran und leisten einen ganz herausragenden Beitrag nicht nur für die Sicherheit, sondern auch für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft…“, so Minister Thomas Strobl bei der Verleihung.
Malteser im Bevölkerungsschutz - eine Säule der Gesellschaft
Mehr als 1.100 Malteser Helferinnen und Helfer stehen in Baden-Württemberg in 17 Stadt- und Landkreisen in ehrenamtlichen Einsatzeinheiten in Bereitschaft und können bei größeren Schadenslagen wie beispielsweise Massenkarambolagen, Schneesturm oder Überschwemmungen zum Schutz der Bevölkerung eingesetzt werden. Sie wirken im Rahmen der öffentlichen Gefahrenabwehr im Katastrophenschutz der Länder und des Bundes mit und sind zur Stelle, wenn die Kräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehr nicht ausreichen. Bund und Länder unterstützen diese Arbeit im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz materiell und fördern die Einsatzfähigkeit mit einem finanziellen Beitrag. Zusammen mit den Behörden bilden die Malteser eine bewährte Partnerschaft zum Schutz der Bevölkerung bei außergewöhnlichen Ereignissen.
In Baden-Württemberg engagieren sich mehr als 7.600 Frauen, Männer und Kinder ehrenamtlich in 55 Orts- und Stadtgliederungen innerhalb der Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart. Sie übernehmen Sanitätsdienste, sind im Katastrophenschutz und Rettungsdienst aktiv, engagieren sich in der Flüchtlingshilfe, in der Jugendarbeit sowie in vielfältigen Diensten für kranke, einsame und benachteiligte Menschen im Land. Rund 3.400 Hauptamtliche Mitarbeiter setzen sich in 28 Dienststellen und über 30 Rettungswachen sowie in Pflege- und Fahrdiensten, im Hausnotruf, im Menüservice in vielen weiteren sozialen Diensten für ihre Mitmenschen ein.
Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen
Zur Anerkennung und Würdigung von besonderen Verdiensten um den Bevölkerungsschutz hat der Innenminister des Landes Baden-Württemberg im vergangenen Jahr ein Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen gestiftet. Die Ehrung wird an Personen vergeben, die sich in besonderer Weise um den Bevölkerungsschutz verdient gemacht haben oder die besonders mutiges und entschlossenes Verhalten im Bevölkerungsschutzeinsatz gezeigt haben. Das Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen kann an Angehörige der zur Mitwirkung im Bevölkerungsschutz des Landes Baden-Württemberg anerkannten Hilfsorganisationen, der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks sowie an Personen, die keiner der genannten Organisationen und Einrichtungen angehören, sich aber gleichwohl um den Bevölkerungsschutz im Land verdient gemacht haben, verliehen werden. Die Auszeichnung wird jährlich vergeben und ist auf eine Zahl von 20 pro Jahr limitiert. Vorschläge für die Vergabe der Auszeichnung können von den Landesverbänden der im Bevölkerungsschutz des Landes Baden-Württemberg mitwirkenden Hilfsorganisationen, dem Landesfeuerwehrverband, den Katastrophenschutzbehörden und den Städten und Gemeinden eingereicht werden. Die Entscheidung über die Verleihung der Auszeichnung trifft der Innenminister.