Friedrichshafen/Stuttgart. Am 21. Mai 2017 luden die Malteser bereits zum 34. Mal rund 400 ältere und einsame Menschen sowie Menschen mit Behinderung und in Rollstühlen zum traditionellen Sonnenzug an den Bodensee ein. Fast 200 ehrenamtliche Malteser Helferinnen und Helfer aus ganz Baden-Württemberg betreuten die Teilnehmer und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. In diesem Jahr war auch Karl Prinz zu Löwenstein, Vorstand des bundesweiten Malteser Hilfsdienst e.V., extra aus Köln angereist, um am Malteser Sonnenzug teilzunehmen: „Dieser Tag ist ein Geschenk für alle – sowohl für unsere teilnehmenden Gäste als auch für unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer“, so sein begeistertes Fazit. „Tief beeindruckt hat mich auch, dass so viele junge Menschen aus der Malteser Jugend und unseren Schulsanitätsdiensten beim Sonnenzug mitfahren und mithelfen. Es war ein wunderbares Miteinander“, berichtet Löwenstein.
Auch Karl Eugen Erbgraf zu Neipperg, Diözesanleiter der Malteser in Rottenburg-Stuttgart und Leiter des Sonnenzugs, ist zufrieden mit dem Verlauf des Tages: „Wir freuen uns sehr, unseren zahlreichen Gästen, die sonst kaum eine Möglichkeit haben, die eigenen vier Wände zu verlassen, einen unvergesslichen Tag am Bodensee in einer großen Gemeinschaft ermöglicht zu haben", erklärt er. „Für uns Malteser ist dabei die Freude am Helfen gelebter Glaube.“
Die große Teilnehmerzahl erfordert von den Organisatoren eine monatelange Planung und eine logistische Kraftanstrengung. „Alle unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer haben ihre eigenen Aufgaben, sei es die Abholung und ganztägige Betreuung unserer Gäste, das Aufstellen der Bänke für den Gottesdienst am Kai in Friedrichshafen oder die Verpflegung im Bus und auf den Schiffen“, erklärt Georg Kolb, Einsatzleiter des Malteser Sonnenzugs seit mehr als 30 Jahren. „Bus- und Schiffsleiter, Rettungssanitäter, Verkehrslotsen, Messdiener und Ärzte sind dabei und haben auch diesmal wieder für einen reibungslosen Ablauf gesorgt“, so Kolb.
Von 13 Orten in Baden-Württemberg aus hatten sich alle „Sonnenzügler“ am frühen Sonntagmorgen mit zehn Reisebussen und rund 30 Malteser Transportfahrzeugen zum Bodensee auf den Weg gemacht. Stadträtin Magda Krom hieß alle Teilnehmer im Namen von Oberbürgermeister Andreas Brand in Friedrichshafen willkommen. Nach einer Heiligen Messe am Kai in Friedrichshafen, welche der Malteser Diözesanseelsorger, Prälat Franz Glaser, mit den Teilnehmern feierte, gingen alle auf zwei Ausflugsschiffe der Weißen Flotte zu ihrer Rundfahrt. Musikkapellen aus Wolfegg und Aulendorf sorgten für die musikalische Gestaltung des Tages. Die Absicherung der „Kreuzfahrt“ auf dem Schwäbischen Meer übernahm die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft DLRG.
Die Teilnahme am Sonnenzug ist für alle Gäste kostenlos, da die Finanzierung ausschließlich durch Spender und Sponsoren erfolgt. An den Kosten beteiligen sich unter anderem das Bischöfliche Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Stadt Friedrichshafen.
Schon 1971 riefen die Malteser erstmals zum Sonnenzug auf - damals noch zusammen mit anderen Hilfsorganisationen. Mittlerweile sind die Malteser alleiniger Veranstalter dieses besonderen Events, das alle zwei Jahre stattfindet. In den Anfangsjahren fuhren Sonderzüge nach Friedrichshafen, dem Startpunkt der Schifffahrt. Seit 2005 reisen die Teilnehmer und Helfer in einer Art Sternfahrt aus allen Teilen Baden-Württembergs mit Bussen an den Bodensee, um dort auf zwei Schiffe umzusteigen und eine Rundfahrt auf dem Bodensee zu machen. Da dieser besondere Ausflug traditionell mit strahlendem Sonnenschein gesegnet ist, ist der Name „Sonnenzug” Programm für diesen Tag.
34. Malteser Sonnenzug
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